FKK Artemis Wir zünden eine Kerze an...

Dieses Thema im Forum "Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin" wurde erstellt von Elskhuga, 17. Oktober 2016.

  1. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    Wir zünden eine Kerze an,
    damit es jeder sehen kann:
    in unserm Dunkel brennt ein Licht.
    Wir wissen, Gott vergisst uns nicht.

    *** *** *** *** ***​

    Die älteren unter uns erinnern sich vielleicht (und alle andere können hier klicken)...

    Sara hatte auf der Couch nach Dir gefragt. [...] Ihre Beschwerde über Dein grußloses Verschwinden geäußert, [...] mir den Auftrag erteilt, Dich deswegen zu rügen und zur Wiederkehr zu bewegen. Mir hat sie scheinbar nicht getraut [...] und dann auch noch dafür gebetet. Du scheinst sie schwer beeindruckt zu haben.

    Natürlich hatte ich meinem Brüderchen, dem kleinen, buckligen, seinerzeit geantwortet.

    Sie hat mich für mich gebetet... das hatte ich auch noch nicht :) Ich hab zwar in St. Jakob unten in Innsbruck am gleichen Morgen eine Kerze angezündet, das allerdings aus anderem Grund.

    Aus anderem Grund, richtig. Ich hatte die Kerze in St. Jakob für eine andere Frau angezündet, nicht für Sara. Weder diese andere Frau noch ich sind katholisch, aber angeblich wirkt Gott ja universell. Mein Gebet an Ihn war liturgisch sicher nicht korrekt, aber es kam aus meinem Herzen. Direkt und unverstellt.

    Ich hatte gebetet, sie wiedersehen zu dürfen. Mitte des Sommers war sie meinem Gesichtsfeld entschwunden, und schon einen Monat später war die Sehnsucht nach ihr so aberwitzig groß… Nur wenige Frauen in meinem Leben hab ich jemals derart intensiv vermisst, sowohl im Rotlicht als auch im richtigen Leben da draußen.

    Ich hatte vor dem Altar gekniet und Ihn gebeten, sie wiedersehen zu dürfen. All meine Sehnsucht nach ihr, nach ihrem Lachen, ihrem Körper, ihrem Mund, ihrer Möse, Stimme, Händen legte ich in meine gemurmelten Worte.

    Herr, wer und wo auch immer Du bist: bring sie zurück in meine Arme. Bitte!

    So sehr ich auch lauschte: Da war keine Antwort auf mein Gebet. Nur die Flamme der Kerze zitterte leicht. Sicher hatte ich schlicht zu heftig ausgeatmet.:(

    Ein alter Hurenbock wie ich sollte für sein gottloses Tun wohl besser nicht auf Beistand vom Rauschebart hoffen. Dennoch: ich hatte Tränen in den Augen, als ich durch die Pforte des Doms hinaus ins Freie geschritten bin, hinaus in einen gleißend hellen Sommertag. Glaubt's, oder lasst es bleiben. Es ist allein meine Erinnerung, die zählt.

    [Fortsetzung folgt]​
     
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  2. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    *** *** *** *** ***​

    Tummelplatz alter und junger Männer sind die Messehallen unter dem Funkturm in Berlin: Venus 2016. Großkampftage im Artemis, nur ein paar Schritte von den Messehallen entfernt?
    „Venus is nüscht für uns. Nur zwei mit Tüten habick bis jetzt eingecheckt.“

    Keine Großkampftage? Dann haben etliche Frauen wohl aufs falsche Pferd gesetzt. Unter Mittag empfängt mich ein mit Dienstleisterinnen gut, mit Gästen hingegen nur spärlich gefüllter Blauer Salon. Von meinen Lieblingshasis kann ich keines erspähen, aber das macht mir überhaupt keine Sorgen. Die zweite Reihe ist gut besetzt, ich werde das Haus nicht ungefickt verlassen :)

    *** *** *** *** ***​

    Fremdsprachige Stimmen an den Wertfächern. Bronia* präsentiert ihr Handy und palavert mit einer Kollegin. Ich schlüpfe vorbei und murmele angelegentlich ein Hallo!. Erstens, weil ich meistens ein netter Mensch bin, und zweitens, weil ich ab und an mit ihr auf Zimmer gehe.

    Mit wem palavert Bronia da? Ich riskiere einen Blick. Nadzienka*! Nadzienka... da war doch was?

    Beim nächsten Mal kommst Du bitte zu mir und sagst: Hallo, Nadzienka!

    Das waren ihre Worte beim Abschied letztens, so oder so ähnlich. Nun, ich betrachte meine Pflicht als erfüllt. Hat sie überhaupt mitbekommen, dass ich gerade Hallo! gesagt habe?

    *** *** *** *** ***​

    Nadzienka und Bronia hocken auf ihrer Couch und tratschen, ich ignoriere die beiden gekonnt. Ich will ein Sprudel und dann auf die Lieblingscouch.
    „Machst Du mir ein Sprudel mit Zitrone, bitte?“

    Auf dem Barhocker neben mir richtet sich eine Dienstleisterin ein. Pepa*! Sie wedelt ihr Handtuch zurecht, streift mich dabei unabsichtlich.
    „Oh. Entschuldigung.“
    „Kein Problem. Alles gut bei Dir?“
    „Ja, natürlich. Und bei Dir?“

    Alles gut, alles schick. Dass Pepa Frühschicht macht, finde ich schon merkwürdig. Vielleicht hofft auch sie auf die Messe, vielleicht will sie abends abreisen, es kann tausend Gründe geben und ist eigentlich komplett Banane. Die Thekista stellt mir mein Wasser hin, ich nicke Pepa noch kurz zu und verhole mich auf die Lieblingscouch.

