FKK Artemis Die schwarze Barbara [Teil 1]

Dieses Thema im Forum "Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin" wurde erstellt von Elskhuga, 20. Dezember 2014.

  1. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    Inspiriert von ein paar Huren, dem Machwerk „Schwarz blüht der Enzian“ – jaja, ich bin da auf dem Laufenden :D – und einer Buddel Schwarze-Johannisbeer-Dessertwein aus dem süffigen Jahrgang 2012. - Dank dem edlen Spender :betrunken!

    *** *** *** *** ***​

    Ja, ja, die Schönste auf der Welt ist meine Fatima,
    was mir an ihr gefällt, das ist ihr schwarzes Haar.
    Sie hat so wunder-, wunder-, wunderschöne Augen
    und einen purpurroten Mund.
    Ja, ja, sie ist so wunderbar, die schwarze Fatima…

    Irgendwer in den Untiefen der Fickforen hat letztens mal den schönen Begriff Versöhnungssex verwendet. Nun, unseren Versöhnungssex hatten wir schon, heute werden wir ganz normalen Nachmittagssex haben. So, wie es früher immer war.

    Ich werde unter Mittag im Laden aufschlagen, sie wird gegen zwölf zum Frühstück gehen, mich auf meiner Lieblingscouch sehen, mir zuwinken, und nach dem Frühstück zu mir kommen. Wir werden ausgedehnten Smalltalk halten und dann irgendwann aufs Zimmer gehen und Sex haben.

    Hinterher werd ich sie bezahlen und ihr schöne Feiertage wünschen und ein Gesundes Neues Jahr. Wir werden uns verabschieden bis ins nächste Jahr.

    So wird es sein.

    *** *** *** *** ***​

    Im Wald in der Schenke "Zum Kürassier"
    klopft zur Nachtzeit durstig ich an,
    es öffnet die schwarze Barbara,
    es schenkt ein der grobe Johann.

    Tatsächlich. Gegen Mittag lenke ich den Heizölturbo auf den Parkplatz. Kurz danach kurvt ein Passat mit Pforzheimer Kennzeichen vors Artemis, drei Jungs steigen aus. Lustig, da hatte ich am Kreisel Rathenauplatz doch den richtigen Riecher… und die bessere Ortskenntnis. Die rechte Spur ist die passende, nicht die mittlere. Ätsch!

    Ich bekomm oft fälschlicherweise genug gesagt, ich wär ein Stammgast… da kann ich den Jungs gern den Vortritt lassen. Jackie am Tresen ist eh gerade abgelenkt und bedient sowohl die Jungs als auch mich eher nebenbei.
    „Kann ich einen großen Spind haben, bitte?“

    Jackie wirkt unwillig.
    „Det kost aba extra.“

    Ich geh nicht drauf ein… hätte mich Jackie nicht nur nebenbei bedient, wäre eine der beiden Schokoladenpackungen in meiner Tasche ihre gewesen. So aber…

    Ich bekomm Nummer 392 und bin sehr zufrieden.

    Die Schokolade behalt ich trotzdem :cool:.

    *** *** *** *** ***​

    Ich habe noch im bürgerlichen Dress knapp das Wertfach erreicht...
    „Schön, Dich zu sehen!“

    Das sagt sonst nur eine zu mir, und deren Stimme würde ich unter tausenden erkennen. Es ist nicht diese eine Stimme, sondern eine andere, eine tiefere Frauenstimme, quasi gegerbt von vielen Jahren im Gewerbe. Claudia strahlt mich an. Ich tu überrascht, obschon ich doch weiß, dass sie heute im Artemis anschaffen wird.
    „Danke und ebenso.“

    Küsschen links, Küsschen rechts.
    „Wir sehen uns?“
    „Sehr gern.“

    Dass ich mir mit dieser Antwort quasi eine Beziehungskiste gebastelt hatte, konnte ich nicht ahnen…

    *** *** *** *** ***​

    Die Begegnung am Wertfach beflügelt mich. Heute kann nichts mehr schiefgehen.

    Ich erledige die Prälimarien und lümmel mich auf meinen Lieblingsplatz. Viele Frauen für diese Uhrzeit, wenige Gäste. Groß Geschäft ist um diese Zeit nicht zu machen. Plötzlich bin sogar ich für das Deutsche Eck attraktiv.
    „Hallo, ich bin Romy!“
    „Romy, wie Romy Schneider?“

    Ich schau mir das blonde Schnuckelchen an, das da so unverhofft auf der Lehne meiner Lieblingscouch Platz genommen hat. Oh doch, das ist meine Kragenweite. Schlank, naturbelassen, freundlich.

