FKK Artemis ಊ∑ÞHÏŠ∏Ø: DIE GEISTER DIE ICH RIEF

Dieses Thema im Forum "Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin" wurde erstellt von Römer 24380, 29. August 2021.

  1. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Heute, wie von einigen gewünscht, wieder ein Bericht mit deutlich mehr lyrischem Inhalt,
    kurzum: mehr Text und einer umfangreicheren Erzählstruktur. Ich wünsche viel Vergnügen!

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    ಊ∑ÞHÏŠ∏Ø

    D I E G E I S T E R D I E I C H R I E F​

    Prolog

    Der Teufel erscheint nicht mit roten Hörnern auf einem Antlitz voller Schrecken, in von Schwefelschwaden getauchten Umgebungen finsterster Abgründe, mit einem flammenden Umhang aus den Untiefen der Hölle,
    nein, …

    er erscheint als all DASS, was du dir immer gewünscht hast.



    • "Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, // Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen." - Faust I, Vers 2565 f. / Mephistopheles
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    KAPITEL I​


    Samstag, der 28. August,
    der 240. Tag des gregorianischen Kalenders und noch 125 Tage bis zum Ende dieses zweiten Pandemie – Jahres.

    28.08.476: Odoaker, germanischer Offizier in römischen Diensten, besiegt und tötet den römischen Heermeister Orestes, wenige Tage später setzt er mit dessen Sohn Romolus den letzten Kaiser des weströmischen Reiches ab, womit dieses faktisch endet.
    28.08.1833: Im britischen Empire wird die Sklaverei abgeschafft.
    28.08.1850: Richard Wagners Oper Lohengrin wird im Hoftheater zu Weimar uraufgeführt.
    28.08.1898: Der Apotheker Caleb Bradham benennt das von ihm erfundene Getränk Brad's Drink in Pepsi - Cola um.
    28.08.1996: Die Ehe von Prinz Charles und Diana von Wales wird offiziell geschieden.
    28.08.2021: Ein erneuter Besuch des FKK Artemis steht auf der Agenda.

    Gegen 6. 00 Uhr

    Es ist früh am Morgen, als ich nach einem unruhigen Schlaf im Bett hochschrecke.
    Ich meine, ein unbekanntes Geräusch vernommen zu haben, was allerdings auch der blanken Einbildungskraft entsprungen sein könnte.
    Ein Blick auf die Uhr attestiert mir, dass die sechste Stunde gerade von dannen zog und sich der Minutenzeiger in quälender Langsamkeit in Richtung ein Uhr nähert.

    Ich beschließe, wach zu bleiben und erhebe mich meines warmes Bettes, in sicherer Gewissheit, in einigen Stunden vor den Pforten des Saunaclubs zu erscheinen, welcher für uns alle zu einer zweiten Heimat aufgestiegen war.
    Mein Handy checkend, entdecke ich die Zusage eines weiteren Clubfreundes, welcher tief in der Nacht, als ich schon in den ummantelnden Fängen des Morpheus weilte, seine Zusage zum heutigen Erscheinen im Artemis via Kurzmitteilung kund - gegeben hatte.
    Das Artemis, welches wie eine Spinne im Netz liegt, ist zentraler Treffpunkt für uns alle, welche aus allen Teilen und Himmelsrichtungen des deutschen Landes anreisen und einen schönen Tag in geselliger Gemeinsamkeit verleben möchten.

    Nach dem zermürbenden Lockdown, welcher wieder einige Monate gedauert hatte, intensivierte ich meine Clubbesuche auf wenigstens einmal die Woche, ein angenehmer Rhythmus, wobei einem wohl niemand mit Bestimmtheit sagen kann, welcher Abstand „gesund“ ist und wann man Gefahr läuft, sein Erscheinen doch ein wenig bremsen zu müssen.
    Leider sind die, mit denen man sich darüber austauscht, ähnlich vom Clubfieber ergriffen und dienen somit nur vage als reale Expertise des tatsächlichen Zustandes, welcher vorherrscht und welcher eine zentrale Rolle im alltäglichen Leben an den Wochenenden eingenommen hatte.

    Wie auch immer, man redet sich selbst ein, dass dies doch die wesentlich bessere „Sucht“ ist, als nächtelang vor einem Roulettetisch zu verweilen, dem Alkohol verfallen anzumuten oder anderen fragwürdigen Substanzen zu frönen, da das Clubben doch auch eine Vielzahl an wahrlich positiven Dingen beinhaltet:

    Der Treff mit Gleichgesinnten, mit Kollegen und Bekanntschaften, die im Laufe der Zeit zu Freunden mutierten, welche auch im Leben draußen Bestand hatten,
    die körperliche Ertüchtigung in Form von Sport, Training, Bewegung und seelischem Müßiggang in den Saunen und Schwitzbädern, bei Massage und anderen Wohltaten,
    Geselligkeit, gute Gespräche, Ablenkung von den Sorgen der irdischen Lasten, Neuigkeiten – Austausch, Fachsimpelei und nicht zu vergessen:

    Dem Faktor Erotik.

