Schweineheiss war’s am letzten Freitag mittag in Sachsen, wer konnte, hatte sich im Schatten verkrochen. Für den Abend dann mal wieder Unwetterwarnung, erst für Thüringen, dann auch für fast ganz Sachsen, vor allem für’s Vogtland: Gewitter mit Starkregen. Nicht unbedingt Moppedwetter, aber davon lassen wir uns ja nicht abschrecken, nicht in diesem Jahr, wo’s eh jedes Wochenende mindestens einmal Regen setzt. Um 17.00 Uhr noch schnell einen Termin in Halle abgehackt, das Berufswerkeug dem Kollegen in den Kofferraum geschmissen und ab in den Süden. 1. Halt kurz hinterm Schkeuditzer Kreuz: tiefschwarze Wolken vor mir, laut Radio (was neuzeitliche Handies nicht alles können) soll grad Erfurt abgesoffen sein, Unwetter im Anzug auf Leipzig, also runter von der Bahn, Regenzeug montieren. Es wird zwar immer schwärzer um mich rum, aber mehr als ein paar Nieseltropfen kommen nicht runter. Bei Schleiz noch mal schnell Kaffee bei einem freundlichen Schrauber getankt und ein cooles Chromteil abgefasst, weiter geht’s Richtung Plauen. Wie durch ein Wunder ist der Himmel nur im Norden noch schwarz, vor mir und südlich bricht Sonne durch, die Hügelkuppen des Vogtlands sind zu sehen, freundliches Hellblau breitet sich über ihnen aus. Hab ich doch tatsächlich für 5 Tropfen Regenzeug mitgenommen – also wieder raus aus den Klamotten. Es wird wieder Sommer, ab Plauen hält man mehr als ein T-Shirt unter der Kutte nicht mehr aus, hinterm Sattel türmt sich ein Berg aus Regenzeug, Lederjacke, Schlechtwetterhelm, irgenwas droht immer wegzufliegen. Aber mit der Wetterlage bessert sich die Laune, 19.00 an der Friedensgrenze. Die nette Grenzerin in Vojtanov macht Witzchen über Fussball – dafür will sie meine Papiere gar nicht sehen. Der Gold Wing Fahrer hinter mir sieht wohl viel verdächtiger aus, der darf rausfahren und wie ich beim Verpacken meiner Dokumenti vergnügt beobachte auspacken: erstaunlich, was in so’ne Einbauküche allein reingeht, hier noch ein Täschchen, da noch ne Klappe zum aufmachen ... Das Lipps hat wieder geöffnet, 10 Mädels, na ja, eher gesetztere Damen, ich will gar nicht wissen woher, der Laden kann gar nicht dunkel genug sein, ihre „Reitze“ zu verbergen. Espresso/Mattoni 6 EUR, wenn schon schlecht, dann wenigstens teuer! Schade, der Laden war mal eine ziemlich sichere Bank. Also weiter, den Schleichweg in’s Marquis. Dort auch nix los, 4 mal untere Mittelklasse irgendwoher aus GUSland, freundlich, aber nicht mein Beuteschema. Espresso/Mattoni 5 EUR, geht schon eher. Aber ich bin ja nicht zum Kaffeetrinken da. Schnell mal in’s Mabuhay reingeschaut – mach ich eigentlich fast immer, obwohl ich da in all den Jahren nie fündig geworden bin, seit es diesen Laden gibt. Auch diesmal nicht, drei zu gut gefütterte angebliche Chicas und 2 sonstige Dienstleisterinnen, alles nicht mein Fall. Kaffee/Mattoni 4 EUR, dafür gibt’s keinen Espresso. Das Lucie ist Baustelle, Topas hat man mir geraten gleich auszulassen, also nach As. Wie immer die Schlechtwetterecke des Zipfels, ich komm grad noch so trocken auf den Parkplatz vom Laguna, schnell aus dem Sattel und schon tröpfelt’s wieder los. Der Laden aber gefällt mir eigentlich immer besser – bis auf den Parkplatz, der geht gar nicht. Madame ist wie stets freundlichst und hört sich geduldig meine Beschwerden über die Zumutung an: unverdichteter und auch noch ungleichmässig verteilter Grobsplit ist nun wirklich nix für 400 kg-Moppeds, Rangieren wird zur Schwerarbeit, Sauerei, kreuzverflixte. Sie