    Zu dumm für sie, dass mir die Warnung eines geschätzten Kollegen noch im Ohr ist: Desinfektioniererin. Feuchttuchanwenderin. Deutscher Service.

    Und noch viel dümmer für sie: Just vor zehn Minuten ist Fatima unten auf dem Weg zum Frühstück vorbeigeschlappt. Nur eine hätte überhaupt eine Chance, statt Fatima bei mir zu landen.

    Diese eine ist aber nicht da. Und Romy wird ganz sicher nicht an ihre Stelle treten. Ich bin ehrlich zu ihr. So halb.
    „Du, ich bin schon verplant.“
    „Hast Du Dich verabredet?“

    So richtig mag sie es nicht glauben.
    „Nicht direkt… eher so nonverbal, Du verstehst?“

    Das ist nicht mal gelogen, Fatima hat mich gesehen und mir zugewinkt, so wie früher. Ich bin sicher, dass sie in ein paar Minuten bei mir sein wird… mal unterstellt, sie hat nicht wieder einen dieser Dauerbucher. Hat sie? Nein, heute nicht. Heute ist ein guter Tag, ich bin sicher.
    „Dann vielleicht später.“
    „Ja, vielleicht später.“

    Romy ist nicht neu im Geschäft. Sie hat begriffen, dass wir nicht zueinander finden werden. Das aber hätten ihr die Kolleginnen vom Deutschen Eck ja auch so verklickern können.

    Abgang Romy.

    *** *** *** *** ***​

    Ich kenn Fatima lang genug, sie kennt mich lang genug. Wäre sie just in diesem Moment vom Frühstück gekommen, hätte sie sich an die Bar gesetzt und gewartet, bis ich ihre Konkurrentin hinwegkomplimentiert habe.
    „Du bist so unkompliziert.“
    „Häh?“
    „Zu Dir kann ich immer kommen, und Du hast immer für mich Zeit.“

    Ich kann mich tatsächlich an nur wenige Situationen erinnern, in denen es anders gewesen wäre… Und immer spielte diese eine andere eine Rolle.

    Diese eine andere aber ist nicht da.

    Unten am Tresen hat Claudia gelauert. Romy ist kaum abgezogen, da macht sich Claudia bemerkbar. Eindeutige Handzeichen: Ob sie denn zu mir kommen dürfe?

    Ich verzieh das Gesicht. Puff ist schon krass bekloppt… mal ist die Frühschicht so öde besetzt, dass man sich selber einen von der Palme wedeln muss, um wenigstens ein bisschen Spaß zu haben, und mal stapeln sich die Frauen aus den Persönlichen Top Ten.

    Heute stapeln sich die Frauen.

    Sorry, Claudia. Fatima hat die älteren Rechte. Und außerdem weiß ich nicht, wie lange ich sie noch haben werde. Ich schüttele den Kopf, zu Claudia gewandt.

    Deren Gesichtsausdruck wandelt sich in eine Mischung aus Unglauben und Empörung…

    Ich hasse Beziehungskisten. Wozu geh ich eigentlich in den Puff? Ich will unkompliziert guten Sex haben, nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich Beziehungsstress haben will, kann ich mir die zwei Stunden Fahrt ins Artemis auch sparen.

    Claudia rafft ihr Handtuch. Abgang Claudia. 

    *** *** *** *** ***​

    Ja, ja, die Schönste auf der Welt ist meine Fatima,
    was mir an ihr gefällt, das ist ihr schwarzes Haar.
    Sie hat so wunder-, wunder-, wunderschöne Augen
    und einen purpurroten Mund.
    Ja, ja, sie ist so wunderbar, die schwarze Fatima…

    Ich weiß nicht, wie oft ich sie schon zur Ex erklärt, und ihr doch immer wieder vergeben hab. Sie ist eben doch einzigartig. Und ich hab mit der Zeit begriffen, dass ich im Puff bin und nicht irgendwo da draußen im kalten Real Life.

    Wie schrieb doch letztens ein Kollege?
    „… Fatima is a great girl, and gives great service, but doesn't give herself completely. The payoff is that once you get to know her well, the sex is sandwiched with intelligent conversation, good humour and what seems like a nice friendship. …”

    Ich könnte es nicht besser beschreiben.

    Auftritt Fatima.

    Sie kommt zum Geländer vor meinem Lieblingsplatz.
    „Milchkaffee, richtig? Noch etwas anderes?“

    Ich schüttele den Kopf. Nichts anderes. Nur Milchkaffee und Du.