    Ein Hort eines gelebten Paradieses, mit schönen und ästhetischen Damen aus aller Herren Länder, so vielseitig wie die Farben des Himmels und so zahlreich wie die Blätter der Bäume im Herbst, über die Jahre, vom Winde fortgetragen, aber in der Erinnerung lebendig.
    Eine Leinwand, wo jeder Pinselstrich durch eigene Künstlerhand wieder ein komplett neues Kunstwerk zu erschaffen im Stande ist, einzigartig, vergänglich.
    Erlebnisse, die einen bereichern, die einen zum Lachen bringen, die einen aber auch zum Nachdenken anregen, Charaktere, die sich begegnen, die im Leben fernab der artemistischen Mauern wohl niemals aufeinander getroffen wären.

    Ein bunt gepflückter Blumenstrauß an sozialen Interaktionen, positiv wie negativ empfunden, für die Ewigkeit konserviert oder in Kürze vergessen.
    Damen, die einem lange im Gedächtnis bleiben, berauscht dessen, was man erlebte und was ähnlich eines längst vergangenes Lebens anmutet, an Tagen, wo vieles noch besser war, Anekdoten und Geschehnisse, die einer offenen Brust entrissen wurden und ins Schattenreich entrückten.
    Kollegen und Clubbrüder, welche nicht mehr auf dieser Erde weilen und geduldig auf der anderen Seite warten, vom Fährmann übergesetzt, mit zwei Münzen entlohnt.

    Die, die noch da sind, trachten nach Abwechslung, nach Reizen, nach Zerstreuung und nach Abenteuer, ähnlich des Goldrausches in den Vereinigten Staaten, ein Menschenstrom an Gästen, beseelt des Wunsches nach Erotik und Flucht in bessere Welten …

    Gegen 7. 00 Uhr

    Der Regen prasselt an die große Fensterscheibe meiner Terrasse, während ich auf dem Sofa sitze und eine Folge meiner Lieblingsserie „The Walking Dead“ schaue.
    Frisch geduscht frühstücke ich eine Kleinigkeit, füttere das Kätzchen und begebe mich zurück ins Schlafzimmer, wo ich mich ankleide, um kurz darauf den Wagen gen deutsche Hauptstadt zu starten.

    Kurz nach 8. 00 Uhr

    Der Himmel ist grau, düster und wolkenverhangen
    .
    Ein Tag, an welchem man eigentlich im Bett bleiben möchte, ein Tag, wo man mit seiner Freundin auf dem Sofa lümmelt und naschend auf den Bildschirm des TV – Geräts schaut, in Eintracht vereint, in der heilen Blase einer heilen Welt.
    Eine Welt, die viele der Gäste nicht kennen, inklusive meiner Person, man ist kalt geworden, abgestumpft, fern dessen, was ein „normales“ Privatleben für einen bereit zu halten im Stande wäre.

    Eine Kandidatin beantwortet im Radio die Fragen des Moderatoren-Duos trotz auf dem Silbertablett servierter Hilfe zum Fremdschämen falsch, ich muss schmunzeln und schüttele unterbewusst den Kopf.

    Der Nachbar steht im Bademantel am Briefkasten, fischt nach seiner Zeitung, winkt mir zu, nicht wissend, dass sein Dresscode auch in wenigen Stunden der Meine sein wird, nur in Weinrot oder Grau, nicht in den verwaschenen gestreiften Farben dieser textilen Katastrophe, mit welcher ich mit Sicherheit nicht vor die Tür zu treten wagen würde.
    Er wirkt zufrieden, glücklich – ich schaue in den Seitenspiegel und betrachte seine Silhouette, bis sie im tristen Dunkel des Morgens entschwindet.
    Fünfzig Jahre verheiratet, Höhen und Tiefen, während ich im Club nur 10 Stunden am Stück auf Zimmer geschafft habe – ein irrsinniger Vergleich zweier Welten, die doch so überhaupt nichts gemein haben.

    Ich betanke meinen Wagen entdecke einen dunklen Kombi mit Berliner Kennzeichen.
    Der Mann wirkt fahrig, hängt den Tankrüssel scheppert in die Säule, verliert seinen Wagenschlüssel, kriecht beinahe unter die Karosserie.
    Nebenan eine hübsche junge Frau mit einem Paket an Brötchen, mit blondem Pferdeschwanz, zu ihrem Fiat zurück kehrend, während ein weiteres Auto in Engelsruhe hinter ihr wartet.