    Wenn die Frauen auf die Messe gesetzt haben, haben sie in der Frühschicht ganz sicher nichts gewonnen. Es ist nicht mehr Betrieb als sonst auch um diese Uhrzeit, aber es sind deutlich mehr Frauen als üblich am Start. Fünfzig sollen um diese Zeit eingecheckt gewesen sein, höre ich später am Tag. Nun, was dem einen sin Uhl, ist dem anderen sin Nachtigall :cool:.

    Selbige hör ich trapsen, als Pepa zielgerichtet die Stufen zur Empore hinaufsteigt. Sie will zweifelsfrei zu mir, hier oben ist sonst keiner weiter.
    „Was machst Du?“

    Spontan fällt mir ein, dass die passendste Antwort Ich möchte einfach hier sitzen! wäre, aber den Joke würde sie wohl nicht verstehen.
    „Ich schau mich um und warte, was so passiert.“
    „Und was passiert?“

    Eine bezaubernde junge Frau ist zu mir gekommen, die ich immer schon mal probieren wollte. Zumal die Gelegenheit außerordentlich günstig ist: Keiner ihrer Stammgäste in Sicht, und außerdem macht sie heute Frühschicht. Unter Umständen ist sie ja noch Tagesjungfrau.
    „Du machst doch sonst nur Spätschicht?“
    „Nein. Ich mach immer Frühschicht.“

    Wenn es denn so ist… In meinem Alter kann man sich nicht mehr jede Kleinigkeit merken :rolleyes:.

    *** *** *** *** ***​

    Sie greift zum Schlüssel mit der Nummer 6, ich nicke: das geht in Ordnung. Seit der Frage nach der Frühschicht brauch ich ihr eh nicht mehr vorzuflunkern, dass ich das erste Mal im Laden wäre.

    Kaum begebe ich mich zu ihr aufs Lotterbettchen, da legt sie auch schon los. Befummelt mich, beknutscht mich… ich bin so überrascht, dass ich es nicht schaffe, meinen Kopf rechtzeitig wegzudreh… :oops: Schon hab ich ihre Lippen auf meinen und spüre ihre Zunge, die Einlaß begehrt. Nett :cool:.

    Recht schnell geht sie mündlich ans Gerät. Sie bläst gut, freihändig und fair. Will sagen: die Hand kommt quasi nur stabilisierend zum Einsatz. Das gefällt mir, das gefällt mir gut. Pepa geht von einer halben Stunde aus, und so kommt recht bald die bewusste Frage:
    „Gummi?“
    „Nein. Später.“
    „Später?“
    „Ja.“

    Sie wirkt leicht irritiert.
    „Ich würde gern eine Stunde bleiben, wenn Du möchtest.“
    „Ja, natürlich.“

    Kurzes Zögern.
    „Und was möchtest Du jetzt?“

    Sie ist offenbar keine von den Huren, die intuitiv begreifen, was der Gast erwartet. Nicht weiter schlimm.
    „Komm zu mir. Bitte.“

    Jetzt funktioniert sie, kommt in meine Nähe, schmiegt sich an mich., ich kann mich mit ihr beschäftigen. Mit Ausnahme der Brustwarzen sind mir auch keine Tabuzonen aufgefallen… nur die Warzen entzieht sie mir immer wieder sehr geschickt :confused:. Kann auch Zufall sein oder Einbildung, selbstverständlich.

    Nach ein paar Minuten entscheidet sie, dass genug gekuschelt wurde und macht sich daran, die mittlerweile nur noch halbsteife Nudel wieder zur vollen Härte aufzublasen. Als das erledigt ist, gummiert und schmiert sie und sitzt auf. Bemerkenswerterweise ungefragt als Reverse Cowgirl. Das bringt ihren prallen Hintern zu Geltung... und verwehrt mir wiederum den Zugriff auf ihre Brüste :confused:.

    Lange hält sie den Ritt nicht durch, alsbald steigt sie ab.
    „Jetzt musst Du arbeiten.“

    Sehr gern. In der Mission reckt sie von allein die Schenkel zum Himmel, und ich kann mich nach Herzenslust austoben. Ich hab heftig Vergnügen an der ganzen Sache, zumal sie immer Blickkontakt hält. Kleines Luder…

    Zum Abschluss bitte ich sie nach ausgiebiger Missionierung in die Doggy. Noch einmal hab ich die Gelegenheit, ihren wirklich prachtvollen Hintern zu bewundern. Der zeigt sich zwar recht ausladend, faßt sich aber überraschend fest an. Pepa presst ihren Oberkörper ins Kissen, bringt das Hinterteil dadurch noch stärker zur Geltung. Und Pepa erweist sich als serviceorientiert: sie versteckt ihr Gesicht nicht im Kissen, sondern hält - dieses Mal über den seitlichen Spiegel - wiederum Blickkontakt.

    Ich schau mir an, was wir da so treiben… doch, das schaut nett aus :D. Ich hab einen schönen Abgang und darf auch ein paar Momente in ihr auszucken. Nach der Reinigung nehme ich sie noch einmal in den Arm. Smalltalk.
    „Sag mal, wieviel Silikon hast Du denn eingebaut?“
    „Silikon?“
    „Ja.“
    „Ich weiß gar nicht."
    "Häh?"
    "Ja. Ich bin eingeschlafen, und als ich wach geworden bin, hatte ich große Brüste.“

    Den Spruch kannte ich noch nicht :D.