gelobt wie immer Besserung, auch die schon vor einem Jahr versprochene Garage wird wieder erwähnt, kommt alles noch – na ja, wer’s glaubt. Ansonsten 8 Gusteln, 3 davon deutlich im grünen Bereich, freundlich, vergnügt – als Reserve vorgemerkt. Abzug: Espresso/Mattoni hier schon wieder 5 EUR. Der Blick aus dem Fenster zeigt: es hat nicht wirklich geregnet und auch das ist schon wieder vorbei. Zeit zum Weiterziehen, auch jetzt kein unfreundliches Wort von der Belegschaft. Von Sahara, Hollywood, Kleopatra (noch so’n Laden mit besch... Grobsplitparkplatz, dafür aber wenigstens mittlerweile leidlich verdichtet) hat man mir abgeraten, La Belle geschlossen (kein Verlust), Hainterrassen zwar wiedereröffnet, aber „nur“ als Restaurace. Nicola kommt mit Mopped nicht in Frage – erst VIP oder Königshof? Eintritt im Gentlemen’s kommt jedenfalls nicht in die Tüte. Da das VIP zuerst am Weg liegt dorthin, obwohl’s verdammt noch mal eigentlich zu teuer ist. Aber gut, schauen wir mal rein. Eine liebe alte Bekannte, noch ein bisschen verhungerter als letztes Jahr und 5 weitere Mädels, davon ein Unikum: eine blondierte Russin, die angeblich weder eine zivilisierte Sprache spricht noch tanzt und auch nicht küsst. Gibt’s doch gar nicht, sowas. Nicolas ist auch schon ganz verzweifelt, die junge Dame lässt sich aber von ihm nicht dazu bewegen, statt Leidensmiene aber auch nur die geringste Leistungsbereitschaft zu verstrahlen. Sowas betrachte ich als Herausforderung, wenn ich mal meinen guten Tag habe. Und da ich so schön (fast) trocken unter sämtlichen Unwetterwarnungen durchgesegelt bin, hatte ich wohl meinen guten Tag. Fast hätte ich’s mir doch noch anders überlegt, die Kleine ist zwar mit ein bisschen Freundlichkeit durchaus aufzutauen, mit einem Deutsch-Englisch-Russischen-Sprachcocktail plus Hände und Füsse klappt’s dann erstaunlich gut mit der Verständigung, aber nun raucht und trinkt sie auch noch nicht. Von der Sorte lasse ich normalerweise dann die Finger, da ich es bei einer Russin für ein ziemlich untrügliches Indiz von Spassfeindlichkeit halte. Aber irgendwie überwiegt dann doch die Neugier - die in der Tat ausnehmend appetitliche Figur mag auch eine Rolle gespielt haben. Das mit dem trinkt nicht stimmt dann nicht so ganz. Das mit dem tanzt nicht stimmt überhaupt nicht. Und das mit dem küsst nicht natürlich auch nicht. Mein Russinnenbild ist wieder gerettet. Abschlussbewertung: lohnt bei Sympathie durchaus die Mühe, nicht abschrecken lassen, da muss man durch. Der Samstag morgen beginnt dann unerfreulich. Geburtstagsparty im Club - und Nicolas hat einfach grottenschlechten Musikgeschmack. Fünf- sechsmal hintereinander dasselbe Gedudel und zwar wie’s die Anlage hergibt. Das verjagt mich entgegen meinen Altherrengepflogenheiten schon um 09.00 h (war bestimmt schlecht für den Blutdruck), aber an Schlaf ist bei dem Höllenkrach nicht mehr zu denken. Draussen sieht’s erst auch nicht so dolle aus, in der Nacht hat’s geregnet und es scheint, als sollte die Wetterprognose (trocken, freundlich) mehr ein frommer Wunsch gewesen sein. Aber gut, ich hatte mir vorgenommen, ein paar kleinere Fahrwerksverbesserungen ausgiebig probezufahren und das hab ich dann auch gemacht. Sobald man aus der As’er Ecke rauskam tatsächlich vorhersagegemäss schönster Sonnenschein, 1a Fahrwetter auf frisch vom Regen gewaschenen Strassen. Erst mal Frühstück auf dem Marktplatz zu Cheb im Bartholomäus. Kann ich nur empfehlen, Spiegeleier sind sehr