FKK Artemis Paulus’ Brief an die Römer, oder: Der Gottesbeweis

Dieses Thema im Forum "Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin" wurde erstellt von Elskhuga, 27. November 2021.

  1. Elskhuga

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    Paulus’ Brief an die Römer, oder: Der Gottesbeweis

    Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. - Römer 8:28

    Wir Freier gelten ja gemeinhin als gottlose Gesellen. Kann sein, kann auch nicht sein. Ich selbst hänge keiner Religion an, ich zahle keine Kirchensteuer, und doch war ich stets geneigt, an die Existenz des Einen zu glauben, der auch über die Schritte von uns Hurenböcken wacht - mit mal mehr, mal weniger wohlgefälligem Auge. Ich hatte Dinge erlebt, die anders als mit der Macht des Dicken, des Rauschebartes, nicht erklärbar schienen. Vollends überzeugt war ich von meiner Theorie… nun, Stammleser erinnern sich. *Wir zünden eine Kerze an.* Das war, *das ist* mein persönlicher Gottesbeweis.


    Vorgeschichte

    Vor ein paar Tagen hatte ich ein kleines Zeitfenster für das Artemis am Berliner Westkreuz. Dank intensiven Zutuns einer mir seit vielen, vielen Jahren bekannten Dienstleisterin setzte sich die Bulgarin Katarina erst auf die Lehne meines Sofas und später *in private* auf meinen Schwanz. Ich war hin und weg - hatte ich doch im Artemis schon ewig nicht mehr bei einer Erstbuchung einen derart guten Service genießen dürfen.

    Hochzufrieden lenkte ich am frühen Abend den Heizölturbo vom Hof und war fest entschlossen, vor dem Lockdown noch einmal Abschied zu nehmen: Abschied vom geheizten Außenpool, Abschied von Katarina. Die Gelegenheit dazu ergab sich früher, als ich dachte…


    Gottesbeweis

    Für einen Freitagnachmittag ist wenig Betrieb auf dem Stadtring. Kurz vor dem Dreieck Charlottenburg kommt die endlose Fahrzeugschlange komplett ins Stocken, aber sonst rollt es immer irgendwie. Was nicht ausschließt, dass man dennoch ab und an mal heftig auf die Eisen steigen muss. So geschehen hinter der Rudolf-Wissel-Brücke. Der im Wagen vor mir geht auf die Eisen, ich auch. Das ABS lässt die Bremsen stottern. Uff… geschafft. Hinter mir quietscht es. Die Front eines Transporters wird im Rückspiegel immer größer, der Fahrer hat Mühe, sein Geschoss in der Spur zu halten.

    Ehe mein Hirn den Befehl, doch noch rasch einen halben Meter vorzurücken, an den Gasfuß erteilen kann, kommt die Kiste hinter mir doch noch rechtzeitig zum Stehen. Ich achte auf das bewusste trockene, dumpfe Geräusch… Nichts. Glück gehabt.

    Gutes Omen, schlechtes Omen? Schutzengel? Oder gar ein Gottesbeweis?


    Abschied

    Endlich Im Haus angekommen, marschiere ich erst einmal in die Panoramasauna. Yeah, 96 Grad und Soloschwitzen. Danach in den Pool, in den geheizten Außenpool. Geil.

    Eine zweite Saunarunde. Ich mache es mir gemütlich, doch ein bekannter Stammgast des Hauses fällt mit seinem Gefolge ein. Nüscht mit Ruhe… aber ich hab auch nichts gegen ein Fachgespräch in der Sauna. Selbiges streift Mandy, eine mir unter verschiedenen Namen und aus verschiedenen Clubs seit Jahren bekannte Dienstleisterin.
    „Wie isses mit ihr?“
    „Bei dem einen passt es, bei dem anderen nicht. Bei mir passt es. Ich gehe seit zehn Jahren mit ihr auf Zimmer.“

    Dem Höfling des Stammgastes klappt der Kinnladen herunter.
    „Echt? Seit zehn Jahren?“

    Ich nicke.
    „Wie oft warst Du mit ihr auf Zimmer?“
    „Keine Ahnung. Dreißig- oder vierzigmal?“

    Zum ausgeklappten Unterkiefer gesellen sich aufgerissene Augen. Naja… So richtig mag ich das Erstaunen nicht nachvollziehen. Im Grunde genommen ist das ja aufs Jahr gerechnet keine sonderlich hohe Zimmerfrequenz. Wenn die Jungs wüssten, dass mir auch eine dreistellige Zimmerfrequenz nicht fremd ist…


    Gottesbeweis 2

    Im Blauen Salon beziehe ich meinen Lieblingsplatz und spanne, ob Katarina auftaucht. Vor ein paar Tagen war sie am späten Nachmittag am Start - heute kann ich sie nicht erspähen. Ich muss also beginnen, mir einen Plan B zu machen.