    Wir halten ausgedehnten Smalltalk, sie vergibt sich nichts dabei. Sie weiß, dass ich sie buchen werde. Alternativen sind rar. Immer noch wenig Gäste und viele Dienstleisterinnen. Und außerdem weiß ich, dass sie mich so mag, wie eine Hure eben ihren Freier mögen kann, ohne diese schrecklich-schöne Trennline zu überschreiten…

    Sie ist nicht wie diese eine andere Frau. Sie kennt die Linie, und sie überschreitet sie nicht.

    Claudia stolziert unten vorbei und nimmt sehr wohl Notiz von uns. Egal.
    „Ich hasse es, wenn Du Dich immer draußen versteckst!“
    „Ich verstecke mich nicht…“
    „Doch. Ich kann nicht beobachten, was Du machst.“

    Sie ist eine meiner Lieblingshuren. Und auch ich bin ich ihr wenigstens so wichtig, dass sie spannt, was ich so treibe im Laden. Das baut auf.

    Abgang Fatima samt Freier.

    Nach draußen, wohin sonst?

    *** *** *** *** ***​

    Lässt du mich ein ins Kämmerlein,
    dann schließen wir die Türe leise zu.
    Und draußen weht der Wind so kalt und rauscht sein Lied dazu.
    Und draußen weht der Wind so kalt und rauscht sein Lied dazu.

    Es hat draußen knapp über Null, es ist nicht wirklich warm. Ich weiß, dass uns erstaunte Blicke folgen, als wir durch die Kantine gehen.

    Zimmer 43 hat einen warmen Fußboden, hab ich gelernt. Das wird unseres. Wir schließen die Türe leise zu…

    Träger Smalltalk. Dinge, die wir in der Bar, viele andere lauschende Ohren nahebei, nicht sagen mögen.

    Ich streichel und zärtel und fummel mich an ihr in Stimmung.

    Sie gibt mir einen ihrer so sanften, so zärtlichen und dennoch so geilen Blowjobs.

    Sex. Sie weiß, wie ich es mit ihr mag.

    Ich hab Muskelkater. Bauchmuskel, von zuviel Situps gestern, und am Hintern, von den Übungen vorgestern. Fatima hat Muskelkater, überall, vor allen in den Beinen. Eine gute Woche geschlampt beim Training, Mädchen? Ja, das rächt sich irgendwann :cool:.

    Zwei Invaliden haben Sex. Es ist lustig, und es ist schön. Und es ist geil. Es ist unverändert geil. Auch wenn ich heute das 42te Mal mit ihr auf Zimmer bin. Ja, ich hab nachgezählt :D.

    Hinterher bezahle ich sie und wünsche ihr schöne Feiertage und ein Gesundes Neues Jahr. Wir verabschieden uns bis ins nächste Jahr.

    Halt, nein!
    „Du weißt, dass ich Dich im neuen Jahr nicht wiedersehen möchte?“
    „Ja…“

    Sie weiß, warum ich das sage. Die bekloppte Trennlinie, diese schrecklich-schöne, sie ist nie so ganz genau zu erkennen.

    Abgang Fatima zur Garderobe.

    Abgang Freier zur Wellness.
     
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  2. franjo_Berlin

    franjo_Berlin Präfect

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    Das Schlimme an diesem Thread ist eigentlich nur das Warten auf den nächsten Teil...:zwinker:

    Gruß
    Franjo
     
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  3. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    Die schwarze Barbara [Teil 2]

    Ich kenn Dich zwar nicht :D, aber ich antworte Dir trotzdem: Andernorts wartet man statt auf den nächsten immer noch auf den ersten Teil... im Zweifel, bis man dortselbst schwarz wird :cool:

    *** *** *** *** ***​

    Ich lagere mich auf der Schwitzbank und komm langsam runter von der Wolke. Ich liebe die Ruhe hier draußen…

    Stöckelschritte, Stimmen. Da läuft ein Kollege wohl einer Dienstleisterin davon. Schon krass, welche Blüten der Männermangel manchmal treibt. Komm rein, Kollege, hier hast Du Ruhe vor der Kuh…

    Tatsächlich, die Tür geht, der Kollege, ein stark adipöses Exemplar im Übrigen, sucht sich einen Platz.
    „Hallo!“

    Ich grüße zurück und will gerade fragen, vor welcher Hure er denn da geflohen ist, da geht die Tür erneut. Fuck, nein… Gut, dass ich an mich gehalten und nicht gleich gefragt habe.

