Einer aktuellen Umfrage in den massgeblichen Verkehrskreisen zufolge ist Montag _der_ absolute Totentanztag in böhmischen Clubs. Das wollte ich dann mal wissen, bislang war ich eher ein Donnerstagsfan Leider hatte es vorher nicht mehr zum Reifenwechsel gereicht - sollte sich rächen ... Erster Anlauf Königshof, ein - unverdient - wenig kommentierter Laden. Tja, nur komme ich halt mit meinen Sommerschlappen zwar bis hinter die Tanke, aber um’s Verrecken nicht zum Königshof hoch. 1. Anlauf 5 m die Steigung hoch, 2. Anlauf 10 m, 3. Anlauf grad noch mal 8 m, dann verliessen sie ihn. Man könnt’s jetzt vielleicht noch rückwärts probieren, aber wer sind wir denn! Ok, wenn ihr Weiber zu faul zum Schneeschippen seid, habt ihr meine Kohle eben nicht verdient. Bergsteigen per pedes kommt nicht in Betracht. Also zurück das Ganze. 20.10 h ist ja noch früh am Abend, da mir das Komfortprogramm nicht gegönnt wird, schalte ich eben um auf Sparprogramm, zur Einstimmung Gruselkino. Im Venuse war ich bestimmt 10 Jahre nicht mehr, mal schauen, ob’s dort noch immer so schön versifft ist – wird bestimmt ein ganz billiger Besuch, ein Getränk fass ich da garantiert nicht an. Es wird sogar noch billiger als gedacht, der Laden ist gleich ganz geschlossen, das Bolero genauso. Hmm, irgendwo muss es doch noch so’nen Endzeitladen geben - ach ja, das von der Disco zum „Club“ mutierte Klassik, konnte vor 7 oder 8 Jahren gut mit dem Venuse konkurrieren, wenn’s um finster-feines Interieur und gepflegte Atmosphere ging. Also rein. Oh Schreck, die haben ja renoviert! Der Laden ist gar nicht wiederzuerkennen. Aber ja doch, eins ist Gott sei Dank geblieben: die Laufstegnummer, Titanus lässt grüssen. 7 Greteln wackeln einigermassen erbarmungswürdig vor sich hin, bis auf eine alle mit dem hausüblich trüben Käfigblick. Der Grund ist leicht auszumachen: nur diese eine mag gelegentlich mal Chancen haben, einen Freier abzukriegen. Für den Rest muss man schon schwerst kurzsichtig sein. So, damit hätten wir mal wieder festgestellt, wo sich der Boden des As’er Clubniveaus befindet. Wat nu? Was muss man sich geben, damit die Ansprüche ein wenig eingenordet werden? Klar doch, das Eden. Parkplatz leer, mir fällt ein, dass ich vor vielen Jahren dort mal eine Nacht mit einem richtigen Klassemädel verbracht habe, die ich später dann im Atlantik wiedergetroffen habe – da war sie eindeutig passender untergebracht. Die Treppe ist immer noch erhöht unfallträchtig, oben hängen 10 Dienstleisterinnen in der Ecke, wollen denn auch gleich zum welche-Mädchen-Du-wollen-Spiel antreten, ich lass sie wieder abtreten. Ein Blick genügt, getrunken wird hier eh nix, schad um die Zeit, Abgang. Savoy? Das wäre dann die nächste Stufe auf dem Weg aus dem Keller der Clubskala. Aber nee, der Ausflug zum Venuse hat mir gereicht, die Nebenstrasse ist auch nicht geräumt, dass lassen wir mal besser. Wenn ich mich recht erinnere, ist da so’n kleiner Buckel vom Parkplatz zur Strasse, den probiern mer heut nich aus. Kleopatra? Nee, passt nicht in die Menufolge, wär zu gepflegt jetzt - und wenn ich den Berg nicht mehr wieder hochkomme, darf ich ja Stunden kreiseln. Gestrichen. Aber der GC, der passt jetzt. Prima anzufahren, kein Auto auf dem Parkplatz. 