    Sie ordnet mich wohl als brauchbaren Gast ein. Wie oft ich denn im Laden wäre? Ich bin ehrlich, sag ihr, dass ich nur noch selten vor Ort bin.
    „Deswegen hab ich Dich noch nie gesehen.“

    Deswegen. Unter anderem.
    „Bis zum nächsten Mal.“

    Sehr gern. Aber ich fürchte, da wird es immer andere geben, die noch stärker locken…

    [Fortsetzung folgt]

    Name* = Namen von im Artemis werkelnden Frauen sind aus bekannten Gründen geändert.
     
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  3. Lupus vetus

    Lupus vetus Optio

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    Nach meinen Beoachtungen und Berichten von anderen "Kollegen" hatte sich im vergangenen Sommer die Anwesenheit von Highheels und nachfolgend dann auch von Bademänteln soweit reduziert, dass von derartigen Besuchen "unter Mittag" abgeraten wurde.
    Es würde mich freuen, wenn jetzt endlich auch hier wieder eine Trendumkehr zu beobachten ist.

    Gruß vom Lupus aus dem wilden Brandenburg
     
  4. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    The trend is your friend... :D

    Tatsächlich ist, soweit ich als Gelegenheitsgast das beurteilen kann, jetzt auch nachmittags wieder eine erkleckliche Anzahl von Dienstleisterinnen vor Ort, wobei unverändert gilt: Full House nicht vor 18 Uhr.

    *** *** *** *** ***​

    Nach der ersten Nummer mach ich Wellness, wenn es sich einrichten lässt. Heute hab ich Zeit, heute lässt es sich einrichten. Helles Tageslicht im großen Treppenhaus. Eine junge, schlanke Frau lehnt am Geländer. Blondiertes Haar, offenes, freundliches Lächeln. Zahnpastalächeln.

    Ich bin für Pokerface bekannt. Ich verziehe nicht so oft eine Miene. Jetzt aber… Das Lächeln kann ich nicht unerwidert lassen. Es gilt mir.
    „Hey…! Lange nicht gesehen!“

    Sie antwortet mit ihrer leicht dunklen Stimme.
    „Ich war lange im Urlaub.“

    Ich trete einen halben Schritt zurück, mache eine Handbewegung.
    „Du hast Dich verändert.“

    Sie hat sich verändert, und sie kann stolz darauf sein. Ein flacher Bauch, wie ihn neunzig Prozent der Huren hier nicht haben. Eine schöne Taille über angenehm gerundeten Hüften und schlanken Schenkeln. Einzig…
    „Nur die Tittchen…“

    Sie nimmt ihre Tittchen kurz in die Hände.
    „Das ist eben so.“

    Wir plappern eine Weile, einfach so, hier am Geländer. Die Blicke der treppensteigenden Spaghetthifresser übersehe ich.
    „Bist Du gerade angekommen?“

    Ich deute nach oben.
    „Ich komm gerade vom Zimmer.“
    „Schön.“

    Sie meint das ehrlich. Und: ja, es war schön. Keine Hochzeitsnacht, aber ein schönes Zimmer mit einer Hure, die ich zum ersten Mal hatte und die mich wohl gern öfter hätte.
    „Ich lass Dich mal in Ruhe.“
    „Ja, ich muss laufen.“
    „Wir sehen uns später? Am späten Nachmittag.“
    „Bis dann.“

    Sie weiß, dass ich diese Verabredung einhalten werde.

    *** *** *** *** ***​

    Man könnte denken, ich wäre Stammgast im Laden :confused:.

    Wenige Minuten später. Wie so oft hatte ich vergessen, die Uhr abzulegen, musste noch einmal zurück. Rena* am Geländer. Gleiche Stelle, gleiche Situation.
    „Bist Du schon wieder hier oder immer noch?“
    „Schon wieder. Ich bin vor vier Tagen angereist.“

    Wir wechseln ein paar Worte, ich mach ihr klar, dass ich schon auf Zimmer war und für die zweite Nummer auch schon verplant bin. Wenn, dann wäre sie die dritte.
    „Das schaffe ich. Ich war schon öfter die Dritte bei Dir.“

    Womit sie recht hat. Und wir haben es immer geschafft, irgendwie. Sie versteht ihr Fach.

    Heute gefällt sie mir. Entspannt, ruhig, kein bisschen aufgekratzt. Fast tut es mir leid, als sie weiterzieht nach unten, ins Kino…

    *** *** *** *** ***​

    Man könnte denken, ich wäre Stammgast im Laden :rolleyes:.

    Im Blauen Salon angelt eine Hand nach mir: Stasia*. Auf der Couch am Trampelpfad neben ihr Ula*. Ula, die mich immer so traurig-verzweifelt grüßt und auf die B-Probe wartet. Ich würde ja gern, aber da locken doch immer so viel andere…
    „Heute ist aber nicht der Fünfundelfzigste!“

    „Ich weiß. Es bleibt beim Fünfundelfzigsten, wie besprochen.“

    Für selbigen hatte ich mich lose mit ihr verabredet. Unsere Verabredung hält sie aber nicht davon ab, sich auch heute anzubieten.
    „Und was machst Du jetzt?“
    „Ich hab eine Kollegin von Dir getroffen, die hab ich schon ein Vierteljahr nicht gesehen. Mit der bin ich verabredet.“
    „Ist nicht schlimm.“

    Ich weiß, dass sie das so meint, wie sie es sagt. Und ich weiß, dass sie mich dennoch den ganzen Nachmittag über mit Kussmündern bedenken wird.