    Avril, die für mich immer noch eine der attraktivsten Frauen im Laden ist, scheidet aus. Sie hat einen Stammgast, der sie erfahrungsgemäß Stunden beschäftigen wird. Schade.

    Eine schmuckes, schlankes, tailliertes Blondchen mit kleinen, hübschen Brüsten soll mein Plan B werden. Genau meine Kragenweite. Ich nehme sie in den Fokus. Am Tresen lässt sie sich Zeit für Anbahnungsgespräche, einen Gast schnappt sie aber erst einmal nicht.

    Gegen sechs wird mir klar, dass mein Plan Katarina heute nicht funktionieren wird. Logische Folge: Plan B wird aktiviert. Ich breche auf, um die hygienischen Prälimarien zu erledigen. Dusche, Zahnreinigung - dann Angriff! Moment - wo ist mein Angriffsobjekt? Der Hocker, auf dem sie sich vor wenigen Minuten noch präsentiert hatte, ist verwaist.

    Zufall - oder einfach nur ein Zeichen des Rauschebartes? Will er mir sagen: Lass die Finger weg, die ist nichts für Dich?


    Gottesbeweis 3

    Ich richte mich wieder ein. Nicht häuslich, denn ich habe ja einen Plan. Wenn Blondchen auftaucht, will ich sie schnappen. Der Plan scheint so schlecht nicht zu sein, denn tatsächlich erscheint Blondchen alsbald wieder auf der Bildfläche. Ich schaue, wohin sie sich orientiert und sammele mich zum Aufbruch…

    Ein Handtuch fliegt auf meine Sofalehne.
    „Na, darf ich heute zu Dir?“

    Mandy! Muss das sein, muss das *ausgerechnet jetzt* sein? Hab ich mit meinem Gerede in der Sauna ihr Auftauchen heraufbeschworen?
    „Wenn ich ehrlich sein soll: ich hab heute eine Kollegin von Dir im Auge.“
    „Verstehe, verstehe…“

    Wir wechseln noch einige Worte, doch ich hab verloren. Blondchen wird angesprochen und greift schon nach ihrem Täschchen.
    „Ich warte nur auf Dich!“

    Mandy trollt sich, für heute hat sie mich korrekt abgeschrieben. Und ich bleibe sitzen.

    Das war kein Zufall, das war ein Zeichen des Rauschebartes. Finger weg, das zeigt er mir ganz deutlich, lass die Finger von Blondchen! Ich hab dergleichen schon zu oft erlebt, um das Zeichen, um *die Zeichen* voller Hochmut zu übersehen. Statt dessen schaue ich demütig in die Runde: Wo ist mein Plan C, welche Frau wird mein Plan C?


    Auf der Suche

    Blondchen hat eine Kollegin, eine Bekannte, eine Freundin - nicht so auffallend hübsch, dunkelhaarig, fast genauso schlank, ebenso nette Brüste - sie scheinen etwas größer, etwas weniger straff als die Brüste Blondchens. Ich wäge ab. Wenn der Dicke mir von der Blonden abrät, dann wird er das sicher auch bei der Dunkelhaarigen tun. Also besser nicht. Alternativen?

    Fabienne hat mittlerweile ihren Dienst angetreten. Fabienne… mit ihr hab ich auch sicher mehr als zwanzig Zimmer auf dem Zettel, aber sie ist mit den Jahren, sicher auch mit der Seuche wie ich selbst derart in die Breite gegangen… Nicht mehr mein Beuteschema.

    Moment… wer ist das?