    Alida, die Haare sorgfältig im Handtuch versteckt, hockt sich zum Kollegen und lässt sich den Schultergürtel durchkneten. Drei Minuten später endet der Spuk.

    Später werde ich bemerken: Die beiden planschen im Whirlpool.

    Und noch viel später, ich fläze schon lange wieder auf einer Couch im Blauen Salon, stöckelt sie vor ihm her, quer durch die Bar, vermutlich auf dem Weg zur Zahlbox. Glückwunsch, Alida, da hast Du wohl einen kleinen Jackpot gezogen.

    Abgang Alida samt Jackpot.

    *** *** *** *** ***​

    Zwei Runden Sauna, etliche Runden im Pool später bin ich herrlich ausgelaugt und erschöpft. Mit Lesestoff bewaffnet, verhole ich mich in die Wellnessbar. Ins Geschehen eingreifen kann und will ich noch nicht wieder.

    Fatima schlappt auf ein paar Worte vorbei, die Geschäfte laufen im Moment wohl noch nicht so prall. Das gleiche wie am Vortag, meint sie, bis gegen acht Totentanz und dann plötzlich proppenvoll und Wartezeiten.

    Sie wird pünktlich Feierabend machen heute, kurz nach acht, und ich werde ihr, zufällig auf der Couch am Eingang sitzend, noch einen schönen Feierabend wünschen.
    „Ach Du… Danke, viel Spass noch!“
    „Zycze wesołych Swiąt Bożego Narodzenia oraz szczęśliwego Nowego Roku!“

    Das ist zwar mitnichten Slowakisch, aber sie versteht's trotzdem. Und schmunzelt.

    Abgang Fatima.

    *** *** *** *** ***​

    Irgendwann verlier ich die Lust auf mein Buch, ich kämpfe mich gerade durch das Havanna-Buch der Arkadi-Renko-Reihe, und beschließe, mir oben einen Platz zu suchen.

    An der Treppe läuft mir Gabriela über den Weg. Unter Mittag hatte sie sich auf ein flüchtiges Winken beschränkt, das fand ich merkwürdig… sonst kommt sie immer wenigstens auf ein „Hallo!“ heran. Hab ich irgendwas falsch gemacht beim letzten Mal?

    Absichtsvoll bleib ich stehen und lass sie in meinen Arm laufen.
    „Hallo, wie geht’s?“

    Kurzer Smalltalk, ich erklär auf Nachfrage, was ich vorhabe: Getränk holen, Platz suchen und finden, Zirkus Artemis gucken.
    „Darf ich mit Dir kommen?“

    Hm. Bisschen früh für die zweite Nummer. Also…
    „Schlechtes Timing, Gabriela.“

    Scheiße, da fällt es mir wieder ein. Das schlechte Timing bei unserer letzten Begegnung. Liegt ihr das noch quer im Magen?
    „Schlechtes Timing. Ich brauch noch Pause.“
    „Gut, dann mach ich mal meine Runde und warte auf besseres Timing.“

    Sie strahlt mich an, so wie sich mich immer anstrahlt, so wie sie alle ihre Gäste anstrahlt. Sie hat dieses freundliche Wesen, dieses immer lächelnde Gesicht, selbst beim Sex.
    „Bis später, Gabriela!“

    Ich mein das ernst, die zweite Nummer geht an sie, in halben Stunde vielleicht oder einer ganzen oder so.
    Was ich nicht wusste: Ihre Runde würde gut zwei Stunden währen…

    Abgang Gabriela zur Aquise.

    Abgang Freier zur Show: Zirkus Artemis.

    *** *** *** *** ***​

    Die Bar gut voll, mit Mühe finde ich erst einen Platz unten am Trampelpfad, dann später oben auf einer Couch. Der Lärmpegel ist beachtlich, und dabei ist die Musik noch nicht mal auf „Abend“ hochgedreht.
    „Ey, ihr da am Deutschen Eck, das ist hier kein Fußballplatz!“

    Gejohle aus einem Trupp am Tresen.
    „Und trinkt nicht so viel, sonst wird das wieder nichts mit uns!“

    Das solche Sprüche ausgerechnet von Stella kommen… ich muss grinsen.

    *** *** *** *** ***​

    Ein Blacky hockt sich leicht entnervt zu mir auf die Couch. Ich kenn sie flüchtig vom Sehen, nicht mein Buchungsschema. Sie weiß das, insofern geht das alles ganz normal ab mit uns beiden.