    Sie ist eine von den Guten.

    *** *** *** *** ***​

    Man könnte denken, ich wäre Stammgast im Laden :rolleyes:.

    Nach der ersten Saunarunde habe ich es mir unten im Wellnessbereich mit einem Buch bequem gemacht: Hjorth / Rosenfeld: Die Frauen, die er liebte. Eine Dienstleisterin kommt angeschlappt: Schwarzes Netz-Bolerotop, bemerkenswerte Brüste…
    „Schon wieder hast Du nicht Guten Tag gesagt!“

    Nadzienka. Hat sie sich das gemerkt.
    „Doch, hab ich!“
    „Wann?“
    „Als Du Dir mit Bronia irgendwas im Handy angeschaut hast.“

    Sie überlegt. Das ist eine Halblüge von mir, ich hatte halblaut Hallo! gebrummt, als ich vorbeigegangen bin, eigentlich Bronia wegen, Nadzienka hatte ich erst beim dritten Blick erspäht.
    „Na gut…“
    „Ich schwöre!“

    Und da der Puff eh ein gottloser Raum ist, wird Er da oben den halben Meineid nicht übel nehmen. Ich möchte nur wissen, warum sie plötzlich so an mir interessiert ist… hat ihr Olenka* einen Tip gegeben?

    „Du, der fickt mich nicht mehr, Du kannst ihn haben?“​

    Die beiden kennen sich, und ich traue das Olenka zu. Sie würde nicht mal mit der Wimper zucken dabei :mad:.

    *** *** *** *** ***​

    Man könnte denken, ich wäre Stammgast im Laden :rolleyes:.

    Die Lieblingscouch ist belegt, aber die VB-Couch ist frei. Ein guter Platz, um nach der zweiten Saunarunde nach Tenia* zu spannen. Gemeinsam mit Manicka* gräbt sie gerade an zwei Asiaten. Ich werde mich Geduld üben müssen.

    Krysia* kommt zur Tür herein, dreht eine Komplettrunde um den Tresen, und kommt dann zielgerichtet zu mir. Mit Kaffeetasse, das läßt tief blicken. Nach etwas Geplänkel - ich freu mich ja, dass sie von sich aus gekommen ist - schenk ich ihr reinen Wein ein. Verarschen mag ich sie schließlich nicht.
    „Ich hab eine Kollegin von Dir getroffen, die hab ich schon ein Vierteljahr nicht gesehen. Mit der bin ich verabredet.“
    „Welche?“
    „Du kennst sie. Oder, besser, Du weißt, wer sie ist.“
    „Da hab ich heute wieder kein Glück. Wie beim letzten Mal.“

    Wusste ich’s doch, dass ihr mein Kurzbesuch letztens nicht entgangen war, obwohl sie mich nur einen Augenblick gesehen haben konnte.

    Sie nimmt schnell noch einen großen Schluck Kaffee und macht sich auf den Weg. Gut möglich, dass ich sie als Tagesjungfrau hätte haben können... :confused:

    *** *** *** *** ***​

    Man könnte denken, ich wäre Stammgast im Laden :rolleyes:.

    Krysia ist kaum aufgebrochen, da müht sich Nadzienka querab vom Rundsofa hoch, auf dem sie mit Bronia lungert. Ich kann so sehr woanders hin glotzen, wie ich will, sie kommt doch zu mir. Es muss Notstand herrschen: zu viel Frauen für zu wenig brauchbare Gäste :cool:. Die Frühschicht würde ich mal bei 50 Frauen verorten, mindestens.
    „Du willst mich jetzt sicher abschleppen.“

    Sie lacht.
    „Naja, irgendwie schon.“

    Ich mach meinen Spruch, sie geht souverän damit um.
    „Dann vielleicht beim nächsten Mal.“
    „Ja, vielleicht. Ich wünsch Dir was.“

    Sie macht sich auf den Weg und gönnt mir noch einmal einen Blick auf ihren beeindruckenden Körper. Doch, sie hat sich sehr verändert.

    *** *** *** *** ***​

    Manicka ist schon ein paar Minuten wieder zurück, ich rechne jeden Moment mit Tenia. Und die Rechnung geht auf.

    Sie schlappt zu ihrem Stammplatz, läuft gleich wieder Richtung Kino, dann wieder zurück an der Fensterseite entlang und wieder zur Tür hinaus. Jetzt könnte etwas Beistand von Ihm nicht schaden… Sonst wünsche ihr jeden Gast, den sie will, aber heute, hier und jetzt soll sie doch bitte keinen abbekommen.

    Na los, Rauschebart…!