    Dresden ist nicht Berlin, hier ist alles etwas ruhiger, entspannter.
    Nicht die Fremde und Hektik einer wirklichen Weltstadt, wo kaum einer den anderen kennt und man sich vermutlich auch kein zweites Mal begegnet.
    Nachdem ich gezahlt habe, starte ich den Motor und nähere mich der Autobahnauffahrt, welche ich schon ungezählte Male mit dem Ziel Artemis passiert habe.

    Auf der Strecke …

    Kurs Artemis!
    Die Koordinaten sind auf der Seekarte verzeichnet, dass Navigationssystem ist überflüssig.
    Blind würde ich den Weg finden, jeder Meter Asphalt kommt mir vertraut vor.
    Der Weg gen Saunaclub fühlt sich immer anders an als andere Fahrten, die man antritt, selbst die Gerüche und Laute unterscheiden sich von denen berufsbedingter Reisen.

    Es klart etwas auf, Pink und ihre Tochter geben ihren neuen Welthit „Cover me in sunshine“ zum Besten, ich lausche aufmerksam, ein RTW überholt in hoher Geschwindigkeit mit Blaulicht und Martinshorn, das Signal für den Verkehrsfunk ertönt:

    Entwarnung, es war blanker Zufall, „meine“ A13 ist nicht betroffen.

    ...Cover me in sunshine
    Shower me with good times
    Tell me that the world's been spinning since the beginning
    And everything will be alright
    Cover me in sunshine ...“


    Die letzten Zeilen akustisch wahrnehmend, passiere ich Thiendorf und setze mir den Spreewald als nächstes Etappenziel, um etwas zu trinken und den menschlichen Bedürfnissen nachzukommen.

    Ich liege gut in der Zeit, der Verkehr rollt, ich ordne mich hinter einem Flixbus ein und muss an einen getreuen Clubkollegen denken, während ich im nicht enden wollenden Baustellenabschnitt mit 78 km/h hinter dem grünen Ungetüm hinterher rolle.

    Ein trauriges rotes Smiley verheißt noch 9 Kilometer Fahrt im gedrosselten Tempo, mitunter sogar auf 60 km/ h begrenzt, sodass es sich anfühlt, als würde ich ausrollen oder stehen bleiben.
    Mein Verbrauch erholt sich, tatsächlich habe ich im Automatikfahrweg des Öfteren den Hebel auf „N“, ähnlich des Leerlaufs bei den Schaltern und trommele mit den Fingerspitzen zu „Watermelon Sugar“ von Harry Styles auf dem Lenkrad, einem Lied, was mich an tolle Zeiten in den Gefilden des Jahres 2019 im Tempel der Jagdgöttin erinnerte.

    Noch 70 Kilometer bis Berlin …

    Ava Max - „Who´s laughing now“, ertönt aus den Boxen und ich beantworte ihre Frage gedanklich mit „Der Großteil meiner Exfreundinnen“, die mir prophezeit hatten, dass ich für eine ernsthafte Beziehung wohl schlichtweg nicht geeignet wäre.

    Bin ich für das FKK Artemis geeignet?

    Schon oft hatte mich eine Dame, oben, im Love-Room, gefragt, warum ich keine „normale“ Bindung im realen Leben habe. Ich erhielt das ein oder andere durchaus ehrlich gemeinte nette Kompliment und gehöre sicher auch nicht zu den Menschen, die unvermittelbar daherkommen.
    Ich rang nach Worten und habe versucht, mich halbwegs zu erklären, vielleicht habe ich auch ein bisschen „Pech“ gehabt, genau zwei mir wirklich wichtige Beziehungen zu führen, mit Frauen, die in ihrer Persönlichkeit so wohl fast einzigartig in Europa sein dürften und entsprechend auch in Puncto Anspruch und Eskalationsniveau ihres Gleichen suchten.

    Und nun?
    … verbringe ich die Samstage im Bordell, im Saunaclub und reihe mich unter die, die ebenfalls privat keinen Fuß in die Tür kriegen, aus unterschiedlichsten Gründen, aber auch jene, die Partnerschaften aufweisen und die dennoch ihr Heil in den Sphären der käuflichen Liebe suchen.
    Aber auch die, die ohne Pay6 wahrscheinlich in freier Wildbahn niemals „an die Frau kämen“, in ihren eigenen Wahrnehmungen leben und für die der Club eine Art Ersatz für das tatsächliche Leben wurde.

    Warum beschäftigt mich das alles?
    Warum fahre ich nicht einfach in den Club, bade, mache ein paar Zimmer und erfreue mich an der Einfachheit des Seins.
    Nein, ich bin ein Kopfmensch und zerdenke alle möglichen Szenarien, ich analysiere mich selbst, hinterfrage mich und sortiere mich in Schubladen meiner derzeitigen Situierung.