    Eine Ungarin, Namen sind Schall und Rauch, probiert es bei drei Italienern auf der Couch querab und blitzt ab. Dann kommt sie in meine Richtung. Mädchen, so verzweifelt kannst Du doch gar nicht sein…

    Sie macht eine Handbewegung zu Blacky, will herausbekommen, ob sie mich als besetzt betrachten muss. Blacky winkt ab, ich feiere innerlich ab. Krass…

    Die Ungarin ist tatsächlich verzweifelt und spricht mich an.
    „Wer bist Du denn?“

    Ich nenne ihr meinen Künstlernamen.
    „Du machst sicher auch gerade Pause?“

    Ich nicke.

    Abgang unbekannte ungarische Hure.

    *** *** *** *** ***​

    Ja, ja, die Schönste auf der Welt ist Gabrie-hela,
    was mir an ihr gefällt, das ist ihr schwarzes Haar.
    Sie hat so wunder-, wunder-, wunderschöne Augen
    und einen purpurroten Mund.
    Ja, ja, sie ist so wunderbar, die Gabrie-hehela…

    Die Beleuchtung ist unterdessen auf „Abend“ gestellt, die Raubtierfütterung im Zirkus hat schon lange begonnen, als sie wieder auftaucht. Leicht genervt hatte ich schon Alternativen ins Auge gefasst… Marta zum Beispiel oder Alina…

    Was ich an Gabriela mag: sie spielt keine Spielchen. Sie kommt ohne Umweg zu mir. Gut, dass ich zwischenzeitlich meine Lieblingscouch besetzen konnte.

    Mit fragendem Blick bleibt sie an der albernen Weihnachtsdeko am Pfeiler stehen.
    „Besseres Timing?“
    „Ganz hervorragendes Timing.“

    Sie mag es wohl nicht glauben und zögert. Mach hinne, Mädchen… Endlich, endlich wirft sie ihr Handtuch aufs Kunstleder. Im Smalltalk braucht sie ein paar Minuten, bis sie auftaut.

    Unten an der Bar hat derweil Claudia einen Hocker gefunden, mit dem Rücken am Tresen schaut sie in unsere Richtung und ignoriert meine Versuche, en passant Blickkontakt aufzunehmen, beharrlich.

    Ich hasse Beziehungskisten im Puff… Weg hier!
    „Ich geh duschen, dann treffen wir uns hier?“

    Gabriela nickt. Wenige Minuten später, frisch geduscht, finde ich sie am Tresen wieder. Ich hätte es wissen müssen: sie schwatzt mit Claudia.

    Freundlicherweise erspart sie mir die Peinlichkeit und kommt ein paar Schritte auf mich zu…

    Abgang Gabriela samt Freier.

    Nach draußen, wohin sonst?

    *** *** *** *** ***​

    Lässt du mich ein ins Kämmerlein,
    dann schließen wir die Türe leise zu.
    Und draußen weht der Wind so kalt und rauscht sein Lied dazu.
    Und draußen weht der Wind so kalt und rauscht sein Lied dazu.

    Nummer 41. Auf den ersten Blick keine gute Wahl, denn am Nachmittag stand das Fenster von der Butze sperrangelweit offen. Hoffentlich ist es einigermaßen warm.

    Doch, ist es.

    Gabriela entschuldigt sich kurz, ich mach derweil das Bett. Laken Fehlanzeige, wie auch heute morgen.
    „Gibt es draußen nicht mehr. Die sparen, wo sie können.“

    Ob es denn spart, wenn ich statt zweier Laken vier Handtücher nehme… ich bin mir da nicht sicher. Aber ich muss das Haus auch nicht führen, dafür werden andere bezahlt.

    Gabriela ist zurück. Leise schließen wir die Türen.

    Unser letztes Zimmer vor ein paar Wochen war denkwürdig, eine sehr spezielle Nummer. Würde dieses Erlebnis reproduzierbar sein? Üblicherweise klappt so etwas nicht… ist es doch meist die Laune des Schicksals, die bestimmte Randbedingungen so zusammenführt, dass etwas einzigartiges geschieht. Aber: wie oft hatte mich diese eine andere Frau eines Besseren belehrt…

    Ich mag Gabriela sehr, aber dieser einen anderen Frau kann sie das Wasser nicht reichen. Schade. Ich bemerke schnell, dass wir heute nicht auf den Pfad zu einem ganz besonderen Erlebnis einschwenken. Enttäuscht bin ich trotzdem nicht… ich genieße die Zeit mit ihr, vergesse die rinnenden Minuten beim Kuscheln und Zärteln und Streicheln und so weiter...
    „Wir können auch noch Sex machen!“
    „Echt?“

    Also machen wir Sex.