8 Damen, 2 ansehnlichere, die eine (rotbraune?) aber etwas zu gut im Futter und die andere (blonde) sichtlich Lokalchampion (erkennt man mal wieder am Handy-Gefummel und dem uninteressierten Gehabe). Danke, auch hier kein Getränk, 2 Teuro Eintritt - für was eigentlich - reichen dicke für die fehlende show. Ich glaub nicht, dass der Betreiber es noch lange macht, so wie die Mädels gucken rennen sie ihm bei nächster Gelegenheit genauso weg wie die Kunden. Wohin jetzt? Das Romantik wäre vom Standard her noch unter dem GC gewesen, aber die stets freundliche Stimmung hebt’s dann wieder raus - also hin. Halt, da war doch eine Steigung zum Parkplatz hoch ... Egal, die werd ich schon packen, hab schliesslich am Königshof geübt. Tatsächlich, mit etwas Anlauf kein Problem. Auch hier kein Auto, kein Kunde. Drei etwas Molligere sind noch da, 2 Neue kommen wie immer am Wochendende. Nix für mich dabei, aber immerhin ein netter Schwatz mit der Bartante, ordentlicher Kaffee aus sauberer Tasse, der Club mag ja schäbig sein, aber sauber, nett und freundlich ist er, beschissen wird man dort auch garantiert nicht. Jetzt ist’s dann langsam Zeit, sich mal abschliessende Gedanken zum weiteren Verlauf des Abends zu machen. Nach 21.30 h brauch ich nicht mehr ins Vetrov zu fahren, da ist die Küche kalt. Ich beschliesse, mal wirklich Billigurlaub zu machen. Muss man sich doch auch mal geben. Nicht in’s Europa, so weit geht’s denn doch nicht, aber das Goethe gibt’s ja auch noch und irgendwas zu futtern verkaufen sie dort bis 22.30 h. Also hab ich noch ein bisschen Zeit. Erst mal das Sahara angelaufen, mit Romana ein bisschen über alte Zeiten gequatscht, Kaffee spendiert gekriegt. Ich kenn die Gute noch, als sie auf der anderen Seite der Bar arbeitete – wobei ich damals komischerweise nie mit ihr na pokoje bin. Irgendwas hat mich da immer gewarnt. Derzeit nur 3 Mädels, 2 nicht weiter erwähnenswert, die Dritte ist gewissermassen Viktoria (Blue Ocean/Kleopatra) in Schwarz. Eine ganz süsse kleine (165?) Zigeunerin, hübsches Gesicht mit grooooossen Augen, netter Balkon, ein bisschen Babyspeck, vielleicht 19 oder 20, frech, gut gelaunt und bewegungsfreudig. Wollte mich doch glatt in den Hintern kneifen, wenn Romana sie nicht grad noch rechtzeitig gewarnt hätte J Leider steh ich nicht so auf Lolitas, wobei bei der ... na ja, könnte man sich glatt mal überlegen. Als mögliche Alternative für den Fall der Not vorgemerkt. Aber der Abend ist ja noch jung, weiter geht’s. Der 21’er hat ‚nen prima Parkplatz und ist auch schööön schmuddelig, passt prima zur Stimmung des Abends. Anwesend die dicke blonde CZ, die schlanke blonde CZ und 1x fällt mir keine passende Beschreibung ein. Na ja, klar, und die Barfrau, highlight des Ladens – übrigens auch zu haben, aber eben nicht, wenn sie Dienst hinter der Bar schiebt. Ein bisschen geklönt - ist auch 'ne alte Fachkraft - und weitergezogen. Mal in’s Hollywood geguckt. Von der Anfahrt her ein wenig bedenklich, aber da immer schön bergab kann nicht wirklich was passieren. Im Club passiert auch nix, da haben sie die 2. Wahl abgestellt - und ich glaube so fühlen sich die Mädels denn auch. So, und was jetzt? VIP kommt nicht in Frage, keine Chance von dem Parkplatz wieder heil wegzukommen. Man kann zwar auch unten rum rausfahren, aber das ist mit den abschüssigen Kurven bei der Wetterlage und Sommerreifen ein wenig heikel - lassen wir lieber. Ausserdem hatten wir gesagt Billigurlaub. Da passt das VIP definitiv nicht ins Schema. Tja, wen hätten wir denn da noch? Klar, das Laguna. Ein gepflegter Club, der äussere Eindruck täuscht völlig. Und immer einen Blick wert. Also hin. Die