    Es mag manche Dame erstaunen, dass „wir“, die Gäste, nicht nur über BH – Größen der Damen sprechen, nicht nur darüber, wer „gut“ auf Zimmer ist, wenn man das überhaupt so bezeichnen darf, nicht darüber, wen man als Nächstes buchen möchte und welche Dame eventuell noch zur Spätschicht einrückt.
    Wir sind in der Tat doch weitaus nuancierter als man es uns zutraut, in unseren Charakterzügen teils vollkommen unterschiedlich und bei Weitem nicht nur eine Horde lüsterner Männer, die an nichts anderes denken als an Brüste und Fußball.

    Ich erinnere mich an so manch schönes und interessantes Gespräch, gerade dann, wenn man etwas länger gebucht hat und es sich im Dialog ergeben hat, einen Blick hinter die Maske zu erhaschen.
    Ein jeder Gast hat seine „Lieblinge“, Damen, mit denen er besonders gut kann, wo die Chemie einfach stimmt und welche für einen immer ein besonderes Maß an Reiz beinhalten.
    Ladies, auf welche man sich freut, erotisch und vor allem auch im zwischenmenschlichen Sektor.

    Viele behaupten, dass Artemis hätte sich geändert.
    Ich vermag da nicht in Gänze zu widersprechen, seit der Pandemie und der Razzia ist tatsächlich eine andere Form eines frischen Windes eingezogen, nicht unbedingt immer so, wie es jedem „alten“ Gast gefallen hat.
    Wie überall im Leben, unterliegt auch der Club gewissen Schwankungen, muss sich anpassen, verändert sich und zeigt sich in stetig wechselnden Gesichtern.
    Viele Damen, die einem ans Herz gewachsen sind, verließen die Lokalität, beendeten ihre „Karriere“, wechselten die Branche oder boten ihre Dienste in anderen Sparten des Pay6 feil.
    Neue Damen, die einem nun wieder äußerst sympathisch wurden, hielten Einzug, ein stetiger Kreislauf, Beginn und Ende.

    Die Konstante ist der Gast, gewissermaßen auch ich, wenngleich auch ich nur ein Puzzle – Teil in einer gigantischen Maschinerie darstelle.
    Es sind noch 10 Minuten bis zum Schönefelder Kreuz und die ersten Ausläufer Berlins trachten nach meiner tagesaktuellen Zurückhaltung, bereit, mich in ihrer Begierde zu verzehren.

    In einer Stunde, spätestens, werde ich meinen Wagen auf dem Stellplatz des Artemis verparkt haben, in gewohnter Manier, strategisch günstig, um in den frühen Stunden des Sonntags möglichst bequem an den wartenden Taxis vorbei zu ziehen.

    Das Klingeln meines Mobilfunkgeräts lässt mich aus meinen Gedanken hochschrecken, ein Clubkollege, welcher bereits da ist und mich fragt, wann ich am Zielpunkt erscheine.

    „Kurz vor Elf.“ - bestätige ich und lege das Handy zurück in die mittige Konsole.

    „Good 4 u“ - Olivia Rodrigo dröhnt mit markantem Refrain aus den Boxen, am Ende abgewürgt, da wieder irgendwo ein Unfall auf einer der Autobahnen ist, während ich mich der Abfahrt des BER nähere, diese hinter mir lasse und weiter gen Zentrum zuhalte.
    Ich vernehme „Iko Iko“ von Justin Welligton und noch irgendjemand anderem, ich hasse diesen Song und wechsele den Sender.
    Mark Forster spricht in einem Interview, dass er ohne Kappe und Brille nicht erkannt wird, kurz darauf erklingt Jennifer Lopez mit „Jenny from the Block“ und ich drehe die Musik lauter.
    Beats aus einer Zeit, wo man das Artemis noch nicht kannte und es schlichtweg nicht existierte, 2002, wo das einzige Problem war, der Freundin zu erklären, dass man kein SMS – Guthaben mehr hatte und sich nicht bei ihr melden konnte.
    Ich grüße an dieser Stelle übrigens Mariann, es tut mir noch heute leid, dass ich dich bei dem Kunstprojekt so im Stich gelassen habe.
    Du hast so oft für mich gelogen, Ausreden erfunden, warum ich eine Stunde zu spät kam, hast immer zu mir gehalten, mir in den Arsch getreten, dass ich mein Abitur mache.
    Mich quasi gefoltert, bis ich endlich diese verdammten Gleichungen und die Stochastik begriffen habe, mich gezwungen, dieses beschissene Kunstprojekt abzugeben, ein Mobile aus Müll, zusammengesucht aus Abfall im Schulhausflur, in den letzten 15 Minuten in der Toilette zusammen – geleimt, unglaublich, dass meine Note besser war als deine Collage, die heute noch im Louvre hängen sollte.
    Ohne dich würde ich mir das Artemis heute vermutlich gar nicht leisten können.