    Sie sattelt auf und beginnt einen langsamen, trägen Nachmittagsritt. Wir finden zu meiner großen Überraschung auf eine Art und Weise zueinander, die ich so mit ihr noch nicht kannte. Sie liegt einfach nur auf mir, presst unsere Hüften fest aneinander, lässt mir keinen Spielraum. Ich streichel ihre Tittchen, fühl die Gänsehaut darunter und lass meinen Schwanz in ihr zucken.

    Krass.

    Ich bekomm auch tatsächlich einen merkwürdig sanften, quasi Minuten dauernden Abgang hin, ich mags kaum glauben.

    Und so ist auch diese Nummer mit Gabriela eine ganz besondere geworden. Mal ganz davon abgesehen, dass wir bös überzogen haben, was ich am Wertfach mit großzügigem Aufrunden zu kompensieren versuche.
    „Ich geh dann erst mal essen.“
    „Sollte ich auch machen.“

    Abgang Gabriela zur Garderobe.

    Abgang Freier zur Dusche.
     
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  4. Bärliner

    Bärliner Guest

    Gibt es noch einen dritten Teil?

    Zirkus Artemis und Platz am Trampelpfad sind absolut treffen und werden ab sofort in meinen Wortschatz aufgenommen.

    Vielen Dank für den auch lustigen Bericht. Ja Gabriela ist schon ne Süße ...

    Bärliner
     
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  5. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    Die schwarze Barbara [Teil 3]

    Ist sie, ohne Frage. Und mit der Meinung sind wir beide nicht allein. Sitz ich doch letztens mit ihr auf der Lieblingscouch, da schlendert unten - Trampelpfad :D - ein Kollege vorbei. Sieht sie, sieht mich, kommt längs, ich bekomm Handschlag, sie Küsschen.
    "Sach ma, Gabriela, kennst Du den?"
    "Öhm... ja. Du ja auch."

    Egg freelight. Oder: Einen hab ich noch. Vor dem Jahresrückblick. Aber den gibt's erst nach Weihnachten.

    *** *** *** *** ***​

    Ich hab das nicht als Verabredung zum Abendessen betrachtet, sie offenbar schon.
    „Da bist Du ja. Gehen wir zum Essen?“

    Der große Andrang ist durch, freie Tische gibt es ausreichend. Wir nehmen Gemüsebulgur mit Hähnchen in Tomatensauce, sie ergänzt den Speiseplan mit Rohkost vom Salatbuffet, ich mit einem Apfel. Schmecken tut es erstaunlicherweise, dass ich am Morgen danach beschleunigt verdaue, kann auch am 2012er Johannisbeer-Dessertwein liegen… :betrunken
    „Und jetzt: Schokolade?“

    Sie ziert sich, aber ihre Augen glänzen hungrig. Also Schokolade.

    Zu dumm, dass sie sich irgendwie im Blauen Salon in Luft aufgelöst zu haben scheint, als ich mit dem Süßkram aus der Umkleide zurück bin.

    Abgang Freier zur Zahnpflege.

    *** *** *** *** ***​

    Der Blaue Salon ist rappelvoll, am Tresen quasi Zweierreihen. Einen Sitzplatz zu finden, probier ich gar nicht erst. Ich drehe zwei Runden um den Tresen und versuche, Claudia zu erspähen… Knifflig in dem Gewühl. Statt Claudia seh ich Gabriela.
    „Hier hast Du Dich versteckt…“

    Sie räumt das Handtuch von Hocker neben ihr und lädt mich mit einer Handbewegung ein. Ich winke ab, ich denk nicht dran, zu klammern.
    „Schokolade?“

    Sie nickt.
    „Dann lauf zur Abwechslung mal nicht weg!“

    Im Gehen bemerke ich, dass ein Kollege den urplötzlich freien Hocker neben ihr erklommen hat und sie ins Gespräch verwickelt. Das Aquisegespräch kurz zwecks Süßigkeitenübergabe zu unterbrechen, sollte dennoch puffkniggekompatibel gewesen sein.

    Ich bemerke, dass ich dringend etwas trinken muss. Aber hier oben werd ich schwarz, bis ich ein Glas Sprudel erobert hab. Also…

    Abgang Freier zur Wellnessbar.