Kurve zum Parkplatz grad so gekriegt (ist ja Schotter, da kann man sich notfalls durchspulen). Oh Schreck - die haben ja Gäste! Tatsächlich 3 - in Worten drei - deutsche Karren haben sich auf dem weiss Gott nicht grad kleinen Parkplatz schon so geschickt verteilt, dass unsereins schier nicht mehr draufpasst. Macht nix, spielen wir halt Korken auf der Flasche, wobei mir der Gedanke an rückwärts die Auffahrt runter und im Blindflug auf die Hauptstrasse rutschen schon nicht so ganz behagt. Aber für derart weibische Bedenken ist’s eh zu spät, wenden is nich. Also rein. Eine, hmm, sagen wir mal eine 5 hängt freundlich an der Bar, eine hübschere Blonde ist auf einem hinteren Sofa beschäftigt, 3 sind auf Zimmer, in 20 Minuten kommt die erste davon wieder, laut Chefin ihr bestes Pferdchen. Na, da werd ich grad noch drauf warten, doch nicht in As! Artig Wässerchen geschlabbert, den Kampfhund von Chefin bekomplimentiert (wiederliche Schossratte) und Abgang. So, jetzt verbliebe noch Nicola, La Belle, das Love Story oder eine Landpartie nach Irgendwo in Nirgendwo. Kommt nicht in Frage, ich hab für heute genug Schnee gesehen, keinen Meter bewege ich mich aus As raus. Da ich ja im Goethe zu pennen gedenke, heb ich mir das Love Story auf - kann man vom Goethe aus bequem zu Fuss hin, sich ein bisschen auslüften. Erst mal in’s Nicola, da kann man eigentlich nix falsch machen. Hoppla, auch hier ein Gast! Älteres Semester, turtelt angeregt mit der Barfrau. Würd ich auch, führt aber zu nix, deren aktive Tage sind vorerst vorbei. Ansonsten das bekannte Angebot, eine ganz aparte Schwarzhaarige ist wohl neu, nicht 100% mein Beuteschema, käme aber auch als Notration in Betracht. Als solche vorgemerkt und weiter in’s La Belle. Dortselbst Massenauftrieb. 3 deutsche Autos mit 6 Mann Besatzung sind eingefallen. Rekord des Abends. Die blonde Stangenkünstlerin gibt ihren gekonnten Auftritt, mit ihr und Ira ein bisschen gequatscht. Die Mädels sind ganz angetan vom neuen Laden, gefällt ihnen viel besser als das Hollywood. Kann man nachvollziehen, den Kunden geht’s scheinbar genauso. Steffi hat übrigens ganz schön angesetzt, sollte vorläufig keine bauchfreien Klamotten mehr tragen. Jetzt ist’s 24.00 Uhr. Also nix mehr mit Futter. Quartier im Goethe bezogen, nachdem ich dort ein bisschen rumgeschnuppert habe, bin ich nicht mal unfroh über den verpassten Küchentest. Irgendwas riecht da eher abschreckend auf den Fluren. Der Nachtportier ist dagegen die Freundlichkeit in Person, der Parkplatz mit der Lachnummer von Gitterchen zwar nicht wirklich sicher, aber wer in so’ner Nacht meint Autos klauen zu sollen, dem sei’s gegönnt: die Karre ist versichert. Im Sommer wollen sie immerhin eine feste Moppedgarage für 10 bikes da hinstellen, löbliches Vorhaben, mal abwarten was draus wird. Die Zimmer sind ok und sauber, da haben wir schon ganz anderes erlebt. Nur mit (seit neuestem) 750 CZK plus 60 CZK Parkplatz plus 120 CZK Frühstück für 1 (eine!) Person bei diesem Standard nicht wirklich preiswert. Egal, ich hab die Schnautze voll vom Rumfahren. Karre versorgt, Klamotten ausgeladen, dankbar den Flachmann verkostet - ein bisschen kühl vielleicht frisch aus dem Kofferraum für einen guten single malt, aber nach 4 Stunden Kaffee und Mattoni eine Wohltat. Von nun an Fussgänger, darf ich ja auch. Über dem zweiten Schluck die Alternativen begrübelt. Die Zigeunerin aus dem Sahara oder die kleine Schwarze aus dem Nicola