    Berlin …

    Berlin!
    Ich lasse das gelbe Ortseingangsschild hinter mir, blinke und wechsele auf die rechte Fahrspur.
    Wieder einmal befinde ich mich im Epizentrum der gelebten Lust, der Stadt der Sünde, der Stadt, die niemals schläft und welche zu einer zweiten Wahlheimat für mich wurde.
    Überall hupende Autos, die wie Applaus klingen, ein LKW drängelt sich vor und schert ohne zu Blinken ein, der normale Wahnsinn auf den mehrspurigen Straßen der Hauptstadt.

    Dreieck Neukölln, Grenzallee, der Verkehr wird dichter.
    Zwei Wohnmobile keilen mich ein, eines erinnert mich an das Modell aus dem Film „From Dusk till Dawn“ mit George Clooney und Quentin Tarantino, dieses sagenhaft gute Roadmovie – Vampir – Abenteuer, eine Sprüchefeuerwerk sondergleichen, Unterhaltung auf höchster Stufe für den gut informierten Cineasten.

    Hohenzollerndamm, Bremslichter, wie fast immer gerate ich ins Stocken.
    Meine Ausfahrt ist zum Greifen nahe, ich sehe sie, kann sie beinahe berühren und stehe doch für einige Minuten wie fest verwurzelt, ehe es langsam voran geht und ich bei der Abfahrt Kurfürstendamm wie gewohnt abgleite.

    An der ARAL betanke ich mein Gefährt, eigentlich unnötig, aber der Preis ist verlockend, interessant, wie geizig man doch bei einigen Ausgaben mit sich selbst ins Gericht geht, während man im Club die Hunderter nur so zum Fenster hinauswirft.
    Meine Idee hatten auch andere, ein Chaos auf der kleinen Tankstelle, überall halb schräg stehende Boliden, Versuche, rückwärts auszuparken, wo doch nur wenige Zentimeter dahinter bereits der nächste Wagen auf seine Betankung wartet.
    Ein Lieferwagen rollt von der Tanksäule 1, wie beim Domino greift nun ein Teilchen ins Nächste.
    Neben mir füllt eine rassige Schönheit Benzin in ihren Porsche, Dresdner Kennzeichen, sie kommt mir bekannt vor.
    Auch sie mustert mich, legt ihre Stirn in Falten.
    Ich entschließe mich zu einem netten Gruß, sie erwidert ihn, ich kenne sie aus einem Modeladen in der Altmarkt – Galerie meiner Heimatstadt.

    „Berlin besuchen?“ - ruft sie mir zu und angelt nach ihrer übergroßen Sonnenbrille, welche beinahe von ihrem Dekolleté gestürzt wäre.

    „Sozusagen. Ein Termin.“ - antworte ich wahrheitsgemäß und zwinkere ihr zu.

    Auf dem Parkplatz …

    Nachdem ich meine Tankrechnung beglichen habe, steuere ich gen Kreisverkehr, welcher mich rechter Hand auf die Halenseestraße zuführt und ich blinke erneut in die Einflugschneise des FKK Artemis, wo ein noch im Dämmerschlaf befindlicher Parkplatz nur wenige Kraftfahrzeuge aufweist.

    Zwei vertraute Clubbrüder warten bereits auf meine Wenigkeit, ungeduldig schlendern sie vor dem gläsernen Haupteingang auf und ab, auch andere, mir nicht bekannte Gäste, vertreiben sich die Zeit bis zur Öffnung wie Tiger im Käfig, während ein anderer, älterer Geselle, in stoischer Gelassenheit einer antiken Statue gleich auf seinem Platze verharrt.

    Ein Taxi hält in Front der Pforte, entlässt eine Dame vom Rücksitz, welche schnurgerade aus auf die Klingel zuhält, schellt und im Inneren des Tempels entschwindet.
    Es sind noch zwei Minuten, ehe die irdische Welt gegen die der gelebten Lust und Zerstreuung an der Rezeption getauscht wird.
    Einhundertundzwanzig Sekunden, ehe dass, was real ist, wieder verzerrt wird von dem, was einem die Woche über fehlte.
     
    Vetruvius, Sveto, verweser und 2 anderen gefällt das.
  2. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Der Check – Inn …

    Einem Sesam aus 1000 und einer Nacht in osmanischen Ländereien gleich, öffnet sich die Tür wie von Geisterhand und wir betreten gestaffelt den Vorraum der Amüsierbetriebes.
    Der freundliche Herr checkt mit strengem Blick die Impfpässe, wir verteilen uns links – und rechtsseitig auf die Stehtische und füllen den Dokumentationsbogen pflichtbewusst aus, ehe die erste Hürde zum Entree gemeistert wurde.