    Eine schlanke, schwarzhaarige Frau schlendert durch mein Blickfeld. Kein junges Gemüse, sondern eher Typ MILF. Stört mich nicht, stört mich absolut nicht. Silkonbrüste, okay, das spricht gegen sie, ist aber kein Ausschlusskriterium. Das schwarze Stück Stoff, das sie um die Hüften trägt, verdeckt mit Sicherheit keine Speckrolle, sondern vermutlich einen MILF-gerecht vielleicht nicht mehr ganz straffen Bauch. Kein Problem. Und außerdem: ich kenne diese Frau, ich bin absolut sicher. Ich hab sie irgendwo schon mal gesehen.

    Ich hole mir einen Espresso mit Milch und steuere auf ihre Couch zu. Angriff!


    Gottesbeweis 4

    Typ MILF hat ein Glas Tee und schaut kurz hoch, als ich mich nähere.
    „Darf ich?“
    „Bitte.“

    Sie stellt sich als Anka vor. Kurzer Smalltalk, und tatsächlich…
    „Du warst mit diesem Namen schon mal hier?“
    „Ja. Vor zehn Jahren vielleicht. Seitdem nicht mehr.“
    „Dann hab ich mich richtig erinnert.“
    „Bist Du öfter hier?“

    Nein, natürlich nicht. Ich bin kein Stammgast. Der Kollege, der gerade über den Trampelpfad tanzt und selbstvergessen zu Viktors Mucke rockt, *der* ist ein Stammgast.

    Das Gespräch schläft ein. Anka zieht an ihrer Zigarette und schlürft wortlos ihren Tee. Seltsam. Dann richtet sie doch das Wort an mich.
    „Was gibt es zu essen?“
    „Pute und Fisch. Heute ist Freitag.“

    Im Artemis gibt es am Freitag immer Fisch.
    „Dann gehe ich mal essen. Bis später!“

    Sie wickelt sich ins Handtuch und erhebt sich. Ein netter Korb. Und ein Zeichen des Dicken? Wollte Er mich schon wieder warnen? Verdammt, Du alter, faltiger Patron der Hurenböcke, mit wem soll ich denn dann ein Zimmer machen?


    Auf der Suche 2

    Ich bleibe erst einmal sitzen, als wäre völlig normal, was mir da gerade eben passiert ist. Es ist nämlich gut möglich, dass ich vom Tresen aus unter Beobachtung stehe. Es nämlich nicht nur gut möglich, sondern geradezu sicher, dass da am Tresen das eine Ende eines Kommunikationskanals hockt, der von hier nach draußen führt, an einen mir gut bekannten Ort.

    Die Spätschicht läuft auf, es ist mittlerweile halbwegs Betrieb. Nicht so wie früher, wie vor der Seuche, aber immerhin. Ich gewöhne mich an die für mich ungewohnte Perspektive - normalerweise hocke ich nicht unten am Trampelpfad.

    Eine schlanke Frau in einer schwarzen Netzstrumpfhose mit viel Freiraum für Blicke und Berührungen schlendert vorbei, winkt mir zu. Ich schaue nur flüchtig, mein erwiderndes Winken fällt eher zaghaft aus… ich kaue noch an der Abfuhr, die ich da eben bekommen habe. Antriebslos schaue ich ihr hinterher: nicht schlecht, schmuckschmuck, könnte man machen…

    Irgendwann aber hab ich die Kröte soweit zerkaut, dass ich sie schlucken kann. Hoch mit mir! Jetzt ein Spaziergang durchs Haus!


    Gottesbeweis 5

    Die Sofas sind alle belegt, unten wie oben, aber ein Zelt ist frei. Dort lege ich mich ab. Ungefickt will ich nicht aufbrechen. Vermutlich ist das heute mein letzter Clubbesuch vor dem Lockdown. Von links, von den Sofas, kommt eine Dienstleisterin angeschlendert. Na, Mädchen, denke ich leicht gehässig, hast Du keinen abbekommen, wollte Dich keiner haben? Probier es jetzt nicht bei mir. Ich *soll* heute keine haben.