    *** *** *** *** ***​

    Mit meinem Getränk stell ich mich in eine ruhige Ecke im Blauen Salon, unmittelbar am Fenster. Hier ist die Luft wenigstens einigermaßen atembar.

    Ich steh nicht lange herum wie bestellt und nicht abgeholt. Claudia taucht auf, strebt zum Tresen, erwischt einen Hocker.

    Ich schau mir das an… sie plappert mit einer Kollegin. Stören will ich nicht, aber ich brauch einen besseren Blickwinkel, um das zu spannen. Also eine halbe Runde um die Bar. Ah, besser so.

    Die beiden reden immer noch. Claudia steht plötzlich auf, geht Richtung Schiebetür. Vorsichtig schieb ich mich durchs Gedrängel hinterher… wohin will sie?

    Sie verschwindet in der Frauenumkleide, ich park mich in der Flugbuchungszone. Hier hab ich beste Chance, sie zu erwischen.

    Auftritt Claudia.

    *** *** *** *** ***​

    Ja, ja, die Schönste auf der Welt ist meine Claudia,
    was mir an ihr gefällt, das ist ihr schwarzes Haar.
    Sie hat so wunder-, wunder-, wunderschöne Augen
    und einen purpurroten Mund.
    Ja, ja, sie ist so wunderbar, die schwarze Claudia…

    Ich glotz sie auffällig an, ich würd auch nach ihr angeln, wenn sie denn vorbeilatschen würde. Tut sie aber nicht. Uff.
    „Sorry wegen vorhin… das war ganz schlechtes Timing.“

    Sie macht ihre Augen kugelrund, klappert mit den Augendeckeln.
    „Erst die schöne Begrüßung, und ich hab gedacht, das wird ein schöner Tag mit Dir, und dann schüttelst Du den Kopf…“
    „Ich war mit ihr verabredet…“
    „Ich hab überlegt, was ich falsch gemacht hab beim letzten Mal, und hab Gabriela gefragt…“

    Nichts hast Du falsch gemacht, gar nichts. Es war halt schlechtes Timing.

    Sie sagt das noch ein paar Mal, bis wir uns auf den Weg machen. Oben Wartezeiten, ich muss Claudia gar nicht erst agitieren.

    Abgang Claudia samt Freier.

    Nach draußen, wohin sonst?

    *** *** *** *** ***​

    Lässt du mich ein ins Kämmerlein,
    dann schließen wir die Türe leise zu.
    Und draußen weht der Wind so kalt und rauscht sein Lied dazu.
    Und draußen weht der Wind so kalt und rauscht sein Lied dazu.

    Doch, es ist kalt. Die Sterne funkeln, gut möglich, dass es heute Nachtfrost gibt.

    Einen Schlüssel gibt es noch: Nummer 40. Leise schließen wir die Türen zu.

    Ich dreh die Heizung auf, in dieser Butze ist häßlicherweise auch der Fußboden kalt. Claudia macht das Bett und winkt mit der Flasche Babyöl, nach der sie vorhin extra noch einmal gelaufen ist.
    „Massage?“

    Nein, auch Claudia bekommt dieses prickelnde, erotische Feuerwerk von Berührungen auf meiner Rückseite nicht hin, so wie es diese eine andere Frau kann, so wie ich es auch von ein paar wenigen anderen Huren noch kenne. Es ist mehr ein kräftiges Streicheln… meine Revanche fällt dann deutlich kräftiger aus. Sie grunzt. Sorry.
    „Danke. Das ist ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk.“

    Bei der Massage machen wir Smalltalk. Sie horcht mich bisschen aus, versucht wohl immer noch, sich auf mich einzustellen. Ich überleg, ob ich ehrlich zu ihr sein soll. Doch, sie kann das ab, überlege ich mir.
    „Du bist manchmal etwas hektisch.“
    „Hektisch? Nein.“

    Ich kichere.
    „Ich bin hyperaktiv manchmal. Das war ich schon immer.“

    Und wie, um mir zu beweisen, dass sie eben nicht hektisch arbeitet, verwöhnt sie mich im Anschluß in aller Ausgiebigkeit und mit aller Ruhe, die die Uhr so hergibt.
    „Ich hab ein Problem: ich mag Dich, und ich mag das. Ich könnte das ewig mit Dir machen…“

    Ich ahne, dass ich mit einer Stunde heute nicht reichen werde…

    Aber es ist geil. Sie weiß sehr genau, an welchen Knöpfen sie drücken muss. Viola könnte es kaum besser. Sie weiß auch sehr genau, wie ein Mann funktioniert. Selbst wenn ich dem Geschehen per aufpreispflichtigem Abschuss ein Ende würde bereiten wollen… sie gibt mir keine Chance dazu.