    Bei der immer liebenswerten Ioana beginnt der Tag wie aus dem Kataloge bestellt, fröhlich, humorvoll und positiv eingestellt, mit einem ansteckenden, gewinnenden Lächeln und stets einem freundlichen Wort auf den Lippen.
    Das Salär geht zu Gunsten der Artemis GmbH, ich erhalte im Gegenzug das Checkin – Bändchen im jungfräulichen weiß und einen weinroten Bademantel, der schon manche Schlacht geschlagen hat.
    Könnte dieser textile Kamerad wohl sprechen, wer weiß, was er alles zu berichten wüsste.

    Nachdem die Wertsachen im kleinen Safe eingelagert wurden, drehe ich um 180 Grad und flaniere gen Sektor der Herrenumkleide, wo eine Dame der Reinigung gerade Badeschlappen stapelt.
    Sie entdeckt mich, lächelt nett und zieht mir ein Paar meiner Größe, welche ich natürlich verraten habe, aus der wackeligen Konstruktion, welche prompt auf mich herabregnet.
    „Fast erschlagen von Badeschlappen“, nächste Woche begebe ich mich auf die Allianz und werde wirklich eine Unfallversicherung abschließen.
    Sie lacht und ich äußere, dass mir zwei Stück bereits gereicht hätten.

    Zwei Damen huschen mit Handtüchern um die Hüften, wie lautlose Schattenwesen, vom Treppenhaus kommend gen Umkleidebereich der Damen, ich vernehme nur ein fast engelsgleiches „Hallo“, gehaucht, mit Sinnlichkeit und Hingabe, kann die Stimme der Sprecherin aber leider nicht mehr zuordnen.

    Ich schäle mich aus dem Kleide der Außenwelt, überall geschwätziges Treiben, direkt nach uns, checkten ein paar weitere Kameraden ein, die ihre Vorfreude nur schwerlich zurück halten konnten.
    Einer davon ist komplett neu in dieser Branche, völlig überfordert und muss von den anderen Kollegen erst einmal geerdet und beruhigt werden.
    Völlig außer sich, sich hier quasi halb – nackt zu bewegen, hadert er mit den Umständen, lässt sich aber schließlich einfangen und entschwindet durch den rückläufigen Türbereich in Richtung hinterer Clublounge.

    Es ist mein 8. Besuch seit Wiedereröffnung, quasi Blechhochzeit mit dem Artemis, wenn man die Jahre gegen Besuchstage seit Ende des zweiten Lockdowns umrechnen möchte.

    Ein Clubbruder muss seine Klamotten vom Leibe gerissen haben, er steht bereits vor mir, als ich noch mein weißes Hemd aufknöpfe.

    „Was machst du denn schon hier?“ - frage ich erschrocken und mustere ihn, wie er ungeduldig mit den Hufen scharrt.

    „Kann es kaum erwarten, schon eine Woche her.“ - reagiert er süffisant lächelnd.

    „Schon“ eine Woche,
    andere würden einen wohl milde belächeln, oder wären erschrocken dieser Aussage der Konstanz der Besuche, hier, bei uns, ist das beinahe Normalität geworden.
    Textilteil für Textilteil wandert in den Spind, ehe auch ich im üblichen Dresscode an der Saunaclubveranstaltung teilzunehmen im Stande bin.

    Eine reinigende und erfrischende Dusche weckt wie immer neue Lebensgeister, der Staub der Autobahn wandert in den Abfluss und geölt und gesalbt wie im alten Rom betrete ich die Lounge, die Arena des Kolosseums, welche noch wenig besetzt ist.

    Wir entschließen uns zu einem ersten Wellness – Ritual,
    ein ausgiebiger Schwitzgang in den heiligen Hallen der Panoramasauna am Lago Artemis im Außenbereich der Anlage und durchqueren die Räumlichkeiten der Gastronomie, wo einige Ladies in Geselligkeit frühstücken und sich munter unterhalten.
    Auch Kenan, der Chef, befüllt seinen Becher mit einem Heißgetränk seiner Wahl, ich begrüße ihn kurz, ehe ich meinen Gefährten auf die Empore der Terrasse folge.

    Vormittagszeit …

    Eine angenehme Brise weht über das Areal, der Himmel ist wolkenverhangen und grau, trist, wenig einladend aber trocken.
    Im Radio meinten die Wetterfrösche, dass mit starken und ergiebigem Niederschlag zu rechnen wäre, es traf nicht ein, die gesamte Anwesenheitszeit fiel nicht ein Tropfen aus dem Firmament der Himmelsatmosphären.

    Ich blinzele nach oben, die Sonne kämpft sich für den Bruchteil einer Sekunde durch den Teppich aus Wolken und zieht einen hellen Streifen über den Pool, welcher einladend schimmert.
    Es ist frischer als zuletzt, kein Wetter für ein ausgiebiges Sonnenbad und keine Witterung, wo die Damen des Hauses einen Gang zum Gewässer wagen.