brauchbar, Kaffee aus dem kolumbianischen Hochland vorzüglich, Orangensaft frisch gepresst – und es gibt statt dieser unsäglichen tschechischen Papphörnchen richtiges, frisches Brot! Man sitzt draussen unter einem Sonnensegel schön kühl und keine 5 m vom Mopped weg – darauf lege ich in Cheb vorsichtshalber Wert. Danach dann einfach nur so rumgeheizt, Ergebirge rauf, Erzgebirge runter. An dieser Stelle eine Warnung für die Freunde tschechischer Landstrassenkurven: auf der Strecke nach Luby (immerhin eine Staatsstrasse!!) haben sie mitten in einem gottverlassenen Kaff einfach die Brücke abgerissen. Und zwar in einer Senke, so dass man’s erst so auf etwa 50 m Entfernung sieht. Ich war glücklicherweise dank einer sehr unentschlossen wirkenden Katze am Strassenrand recht bedächtig zu Gange, kein Problem trotz reichlich Sand rechtzeitig anzuhalten. Ein Tscheche aus der Gegenrichtung dagegen liess es schön qualmen und kam grad mal 2 m vor dem – natürlich vollkommen ungesicherten - Abgrund querstehend zum Halt. Kein Warnschild, keine Umleitung, nix. Einfach ein Loch von 10 m Länge und 2 m Tiefe in der Strasse. 5 m daneben dann eine 50 cm breite Fussgängerbehelfsbrücke aus Holzbohlen. Nachdem der – einzig anwesende – Baumensch einladend winkte, hab ich mir das Konstrukt erstmal vorsichtig angeguckt. Wenn der meint, dass seine „Brücke“ mein Mopped aushält, kann ich eigentlich nicht kneifen. Bin dann also mit etwas gemischten Gefühlen drüber. Ging, hat aber nicht wirklich Spass gemacht. Ansonsten will ich die Tschechen mal ausdrücklich loben, von einem ziemlich saumässigen Stück vor Kraslice abgesehen sind auch die vergessensten Nebenstrassen dort oben in brauchbarem Zustand, es macht einfach Spass, da rumzukurven. Zumal man fast allein unterwegs ist, keine Irren, die einem aus der Kurve halb quer entgegengeschossen kommen, dank dem Regen kein Sand, kein Dreck mehr in den Kurven, sorgenfreies Fahren. Gegen 17.00 h dann die logistischen Vorbereitungen für’s Abendprogramm eingeleitet. Ich hatte mir vorgenommen, heut machste Cheb zu Fuss, preiswert, mal was anderes und keine Sorgen um Mopped/Führerschein – die Polizei hat jedenfalls den Tschechen seit dem 01.07. merklich Angst eingejagt, da brauche ich’s nicht erst auszuprobieren. Erst mal die etwas entfernteren Läden abgefahren, wo man ein Taxi bräuchte und sich nicht auf blossen Verdacht hinfahren lassen will. Am ehemaligen Duell vorbei, umgetauft, trotzdem geschlossen. Im Eden zu Pomezi 8 Greteln, 1 etwas spröde aber ersichtlich leistungswillige Blondine als Reserve vorgemerkt. Punktabzug für Espresso/Mattoni 6 EUR. Im Love Story 5 mal eher untere Mittelklasse, ein Blondchen könnte noch so durchgehen, sagen wir mal Ersatzreserve. Das St.Pauli ist ein zu unrecht gern übersehener Laden. 9 Mädels am Start, 1 davon aus dem Königshof bekannt, wird als Reserve vorgemerkt. Preisgestaltung unverändert sehr löblich: Übernachtung für 180 EUR gibt’s sonst nicht mehr oft. Der Laden im Wohngebiet (hinter der OMV rechts, erst links und dann wieder rechts in mittlerer Hanglage) existiert wohl nicht mehr. Damit sind die entfernteren Clubs besichtigt, der Rest ist zu Fuss zu erledigen. Da Cheb bei mir noch aus früheren Tagen – vielleicht auch heute zu unrecht – einen ganz miesen Ruf in puncto Mopped-Sicherheit geniesst, kommt dort für mich nur ein Hotel in Frage, das Barbarossa. Es liegt schön zentral am Marktplatz, die Zimmer sind zwar eigentlich ein bisschen zu teuer (EZ 1050 CZK mit