    Die Frau wirft en passant einen flüchtigen Blick ins Zelt, mustert mich kurz…
    „Ich kenne Dich!“
    „Du bist sicher?“
    „Wir waren auf Zimmer!“
    „Wenn Du das sagst.“
    „Vor einer Woche.“

    Sie nennt Details. Mir wird heiß. Ach Du heiliger Bimbam…

    Automatisch wechsele ich ins Englische. Sie spricht lieber Englisch als Deutsch, und sie spricht es gut. *Katarina* spricht es gut.
    „Habe ich irgendwas falsch gemacht? Du hast vorhin so böse geschaut, als ich Dich gegrüsst habe.“

    Verdammt, dann war sie es, die mir unten auf dem Trampelpfad zugewunken hatte. Ich verzichte darauf, ihr meinen bösen Blick zu erklären.
    „Ich hab nur dieses eine Gesicht. Sorry.“

    Nein, Mädchen, Du hast alles richtig gemacht. Und auch ich hab alles richtig gemacht: ich hab die Zeichen des Dicken Gotts der Hurenböcke gesehen und verstanden. *Er* wollte, dass ich mich von Katarina verabschieden kann.
    „Warum schaust Du eigentlich immer auf meine Brüste?“

    Naja…


    Zimmer 5 (White Horse)

    Der Laden macht nicht den betriebsamsten Eindruck, aber: es wird gezimmert, es wird verdient. Nur vier Bleche sind am Brett, kein Blech auf dem Tresen.

    Im Zimmer drehe ich die Heizung auf und ziehe die Vorhänge zum Lichthof zu. Dann verbringen wir eine schöne Zeit miteinander.

    Wir kuscheln lange und ausgiebig, beim anschließenden Blowjob legt sie sich mit viel Ausdauer enorm ins Zeug und beweist mir, dass sie noch die eine oder andere Überraschung für mich auf Lager hat. Oh, dieser Blowjob fordert auch mich. Ich gönne ihr eine Pause - und brauche sie doch selbst mindestens genausosehr.

    Wir liegen beieinander. Die Musik ist an, aus den Lautsprechern dudelt die ewig gleiche Endlosschleife. Die Hauptfrau konnte sich jedesmal herrlich amüsieren, wenn im Endlosmix die Samples von *Don’t you want me* von *Human League* auftauchten - mein Einsatz war zuverlässig vorhersagbar:
    „Da ist wieder Dein Lied!“

    Am Ende war es - für mich - ein Stück weit *Unser Lied*.

    Mit Katarina ist es anders. Unser Lied könnte *White Horse* werden, *Laid Back*, der eine oder andere mag sich erinnern - die B-Seite von *Sunshine Reggae*. Sie hat ihren Einsatz, ich stimme ein…

    Weiter im Blowjob, und dann wird gefickt. Naja, danach wollen wir ficken. Es zeigt sich, dass ich mich überschätzt habe. Beim Blowjob steht die Latte sofort - fehlt der Reiz, verschwindet die Härte in rasender Geschwindigkeit. Katarina ist nicht erfreut, wirklich nicht. Ich auch nicht - aber was willst Du machen als altes, adipöses, langsam verkalkendes Subjekt…

    Zu Ende bringen wir es dennoch.


    Abschied 2

    Wir hatten eine schöne Zeit. Ich bedanke mich bei ihr, mit Worten und unten am Wertfach, und wir verabreden uns für nach dem Lockdown auf der Couch.
    „Stay safe!“

    In Gedanken danke ich dem Dicken mit dem Rauschebart, der uns heute zusammengeführt hat. *Er* gab mir die Chance, mich von Katarina zu verabschieden. Zweifelt wirklich noch jemand an *Seiner* Existenz?

    Ich lege mich ein paar Minuten in die Sauna, dann esse ich ein paar Happen. Das Putengulasch ist erwartungsgemäß trocken, aber gut gewürzt - mit viel Grünkram ganz gut zu genießen.

    Einen letzten Milchkaffee, einen letzten Sprudel im Fickzelt. Ich lasse den Betrieb im Laden auf mich wirken, sauge die Bilder und Eindrücke auf. Das alles wird, so denke ich, bald wieder für etliche Monate Geschichte sein. Ich will mich erinnern können, wenn die dunkle Zeit erst gekommen ist.

    Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld. - Römer 8:25


    Epilog

    Kurz vor halb zwölf zünde ich den Heizölturbo, lenke ihn auf die Stadtautobahn und dann nach Norden. Die Straßen sind leer, ich komme gut voran. Ich hab Radio Eins eingestellt, doch die Musik gefällt mir nicht in dieser Nacht - ich wechsele zum Schwarzwaldradio.

    Nein, sie spielen nicht *White Horse*.

    Soweit reicht die Macht unseres Dicken Gottes der Hurenböcke dann doch nicht.
     
    Sveto, nobby, lulatsch und 5 anderen gefällt das.

Sextreffen-sofort

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