    Ein Clubfreund hält seinen großen Zeh in das Becken, schüttelt den Kopf und attestiert dem nassen Element eine gewisse Kühle.
    Aufgewärmt, nach dem Einfluss von Sauna und erhöhten Temperaturen, dürfte es für den Körper dann eine wahre Wohltat sein, in diese Fluten Neptuns einzutauchen.
    Auch ich fahre einmal mit der rechten Hand durch die glänzende Oberfläche, empfinde es als durchaus angenehm und setze meinen Weg gen gläserne Heissanstalt fort.

    Wie immer, gibt es kaum etwas Schöneres, als unter dem Wegfall vom Ballast der Außenwelt in freudigem und erquickendem Gespräch miteinander unter wohliger Wonne aufsteigender Hitze in angeregtes Palaver zu verfallen.
    Nicky erscheint auf der Kapitänsbrücke, mustert kurz den verwaisten Poolbereich und kehrt in die Eingeweide des Clubs zurück.
    Diana nimmt ihr Frühstück auf der Terrasse, weitere Gäste strömen nach außen, passieren die wenigen Stufen und halten auf den blubberenden Whirlpool zu.
    Eine Taube landet auf einer der Armlehnen der Liegestühle, ein skurril – romantisches Bild mit einer gewissen Tiefe.

    Fünfzehn Minuten vergehen, ehe der erste Kollege von der zweiten Reihe auf die unteren Plätze rutscht. Ein Weiterer vermeldet ein gewisses Gefühl des Hungers, sodass wir fünf Minuten später die erste Runde Wellness für beendet erklären und geschlossen unter den Duschen dem beginnenden Tagwerk in sauberer und erfrischter Manier entgegen zu treten bereit sind …

    Fortsetzung folgt ...
     
  3. Kraftman

    Kraftman Gallier

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    Thanks for your great reports man!
    Funny and interesting!
     
  4. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Mich von der Dusche abtrocknend, werfe ich einen wehmütigen Blick in Richtung noch immer geschlossenes Dampfbad.
    Wie gern hatte ich da, vor Ausbruch der Pandemie, die Seele baumeln lassen und mich unter der feuchten Hitze wie in die Antike zurück versetzt gefühlt, in die Thermen des Nero, inmitten des Römischen Weltreiches.

    Noch immer hat die Sonne alle Mühe, einen Strahl durch das geschlossene Feld der Wolken zu brechen, es ist windstill und dennoch alles andere als august – tauglich.

    Die Selbstbedienungsbar im Außenbereich ist nicht zugänglich, die Liegestühle bis auf einen einzelnen Platz verwaist.
    Der Kollege, der der Witterung trotzt, hat sich wie ein Eskimo in Handtücher gepackt und betrachtet das Titelbild seines Buches, legt es anschließend weg und fragt uns, bis wann hier Frühstück gereicht wird.

    Bei eben jenem …

    Elisabeth betritt die Gastronomie, ich lasse sie selbstverständlich vor und schnappe mir einen Teller von der Anrichte.
    Zwei blonde Damen, die mir namentlich leider nicht bekannt sind, sind in emsige Gespräche vertieft und frönen einem ausgiebigen Schlemmerfrühstück.
    Auch die fleißigen Ladies der Reinigung haben ihre Schicht unterbrochen, um sich zu stärken und versammeln sich um die hintersten Tische des Restaurants.

    Wie stets, erquicke ich mich an einer frohlockenden Eierspeise, mit einem warmen Wiener Würstchen ergänzt, dazu etwas Gurke und Tomate, ein Croissant mit Nutella als Belohnung für die kalorienarme Ernährung unter der Woche.
    Meine Clubbrüder begehen das Mahl etwas deftiger, wir nehmen Platz und schwelgen in den Erinnerungen der vergangenen Wochenenden.

    Der Sommer ist beinahe vergangen, immerhin hatte man im Jahre 2021 so etwas wie eine Sommersaison im Club, während man 2020 doch Corona geschuldet die meiste Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen musste und einem nicht viel mehr blieb als auszuharren und in den Tagträumen verblasster Erinnerungen zu baden.

    Es ist erstaunlich, welch Routine man innerhalb des Artemis entwickelt hat, beinahe so, als wäre alles zeitlich organisiert.
    Ich erinnere mich an meine Anfangszeiten im Artemis, als man noch wie ein streunender Kater durch das Gebäude streifte, unsicher, was als nächstes zu tun war.
    Wie man merkte, dass man, im Erotik – Kino sitzend, quasi als Beute der Tigerinnen fungierte und man sich verschiedenster Angebote kaum noch erwehren konnte.
    Heute, ist dies alles legerer, man ist angekommener und strukturierter, man weiß, dass man nicht alles innerhalb von zwei Stunden erleben muss.
    Früher, da war jede Sekunde, die man nicht aktiv gestaltete, verlorene Zeit, Augenblicke, in denen man etwas verpassen könnte und Sand, welcher kontinuierlich durch die eigenen Hände zu Boden rann, nicht wieder zu erlangen, verloren, für alle Tage.