Frühstück und Stellplatz) aber das Mopped steht sicher und trocken, die Zimmer sind ordentich und sauber. Das Frühstück zwar längst nicht so gut wie im Bartholomäus (Fertigrührei, igitt, und natürlich die unvermeidbaren Papphörnchen) aber Anspruchsloseren mag’s genügen. Wer sich die mediocre Küche nicht antun will, ist in 10 m im Giuseppe und in 100 m im Bartholomäus. Dort also eingecheckt, geduscht (war eigentlich für die Katz, bei 30 Grad eh sofort wieder verschwitzt), Jeans montiert und los. Das Giuseppe ist von der Küche her nicht schlecht, aber man kann nicht draussen sitzen und vernünftige Drinks gibt’s auch nicht. Also wieder in’s Bartholomäus marschiert, Mohito (verlässlich gut) und Pfeffersteak (war schon besser, wird aber in der Gegend trotzdem nur vom Vetrov geschlagen) eingeworfen. Um 19.00 h will ich mich grad auf die Socken machen, da öffnet Petrus die Schleusentore. Zunächst ganz angenehm, eine kleine Abkühlung und unter dem Sonnen-, jetzt Regensegel. Auch ganz amüsant zuzugucken, wie Eingeborene und Touris im strömenden Regen über den Marktplatz sprinten. Aber dann will und will es nicht aufhören, einen Mohito und 2 (ausgezeichnete) Latte Macchiato später wird auch noch das Regensegel undicht und ich auf den 2 Metern in’s Café rein doch tatsächlich noch nass. Noch einen Latte Macchiato später hört’s dann gegen 20.00 h endlich auf zu schütten – eine Verzögerung meines Zeitplans, die sich in der Folge bitter rächen sollte. Mir gab schon zu denken, dass das Bartholomäus am Wochenende scheinbar das lokale Hauptquartier einiger älterer Herren aus D und gewissen Mittelmeeranrainerstaaten geworden zu sein scheint, die sich höchst qualifiziert über die Qualitäten gewisser Lokalitäten und Damen ausliessen. Da 3 dieser Herren es noch vor dem Regen geschafft hatten, ihre Abendfütterung abzuschliessen musste ich an Gorbatshews geflügelte Worte denken. Aber man lässt sich nicht entmutigen, Cheb ist so klein nicht. 1. Dämpfer: das Blue Banana ist zu. Ok, kann ja mal vorkommen. Also in den 21’er. Wie befürchtet bin ich dort um 20.15 h schon zu spät. Von 5 Ladies wären 3 in Betracht gekommen (eine davon klar „best of show“), aber diese natürlich b.a.w. belegt. Für Jackie/Cola 4 EUR angelegt, um zu dieser bahnbrechenden Erkenntnis zu gelangen, da Miss Cheb bei meinem Auftritt zunächst scheinbar herrenlos durch die Bar trippelte und Drinks verteilte, dann aber doch mehr auf als neben einem netten älteren Herrn im Feinripphemdchen aus einem bei manchen beliebten Urlaubsland Platz nahm. Grrr. Die nächsten geschätzt mal 2 Stunden dürfte mann hier wohl dumm rumstehen. Nicht mein Fall. Also ins Atlantis. Ohne die aufmunternden Worte eines grossen – wenn auch manchmal etwas ecklig auftretenden - Pfadfinders wär ich im Leben nicht in diesen Schuppen rein. Schon diese excellente Lage, die sympathische Umgebung, die gepflegte Bausubstanz ... Tatsächlich erschlug mich dortselbst aber nur die brütende Hitze. 4 Mädels da, was (wen) ich erwartet hatte dafür nicht. Es hätte 1 ( in Worten null eine )Alternative gegeben, aber mit zunehmendem Alter werd ich scheint’s starrsinnig: wenn schon nicht Miss Cheb und nun auch hier wieder am falschen Tag/zu spät oder was weiss ich jedenfalls zur falschen Zeit, dann eben gar nicht. Pfffft. Also ab in’s Life. Zu Fuss vom Atlantis aus fast etwas grenzwertig, geht aber grad noch so. Unterwegs mehrere eher zweifelhafte Angebote (geboten wird neben Mädels auch nahezu jedes sonstige