    Er lässt mich warten, stellt meine Geduld auf die Probe. Doch dann… Sie ist zurück, und sie hat es nicht eilig. Also hat sie keinen Gast. Ich lüfte den Faltigen… okay, sie hockt sich an den Tresen und bestellt. Auf gehts…

    *** *** *** *** ***​

    Er stellt nicht nur meine Geduld auf die Probe, sondern mir auch noch eine Falle. Man hat’s nicht leicht als Freier im Puff… :cool: Ich entscheide mich für den Trampelpfad. Das ist ein Fehler, denn am Trampelpfad lauert Stasia, vermutlich vom Rauschebart höchstselbst dorthin gest…
    „Wohin willst Du? Zu mir?“
    „Nein. Ich suche…“

    Sie läßt mich nicht ausreden, sondern klammert sich statt dessen an mich.
    „Eine Frau. Ich weiß, Du suchst eine Frau.“

    Mädchen, die Frau, die ich suche, hockt drei Meter entfernt in meinem Rücken und bekommt mal sicher mit, dass Du mich hier angräbst.
    „Gut. Ich gehe jetzt hier entlang…“,

    sie deutet auf den Trampelpfad,
    „… und Du gehst da entlang.“

    Logisch geh ich auf die Fensterseite. Da sitzt Tenia!
    „Ich warte dann dort vorn auf Dich.“

    Ich muss wohl Fragezeichen in den Augen haben, denn sie ergänzt:
    „Wenn Du keine Frau finden solltest.“

    Ich werde eine Frau finden. Ich weiß auch, welche Frau ich finden werde. Nur lass mich endlich los, gib mich endlich frei! Ich bekomm schließlich ein Küsschen und ihre Arme lösen sich. Freiheit!

    Prüfung bestanden. Prüfung bestanden?

    [Fortsetzung folgt]

    Name* = Namen von im Artemis werkelnden Frauen sind aus bekannten Gründen geändert.
     
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  5. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    *** *** *** *** ***​

    Zwei Italiener, dann Tenia, zu ihrer Linken ein freier Hocker. Tenia redet mit einem der Italiener, aber das bekümmert mich grad nicht. Nach all den Fährnissen wird Er mir keine neuen Steine in den Weg legen.

    Und außerdem: ich kenn sie schon eine Rotlicht-Ewigkeit. Länger als vermutlich jeder andere hier im Puff. Ohne Brimborium richte ich mich auf dem Hocker zu ihrer Linken ein und spreche sie an.
    „Seid ihr im Gespräch?“

    Ihre wegwerfende Handbewegung spricht Bände. Selbst wenn sie im Gespräch gewesen sein sollte, ist selbiges beendet. Ich bin wichtiger. Die Spaghettifresser beobachten mit einer Mischung aus Interesse und Erstaunen, dass sich Mann und Frau im Puff offenbar wie erwachsene Menschen unterhalten können. Gesprächsstoff haben wir eine Menge…
    „Machen wir was schönes zusammen?“
    „Sehr gern.“
    „Oben?“

    Sie grinst mich an, sie weiß, dass ich lieber nach draußen gehe. Ich gebe nach.
    „Wenn Du das möchtest, gern.“

    Tenia möchte. Oben fünf Schlüssel. Nummer 1 ist der beste von den fünf verfügbaren, wie ich finde.

    *** *** *** *** ***​

    Ich hatte sie ein Vierteljahr nicht. Natürlich bin ich geil auf sie, alles andere wär gelogen, wär verlogen. Ich bin nun mal ein geiler alter Hurenbock, sorry…

    Sie liegt bäuchlings auf dem Bett, als ich von der Dusche zurück bin. Rasch knie ich mich auf ihre Unterschenkel. Ich weiß, wie sie funktioniert, wo sie wie berührt werden möchte, ich habe es nicht vergessen. Ich weiß, dass ihr das gefällt, wenn sie es zuläßt. Heute läßt sie es zu. Sie läßt es nicht nur zu, sie schnurrt vor Vergnügen, sozusagen :D.
    „Hmmm, das ist schön…“

    murmelt sie halblaut. Laut genug, dass ich es hören kann. Natürlich, schließlich sollte ich es hören, das gehört zum Spiel. Das Spiel allerdings heißt Hure bedient Freier, also dehne ich meine Aktivitäten nicht endlos aus und gebe ihre Unterschenkel, auf denen ich gesessen habe, frei.

    Tenia befreit ihre Beine, dreht sich um, krabbelt zu mir. Erwartungsvoll kniee ich am Rand des Bettes und schaue sie an. Schon kniet sie ihrerseits vor mir und beginnt, mich zu verwöhnen. Küsst, knabbert, leckt, kratzt, streichelt. Ich drücke den Rücken durch, schließe die Augen und spüre ihren Berührungen nach. Wenn ich die Augen öffne, schaue ich in den Spiegel zu meiner Linken und bewundere das Bild: Porno mit mir als Hauptdarsteller… wenn nur diese bekloppte Wampe nicht wäre :confused:.

    Nach einer Weile bittet sie mich in die Waagerechte. Ich spüre sie auf mir, nehme sie fest in den Arm. Hab ich Dich endlich zurück! Hätte mir vor drei Jahren jemand gesagt, dass ich diese Frau dereinst so sehr vermissen würde: ich hätte ihn für verrückt erklärt.

    Französisch. Zwei Runden, ausgiebig, schön feucht, mit einer Kuschelpause dazwischen. Dann gummiert sie und steigt auf. Ich bemerke, wie sehr ich sie auch auf diese Art vermisst habe. Sehr schnell steigen die Säfte, sie spürt das und bremst mich immer wieder ein, aber schließlich setze ich mich durch. Ich will den Orgasmus, jetzt und sofort!