könnt man kommen lassen ... aber das bleibt mir immer, ich war ja noch nicht im Love Story. Also hinspatziert. Ein paar Meter an der frischen Luft tun nach den Clubdämpfen tatsächlich gut, der Malt sorgt für ein angenehmes Gefühl in den Innereien. Das Love Story ist schon ein merkwürdiger Club. Grauslige Hütte von aussen, ganz ordentlich saniert von innen, ein bisschen Bahnhofswartehalle um die Bar rum, ein bisschen Disco im hinteren Bereich, viel zu gross für die grad mal 4 Greteln und den Hund und die Katz. Hier bin ich dann mal wieder einziger Gast, hab ich nix dagegen. Andrea ist weg, geblieben sind 2 mir bislang unbekannte plus natürlich Vendi (schwarz gefärbt, 22, CZ) und Lucie (blond, 30+X, UA). Beide sind eigentlich nicht direkt mein Fall, aber an diesem Abend gut drauf. Irgendwie überreden sie mich, nett sind sie ja, ich quatsche mich fest und bleibe hängen. Irgendwann teste ich dann noch die oberen Etagen, auch dort alles ein bisschen zu gross (bis auf die Badewanne), ein bisschen zu steril (auch bis auf die Badewanne), aber sehr netter roomservice Gegen 05.00 h dann durch die verschneite Nacht ins Goethe zurückgewandert, müde aber vergnügt und durchaus nicht unzufrieden. Am nächsten Morgen ist das Wetter eher noch widerlicher als am Vortag. Vor dem Zimmer schlagen mir erneut leicht unapetitliche Düfte um die Nase. Ich riskiere einen Blick auf das Frühstücksangebot, sehe Hörnchen aus der Pizzeria von gegenüber, sonst Konservensammlung. Danke, das brauchen wir nicht. Die Raststätte Vogtland bietet 20 min später frisch (maschinen-) gepressten Orangensaft, akzeptablen Latte Macchiato, frische Brötschen und erwähnenswert gutes Rührei nebst leider etwas trockenen Muffins. Allerdings zu total 13 Teuro fuffzig, skandalös, schweinteuer - aber angemessener Abschied vom Billigurlaub Grüsse von kisza
Kompliment ...netter und unterhaltsamer Bericht...erinnert mich a bißle an meine (erfolglose) Odyssee durch CZ. dolphin
Erfolglos? Dann musst Du aber herbes Pech gehabt haben Zwischen Marienbad und As sind stets so um 1000 Vögelchen am Werke, da kommt man(n) eigentlich immer unter Nur dem traditionellen "Sommertief" und dem "Januartief" gilt es, gekonnt aus dem Weg zu gehen. Ich bin für meine Ansprüche ziemlich gefürchtet und trotzdem passiert's mir in CZ höchstens einmal in 3 oder 4 Jahren, dass ich allein in's Bettchen gehen muss. Allerdings sollte man so in etwa wissen, welche Ecke grad Konjunktur hat und wo's bergab geht. So ist derzeit Dubi/Petrovice fast völlig aussichtslos, Chomutov eher was für die Sucher der berühmten Nadel und Folmava/Pilsen/Rozvadov heute toll und morgen wieder Flop. Im Raum As/Cheb gibts dagegen seit August in den vielen Clubs ein konstant gutes Angebot, allein in As haben dieses Jahr schon zwei Clubs neu und drei wieder aufgemacht - wohlgemerkt bei fallenden Stundenpreisen. Ausserdem braucht man natürlich ein anderes Jagdverhalten: während der Fkk-Club-Besuch mehr der Ansitzjagd ähnelt (man lasse sich auf einem gepflegten Aussichtsplatze nieder und harre derer, die dann schon an einem vorbeiparadieren werden) ist in CZ/PL mehr das Pirschen angesagt: man schleiche bei gutem Winde von einem bewährten Platze zum nächsten und verharre dort stets nur kurz, um die Lage zu prüfen Kannst mir gern 'ne Mehl schicken, wenn Du die nächste tour in den Osten planst und ich stelle Dir eine dann aktuell aussichtsreiche Clubfolge zusammen. Grüsse von kisza