Suchtmittel) ausgeschlagen und auf den letzten 50 m sogar noch als Fremdenführer misbraucht worden: eine Blechkiste mit Jungvolk hält in der Zufahrt, etwas verschüchtert werde ich angesprochen, was das denn für ein „Club“ sei. Na ein Nightclub natürlich, wie angeschrieben. Ob’s denn da auch ein paar jüngere Gretels gäbe. Ich hab dem irgendwie wenig experimentierfreudigen Nachwuchs dann empfohlen, es einfach mal auszuprobieren, schiesslich kostet’s keinen Eintritt und gebissen wurde dort meines Wissens auch noch keiner. Gegen 21.00 h dann endlich leicht angenervt im Life aufmarschiert. Dort denke ich zuerst ich hab mich in der Tür geirrt: bin wohl in einen Fussballclub geraten. Alles glotzt (na ja, vielleicht 4 oder 5 nicht) und grölt gelegentlich. Auf Frage, wie lange dieses „Programm“ noch angesagt sei erklärt frau, das Spiel dauere 90 Minuten. Danke, das hab selbst ich schon mal gehört – und Fussball ist ja nun überhaupt nicht das, was ich hier suche. Dem Jungvolk, das sich endlich doch in den Club getraut hat gefällts dagegen, sie verscheuchen ein paar Mädels aus der ersten Reihe und bestellen – Bier und Chips vermutlich. Da nach einem kurzen Rundblick Miss Cheb in diesem Laden derzeit keine ernsthafte Konkurrenz hat, Rückmarsch. Nun doch leicht krurrig. Gegen 22.00 h ist mann auf den Strassen von Cheb schon ziemlich Freiwild, ich weiss auch nicht, wie die bei der zwischenzeitlichen Dunkelheit in mir immer gleich zielsicher den Sextouristen erkannt haben. Jedenfalls widerstehe ich allen Anfechtungen und fahre einen zweiten Anlauf auf Miss Cheb. Sieht auch zunächst noch gar nicht schlecht aus, Mohammed ist weitergezogen, Miss Cheb steht hinter der Theke. Aber was macht die denn da? Schon wieder im falschen Film gelandet: sie schneidet Rosen ab! Um Himmelswillen, wo bin ich hier? Hat ihr doch einer rote Rosen in den Club geschleppt – muss einer von den ganz schweren Fällen sein. Na gut, die können wir dann wohl für mindestens die nächsten 2 Stunden gleich wieder abschreiben. Solange steh ich hier nicht rum und schon gar nicht nehm ich heute abend die 2. Wahl. Kommt nicht in Frage, Abmarsch. Kurze Phase des Selbstzweifels: war das wirklich eine gute Idee mit dem Cheb zu Fuss? Mann könnte sich jetzt ja auch ne Droschke pfeiffen und, tja was denn, Königshof? Nicola? Oder der Nähe wegen St.Pauli? Oder doch Blondchen aus dem Eden? Da fällt mir ein, dass sich ein ganz heimlicher Vogel mal lobend über die Startchancen in jener Disko über/neben dem Kaufland geäussert hatte. Ich hab ihm das seinerzeit zwar nicht so richtig abgekauft, weil solche stories doch mehr unter Jägerlatein ressortieren – was er auch immer gut drauf hat. Aber wo ich schon mal um die Ecke bin, kann ich mir ja die Disco – und bei Gott, natürlich die Madonna-Bar auch noch geben. Die Madonna liegt zu erst am Weg, na ja, wohl falsche Zeit, die Mädels sind alle draussen. Hatte ich mir aber eh nicht wirklich was von versprochen. In der Disco dagegen ist Betrieb, ich stell mich erst mal an die Tränke und versuche zu sortieren. Jackie/Coke ist hier ziemlich mager abgemischt und mit 6 EUR dafür etwas zu hoch notiert. Dafür sind doch einige ganz nett anzusehende Mädels unterwegs, die ich allerdings auf den ersten Blick als belegt oder uninteressiert gleich wieder aussortieren kann. Also wohl doch Jägerlatein. Ich denke schon drüber nach, vielleicht noch das Casino zu revidieren. Aber nein, da kommen doch zwei durch die Tür, von denen mir eine irgendwie bekannt