    Sie begreift nicht gleich, was da gerade passiert. Sie kennt mich nun wirklich nicht als Schnellspritzer.
    „Das glaub ich jetzt nicht, oder?“

    Sie hält mir kurz das rote Gummi vor die Nase, bevor sie mich und sich mit ihren Feuchttüchern reinigt. Es gibt Desinfektion für die Hände, dann kommt sie in meine Arme.
    „Ich hatte mir Sorgen gemacht, ob Du überhaupt kommen kannst.“
    „Wieso?“
    „Erinnerst Du Dich an das letzte Mal, als wir nicht draußen auf Zimmer waren?“

    Oh ja. Ich erinnere mich gut. Ich erinnere mich auch, woran ich mich damals erinnert habe. Krass. Auch ihre Erinnerung an diesem Abend ist sehr konkret.
    „Es war Zimmer 28. Ein schlechtes Zimmer.“

    Ich hatte an jenem Tag schon eine kräftezehrende Nummer hinter mir, und sie hatte zudem einen gebrauchten Tag erwischt.
    „Denk nicht darüber nach. So was passiert, wir sind alle nur Menschen und keine Maschinen.“

    Wir halten ausgiebigen Smalltalk, und sie lädt mich wie gewohnt mit ihrer Energie, ihrer Lebensfreude wieder auf. Sie schaut nicht auf die Uhr.
    „Danke. Das war eine sehr schöne Zeit mit Dir.“
    „Ja. Auch ich habe die Zeit mit Dir genossen.“

    Ich bin lange genug im Rotlicht unterwegs und weiß das einzuordnen. Sie wollte nichts anderes sagen als: Du bist ein angenehmer Gast für mich. Aber das ist ja auch schon mal was :).

    Mit einer losen Verabredung trennen wir uns.
    „Gute Schicht, und viele gute Gäste.“
    „Naja. Italienische Nacht.“

    In der Tat. Die Spaghettifresser lungern in Doppelreihe am Treppengeländer und spannen. Erstaunlich für diese Zeit. Uhrenvergleich: viertel acht.

    Eine Viertelstunde später steh ich am Westkreuz am Bahnsteig. Ich brauche eine Auszeit. Ich muss das sacken lassen.

    Ich hab sie zurück.

    [Fortsetzung folgt]​
     
  6. Hobbymoderator

    Hobbymoderator Volkstribun

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    Das höre ich die Tage auch dauernd, dass SIE sich in meiner Nähe sehr wohl fühlt und das Publikum -ausser mir- heute fürchterlich sei;). Ist da etwa die Nähe meiner Brieftasche gemeint:haha:?
    Na ein Fünkchen Wahrheit wird bei Dir wie bei mir dran sein, aber wir alten Hurenböcke wissen das schon ganz gut einzuornden :zwinker:.
     
  7. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    Bei Dir bin ich mir da sicher, aber für mich leg ich besser nicht die Hand ins Feuer... Aber weiter im Text.


    *** *** *** *** ***​

    Halb zehn bin ich von der Auszeit zurück. Vier Asiaten latschen von der S-Bahn in meinem Kielwasser Richtung Fickfabrik. Generös lasse ich ihnen am Eingang den Vortritt… meinen Schlüssel bekomm ich neuerdings immer außer der Reihe, wenn die Richtige am Rezeptionstresen Dienst tut.

    Ich sehe zu, dass ich ein schönes Plätzchen finde. Das dauert eine Weile, aber irgendwann sitze ich auf der Lieblingscouch. Der Asiate neben mir zieht recht bald Leine, ein paar Minuten später nimmt ein Italiener neben mir Platz. Nach einer Weile beginnt ein lustiger Ringelreihen, den Wiesia* und insgesamt drei Italiener neben mir aufführen. Warum, wieso und weshalb die Jungs ständig die Plätze wechseln und Wiesia mal zum Tresen latscht und dann doch wieder zurückkommt, erschließt sich mir nicht.

    Hauptsache: Wiesia zieht mit einem oder allen dreien ab, so genau bekomme ich das nicht mit. Und: ich hab die Couch für mich allein.

    Nicht lange, nicht lange. Fast zeitgleich erspähen Krysia und Nita* den freien Gast samt des freien Platzes und steuern in meine Richtung. Krysia ist schneller… Nita stutzt nur kurz und läuft nach diesem kurzen Moment des Zögerns weiter zur Lärmcouch. Dort hat sie keinen Erfolg, so viel ist klar. Was unklar ist: wird Krysia Erfolg haben?

    Ich bin nicht sicher, ob ich ein drittes Mal auf Zimmer gehen sollte. Ich hatte gut drei Stunden Pause, das ist für meine Verhältnisse etwas dolle dürftig. Ich vertu mir nichts, wenn ich jetzt noch ein bisschen Titten und Ärsche glotze und dann Leine ziehe.

    Aber: Krysia sitzt neben mir und lässt ihre Hände auf meiner Heldenbrust herumwandern. Dunkelblau lackierte Fingernägel, fällt mir auf.
    „Ein schlechter Tag.“
    „Wieso?“
    „Nur Scheißgäste. Italiener.“

    Ich erinnere mich dunkel, sie vorhin mit einem Kollegen an den Wertfächern gesehen zu haben.
    „Aber Deinen Eintritt hast Du doch schon verdient?“
    „Nein.“

    Wenn das stimmen sollte - was ich nicht glaube :cool: - wäre ich ihr zweiter Gast oder ihr dritter. Abends nach zehn… unglaublich. Aber egal, was geht es mich an.
    „Und jetzt willst Du mich abschleppen?“

    Krysia gibt keine Antwort, sondern grinst mich stattdessen an und lässt ihre Zunge zwischen ihren Lippen spielen. Ich weiß, welche Wunder sie mit ihrer Zunge wirken kann. Kleiner Rundblick: Ula ist grad nicht verfügbar, und auch Mira* scheint im Moment verschollen. Eh ich auf eine von den beiden warte, kann ich genauso gut mit Krysia auf Zimmer gehen.