    Irre.

    Bei der anschließenden Fickerei im Doggy – oh, sie legt großen Wert darauf, dass es noch zu richtigem Sex kommt – wiederum lass ich mir Zeit. Eins-fix-fertig erlaube ich mir nicht, obwohl ich das nach diesem Vorspiel problemlos könnte.

    Hinterher fragt sie, ob ich noch bleiben möchte. Ich verneine, sie erbittet die Erlaubnis zur Zigarette danach. Gern doch.

    Für den Rückweg wählt sie den Weg durch die Bar. Hochbetrieb. Sie grüßt ein paar Kollegen und stupst mich an.
    „Die waren gestern schon hier, das ist schön.“
    „Na, dann klappts doch mit der Anschlußbuchung für Dich.“

    Ich freu mich ehrlich für sie. Bei diesem Gewühl nicht erst einen Kunden suchen müssen, ist quasi unbezahlbar.
    „Bis zum nächsten Mal?“

    In ihrer Stimme schwingt ein fragenden Unterton.
    „Ja, na klar.“

    Abgang Claudia zur Garderobe.

    Abgang Freier zur Dusche.

    Doch, ungeduscht würde ich heute keinesfalls fahren. Es dürfte kaum eine Stelle an meinem Körper geben, an der sie nicht mit ihrem Mund, ihrer Zunge, ihren Lippen war.

    Feierabend. Für heute, und für dieses Jahr. Was 2015 bringt…

    Was kommt, das kommt.

    *** *** *** *** ***​

    Im Wald in der Schenke "Zum Kürassier"
    schließt der Schankwirt rasselnd das Tor;
    die Uhren, sie zeigen auf Mitternacht,
    und ich steige die Stiegen empor.
     
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  6. Hobbymoderator

    Hobbymoderator Volkstribun

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    Ich kenn Dich zwar auch nicht (wer oder was ist Elskhuga ?), aber................
    steht auf diesen Bericht copyright ? Ich könnte genau diesen andernorts als aus meiner Feder einstellen und verkaufen:D. Jeder würde mir das abnehmen :D.
     
  7. Lupus vetus

    Lupus vetus Optio

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    :rolleyes:Ohne eine Erwähnung einer bestimmten Hochpriesterin des römischen Tempels am Berliner Halensee würde Dir keiner einen solchen Bericht als eigene Leistung abkaufen. :eek: Und die Schreibstile von Euch Beiden sind außerdem so speziell, dass jeder halbwegs belesene Fan der römischen Entspannungskultur Eure Berichte auch bei einem neuen Nicknamen sofort dem korrekten Autor zuordnen würde.:groehl

    Lupus vetus,
    dem in der vergangenen Woche ein Bombenfund in Potsdam am Ausflug in den Tempel zwischen Halensee und Westkreuz gehindert hat :( und der deshalb erst im neuen Jahr wieder einen Bericht über ihm verbotene Samen- und Bargeldopfer schreiben können wird.:greensmil
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 22. Dezember 2014
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  8. Bärliner

    Bärliner Guest

    Danke für den Wink mit dem Zaunpfahl, jetzt hab ich auch ein Gesicht zu diesem Nick.

    Möchtest du nächstes Mal auch ein Küsschen links und rechts? :D
    Im Übrigen hätte ich Gabriela nicht begrüßt, wenn ich ihren "Gast" nicht gekannt hätte.
     
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  9. Bärliner

    Bärliner Guest

    Jetzt weiß ich wenigsten, warum du nicht da warst ...

    Bis bald mal wieder
    Bärliner
     
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  10. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    Ich hab befürchtet, dass Du das fragst... :D - Sorry, aber der Zaunpfahl war dermaßen unwiderstehlich, das glaubst Du nicht :)
     
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  11. Bärliner

    Bärliner Guest

    Ich kann noch nicht mal zurück "schlagen", da dein Tipp am späten Abend - Eleonora - mich eine ganze Stunde im Zimmer "gefesselt" hat. Für eine Erstbuchung kommen bei mir normaler Weise nur 30min in Frage ...

    Schöne Weihnachten
    Bärliner
     
  12. Lupus vetus

    Lupus vetus Optio

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    Sorry, Jungs, aber ich konnte mir den hier auch nicht verkneifen :D
    Lesen bildet :D
     
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  13. Bärliner

    Bärliner Guest

    Willkommen im Club der "Gabriela - Fans".
    Bärliner
     
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