vorkommt. Tatsächlich: Elena, die letztes Jahr schon mal im Königshof gewerkelt hat (und derzeit in Cheb gastiert, lässt sich heute wohl Galina nennen) ist mit „collega“ auf Ausgang. Und scheinbar nicht undankbar, auf ein bekanntes Gesicht zu stossen. „Collega“ angelt sich sogleich einen Tschechen und wir beschliessen, dass uns die Disco doch nicht so toll gefällt. Wir gehen lieber ein bisschen spazieren, Generalrichtung Marktplatz. In eine Herna will Elena nicht, was zu trinken wäre andererseits aber doch auch ganz schön. Mir fällt meine Reisereserve ein: ein guter alter Glendronach fährt immer mit. Es wird dann doch noch ein angenehmer Abend, wenn auch etwas anders als ursprünglich geplant. Und Miss Cheb bleibt eben für’s nächste Mal auf der Liste. Fazit: der frühe Vogel fängt den Wurm. Und: Jägerlatein bleibt Jägerlatein, trotzdem kommt’s manchmal dann doch anders als mann denkt ... Grüsse von kisza
Hi Kisza! Danke für den wunderbaren Motorrad-Reisebericht! Wenn Du die signifikanten Stellen weglässt, kannst Du den glatt gegen gutes Honorar dem "Tourenfahrer" Magazin anbieten... Gruß, E.R., der es in diesem Jahr erst zu einer einzigen Sauerlandtour gebracht hat..., ...aber immerhin ist eine Pommern- und Masurentour noch für diese Saison angedacht!
@kisza ...danke für das große Lesevergnügen! ...scheint so, als ob ich auch so ein Fall von Altersstarrsinn bin! Geht mir meist genauso... ajax69 ...am WE das 3. Mal auf großer Berg - und Talfahrt!xyz ...und wenige Tage später noch größere Berge und tiefere Täler!:greenfing
@E.R.: kann ich nur wärmstens zuraten. Für den Masurenteil ein paar Unterkunftsideen: http://www.mazurskidworek.pl/ http://www.ladoga.pl/ http://www.hotel-antracyt.pl/index1.htm?lang=en @ajax: komisch, nicht wahr Grüsse von kisza
Danke, Kisza, für die wohlgemeinten Links, wobei bei ersterem aber außer Polnisch keine weitere Sprache funzt..., ...und ein Termin für diese Tour ist leider auch noch nicht absehbar. Gruß, E.R.
Tja E.R., es gibt in Polen noch ne ganze Menge websites, die nur polnisch können. Vor Ort sprechen sie aber gut englisch. Preise findest Du unter "Cennik", Lageplan unter "Kontakt". Sieh zu, dass Du's bis Ende September über die Bühne kriegst, dann wird's da oben nämlich manchmal schon verdammt schattich. Grüsse von kisza (der letztes WE bei knapp unter 40 Grad im Riesengebirge schon fast nicht mehr fahren wollte ...)
Schätze mal, daß eine E-Glide locker über 400 kg mit Besatzung auf die Waage bringt. Da ist dann auch schon mal eine halbe Tonne unterwegs! Gruß, E.R.
so ist es. Meine kleine Road King bringt zwar theoretisch nur 370 kg Leergewicht auf die Waage, aber plus 18 l Sprit, Werkzeug, Ölkännchen etc sind wir dann schon über 400. Und da haben wir noch keine Chromteilchen angeschraubt, kein Gepäck in den Satteltaschen und aufgesessen sind wir auch noch nicht. Ich hab die Kiste mal spasseshalber bei voller Tourenbeladung incl. Topcase, Zelt pp. auf ne Waage gefahren: 462 kg. Da zulässiges Gesamtgewicht aber nur 570 kg => Sozia muss abnehmen :betrunken Grüsse von kisza
462 kg > 570 kg? Du darfsst da noch drauf? Ich mein, wenn Du den kompletten benötigten Werkzeugsatz und Schraubenersatzvorrat dabei hast? Salve Wolfl
Hi Wolfl, ich darf da dann grad noch drauf, aber ich darf mir nix schweres mehr in die Taschen stecken :groehl Grüsse von kisza
@Oldie: Nee, nee, die Contis sind wie die Reservezigaretten und der Notfallwhiskey schon beim "Werkzeug" mitreingerechnet Grüsse von kisza