    Und: wenn mir eine Frau einen dritten Abgang heute verschaffen kann, dann sie. Ich glaub zwar nicht dran, aber…
    „Du willst sicher nicht nach draußen?“
    „Nein. Da ist es kalt.“
    „Dann musst Du mich wärmen.“
    „Nein. Du musst mich wärmen.“

    Gut. Dann versuchen wir es eben oben. Wenn es denn dem lieben Frieden dient… Gut erzogen, wie ich bin, nehme ich das leere Glas natürlich mit. Wir trennen uns kurz, sie holt ihr Täschchen, ich such eine freie Stelle, wo ich das Glas abstellen kann. Am Trampelpfad ist Gedränge, also drehe ich ab zur Fensterseite…


    *** *** *** *** ***​

    Man könnte denken, ich wäre Stammgast im Laden :rolleyes:.

    Prompt lauf ich in die Arme von Tenia. Die wiederum schwatzt mit Liuda*. Selbige strahlt, als sie mich sieht… Heute scheint wohl wirklich Notstand zu herrschen. Wann war ich das letzte Mal mit Liuda auf Zimmer? Das muss ein Jahr her sein oder so…

    Auch Tenia lacht mich an. Einfach, weil sie so ist, wie sie ist. Freundlich, fröhlich, lebenslustig.
    „Na, bist Du immer noch da?“

    Ich seh Liuda an, dass es in ihr arbeitet…
    „Ja, na klar.“

    Sie macht Anstalten mich in den Arm zu nehmen. Unangenehm ist mir das nicht… ich leg meine Hand auf ihren kleinen Po.
    „Ich bin gerade noch mal verabredet.“
    „Oh, wenn das so ist… dann halte ich Dich nicht fest. Viel Spaß!“

    Sie meint das so, wie sie es sagt. Einfach, weil sie so ist, wie sie ist.

    *** *** *** *** ***​

    Tatsächlich Wartezeit. Und tatsächlich kommt, als wir an der Reihe sind, Nummer 14. Ich habe es geahnt :mad:. No way.
    „Nein, nicht Nummer 14!“

    Nun hebt ein Disput zwischen den Mädels an, ich halte mich da raus. Eine greift dann aber zu, die macht ihren Italiener mit Sicherheit in einer Viertelstunde fertig. Dafür ist Nummer 14 perfekt. Der nächste Schlüssel, der kommt, ist Nummer 5. Kein Hauptgewinn, aber das geht in Ordnung.

    Sie legt sich bäuchlings ab, winkelt die Beine an.
    „Massierst Du meine Füße, bitte?“

    Gern. Wenn ich Dir damit einen Gefallen tun kann, sehr gern. Und ich hab das Gefühl, dass ich ihr wirklich einen Gefallen damit tue.

    Später verknoten wir unsere Körper. Ich kenne es mit ihr nicht anders. Es ist diese immense körperliche Nähe, die mich so an sie bindet. Sie gibt diese Nähe ohne Scheu. Eine Zeitlang liegt sie hinter mir, drückt ihren Körper an mich, streichelt, ab und an haucht sie mir einen Kuss in den Nacken oder auf die Ohrmuschel… Sie hat es mal wieder geschafft, den Schalter in mir umzulegen. Irre. Zu gern würde ich jetzt ihr Gesicht sehen, doch der Innenarchitekt konnte diesen meinen Wunsch vor elf Jahren wohl nicht vorausahnen. Kein Spiegel, nirgends. Jedenfalls nicht da, wo ich ihn jetzt gern hätte.
    „Eine Stunde, kein Extra.“
    „Okay. Wie Du willst.“

    Das kommt lakonisch. Sie weiß, ich weiß, dass wir problemlos ein Mehrfaches an Zeit füllen könnten, ohne eine einzige Minute Langeweile zu verspüren. Lasse ich jetzt aber die Zügel locker, läuft das Budget mal sicher aus dem Ruder…

    Recht bald löst sie den Knoten, den unsere Körper bilden, um einen anderen Knoten zu schnüren. Einen Knoten, der ihr erlaubt, mündlich ans Gerät zu gehen. Das macht sie auf ihre ganz spezielle Art, intensiv und geil. Zu meiner Überraschung spür ich, dass ich der Klippe tatsächlich näher komme… damit hatte ich nicht gerechnet.
    „Weitermachen?“

    Nein. Kein Extra.
    „Nein.“

    Sie quittiert mit einem Nicken, löst den Knoten, krabbelt an mir hoch, legt sich neben mich. Sie schaut mich an, mal wieder hintergründig-spöttisch schmunzelnd.
    „Und jetzt?“
    „Nichts.“

    Mir würde es tatsächlich genügen, jetzt noch ein bisschen mit ihr zu kuscheln und dabei runterzukommen: Ich würde dennoch hochzufrieden mit ihr die Treppe hinunterstiefeln. Das aber passt ihr nicht.
    „Nichts? Nein. Nicht mit Dir.“

    Sie hält mir das Gummi hin, noch eingepackt.
    „Soll ich?“

    Ich ergebe mich in mein Schicksal, lasse sie gummieren. Da ich fest davon überzeugt bin, heute nicht mehr im Guten über die Klippe springen zu können, dirigiere ich sie ins Löffelchen. Das ist gemütlich und stressarm… zudem hatte ich das lange nicht mit ihr. Vorsichtig fädele ich ein und beginne, mich träge zu bewegen.

    Wieder bin ich überrascht. Ich spüre erneut, wie die Klippe in Reichweite kommt. Nun, wenn das so ist… :cool:

    Es artet am Ende zwar in Rammelei aus - und im Löffelchen zu rammeln, ist schon etwas speziell - aber ich schaffe es tatsächlich über die Klippe.
    „Ich hab nicht dran geglaubt… Danke!“
    „Bedanke Dich nicht. Wenn es passt, dann passt es.“

    Und wie es passt. Aber das muss ich ihr nicht sagen, sie weiß das genauso gut wie ich.
    „Komm.“

    In der Tat. Wir sind schon drüber und sollten uns auf den Weg machen.

    [Fortsetzung folgt]

    Name* = Namen von im Artemis werkelnden Frauen sind aus bekannten Gründen geändert.
     
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  8. Elskhuga

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    *** *** *** *** ***​

    Nach einer schnellen Dusche mache ich mich auf den Weg. Der Laden scheint ganz gut gefüllt zu sein, der Parkplatz ist voll. Nun, gleich wird ein Stellplatz frei… :cool:

    Ich hab es nicht weit heute, nur eine knappe halbe Stunde Fahrt liegt vor mir. Allzu früh muss ich nicht los am nächsten Tag, nur ein kleiner Termin in der Pampa, also hab ich noch Zeit für einen Absacker an der Hotelbar. Am Tresen lasse ich den Abend Revue passieren, und plötzlich erinnere ich mich an die Kerze. Die Kerze, die ich in St. Jakob angezündet hatte.

    Ich verstand: Er hatte mein Gebet erhört. Er sah, dass es von Herzen kam, tief aus meinem Innern.


    *** *** *** *** ***​

    Wenige Tage später steh ich mit ihr vor einer Bühne. Die Karten hatte ich schon vor Monaten gekauft und sie ihr kommentarlos geschickt. Es ist nicht ihre Musik, aber sie ist dennoch gekommen, mir zuliebe. Ich war nicht sicher, ob sie wirklich kommen würde. Es war knapp, zugegeben, der Verkehr in ihrer Stadt war mörderisch, die Autobahn verstopft… egal. Jetzt aber stehen wir hier zwischen tausenden anderen.

    Das Bühnenbild wechselt, eine Sommerwiese ist zu sehen, sanft wiegen sich Grashalme im Wind: The last day of summer. Mir sagt dieser Song überhaupt nichts, ich erinnere mich nicht einmal an diesen Song, obwohl das Album bei mir daheim im CD-Regal steht. Mir sagt dieser Song nichts, er bedeutet mir nichts.

    Ihr aber bedeutet dieses Lied offenbar irgendetwas. Ich frage sie nicht, ich habe sie auch später nicht danach gefragt. Sie angelt nach meinen Armen, legt sie von hinten um ihre Hüften, schließt meine Hände, legt ihre auf meine. So, wie sie es vor Jahren einmal getan hat, an einem anderen, einem ganz anderen Ort. Eine kleine Geste nur, damals wie heute, aber sie zerreißt mir schier das Herz, damals wie heute.

    Ich habe Ihn nicht um diesen Moment gebeten, aber Er hat ihn mir geschenkt.

    Dafür danke ich Ihm, gleich am nächsten Morgen. In der Kirche der Himmelfahrt der Jungfrau Maria zünde ich eine Kerze an. Ich flüstere meinen Dank dazu:

    Herr, wer und wo auch immer Du bist: hab Dank, dass Du sie zurück in meine Arme gebracht hast. Beide. Ich hatte Dich nur um einen Gefallen gebeten, aber Du hast mir gleich zwei Wünsche erfüllt.

    Ich warte nicht auf eine Antwort. Einen Moment knie ich noch vor dem Altar und schaue in die still brennende Flamme.

    An meinem Ohr spüre ich einen leichten Hauch. Haare kitzeln mich im Nacken. Sie ist genauso wenig katholisch, wie ich es bin.
    „Was machst Du da?“
    „Nichts.“
    „Nichts? Komm, wir müssen los.“

    Ja, das müssen wir wohl. Ich stehe auf, verneige mich ein letztes Mal, dann gehen wir zum Ausgang.

    Wir zünden eine Kerze an,
    damit es jeder sehen kann:
    In unserm Dunkel brennt ein Licht.
    Wir wissen: Gott vergisst uns nicht.


    O leuchte, o leuchte, du kleines Licht,
    ja leuchte und verlösche nicht!


    *** *** *** *** ***​

    Was ich tue, mag nicht den gesellschaftlichen Konventionen entsprechen… oder dem, was bigotte Politiker und moralinsaure Apostel als solche definieren. Eines aber weiß ich jetzt: Gottlos ist das, was ich tue, ganz sicher nicht.

    Er hätte mir sonst nicht so beigestanden… oder?


    [Ende]​
     
    trickyD, R.-heimer, Lupus vetus und 2 anderen gefällt das.

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