    Man gestattet sich nun automatisch mehr Freiheiten, lässt vieles auf sich zukommen, beobachtet das Treiben und entwickelt ein eigenes Radar für die richtige Zeit einer Buchung.
    Während einige Kollegen die „Tagschicht“ für eine Buchung lieben, bin ich doch eher ein Freund der Dunkelheit, abends, oder noch besser nachts, wo ich bevorzugt die Treppen in die obere Etage nehme.
    So hat ein jeder seine Eigenarten, seine Vorlieben, seine Geschmäcker.

    Nachdem die Stärkung vollzogen war, beschlossen wir, dem unteren Wellness – Bereich einen Besuch abzustatten.
    Noch von einem Großteil der anwesenden Gäste unbehelligt, lag dieses Einod wie eine Oase in einer menschenfeindlichen Gegend.
    Ich freue mich, den Masseur Thorsten zu begrüßen, der sonst eher seltener an Wochenenden im Club weilt und welchen ich länger nicht mehr entdecken durfte.

    Bei einem Cappuccino an der Bar sitzend, stößt ein weiterer Clubbruder zu uns, etwas besorgt, dass die Dame seiner Wahl wohl heute nicht zum Kader der diensthabenden Ladies gehören wird.
    Vehement sein Haupt schüttelnd, erfragt er uns nach einem Gang in die Bio – Sauna, welchen wir geschlossen antreten, um kurz darauf, unter wechselndem Farbenspiel, in der gemäßigten Wärme wie im Amazonasbecken die Holzreihen zu belagern.

    Elina flaniert an der Tür vorbei, winkt – und kurz darauf auch Avril, welche ihr gestenreich in nichts nachsteht.
    Tatsächlich wurde das Untergeschoss in früheren Tagen doch deutlich durchschritten, ich denke an die russische Dame Ella, die dort ihr Hauptjagdgebiet an den Liegen am Pool hatte.
    Aber auch Halbspanierin Mina, ebenso Loira und natürlich auch Airish, die sich taktisch hervorragend auf der damals noch vorhandenen Korbbank direkt an der Biosauna positioniert hatte.

    In diesen Gefilden wird wenig animiert, tendenziell sicher zum Wohle des Erholungsfaktors und ich kann mich wahrlich nur schwer erinnern, wann ich das letzte Mal in dieser Etage ein darauf folgendes Zimmer begangen hatte.
    Vor dem Lockdown, erhielt ich reizende Angebote von Kolumbianerin Valentina, auch von Spanierin Alessandra, musste aber beides aufgrund einer am Abend verabredeten Overnight – Buchung verneinen.

    Ich weiß noch, wie ich auf einem der Sofas mit Legende Walther einen Tee trank -
    und wahre Heerscharen an Damen an uns vorbeizogen.
    Chanel, … aber auch Dana, Jasmin, … Simina, Isabella, Dzena, Denisa, … Kathi, Donna, Livia, … müßig, all ihre Namen in die Weiten dieses Textes zu entsenden.

    Es vergehen zehn Minuten,
    ich könnte in dieser Schwitzstube eine halbe Ewigkeit verbringen.
    Die Kollegen besprechen ihren Schlachtplan, offerieren ihre Wünsche und Hoffnungen, auf Damen, die eventuell noch später die Lounge bereichern oder bereits eingetroffen sind.
    Wie immer ergibt sich ein Konflikt, da man nicht allen Erwartungen gerecht werden kann und am Ende doch auch zumeist stets eine Anfrage enttäuscht werden muss.
    Nachdem ich bekanntermaßen im Club recht lange monogam weilte und mein Erotikanteil bereits vorab schon feststand, erfreue ich mich inzwischen wieder an der Wechselhaftigkeit der Vielfalt und freue mich stets, eine mir bisher erotisch noch nicht so vertraute Dame auf die Laken zu bitten.
    Selbstredend, wie bei jedem Gast, gibt es auch eine oder zwei Ladies, mit welchen man doch intimer anmutet und wo es zu deutlich häufigeren Erlebnissen kommt als mit anderen.

    Ich schätze und liebe dabei das Momentum des Zufalls, ein beinahe „beiläufiges“ Kennenlernen, eine Szene, wo man einfach ins Gespräch kommt, an der Bar, am Geländer, am Spielautomaten.
    Man beschnuppert sich, übt sich in Smalltalk, lernt einander ein wenig kennen.
    Checkt, ob die viel gerühmte Chemie stimmt und ob ein Funken an Sympathie für das Gegenüber gefunden werden kann, im Idealfall sollte das binnen weniger Sekunden bereits feststehen.
    Ich bin ein Freund dieser zwischenmenschlichen Aktionen, gestaltet sich so doch das „Folgende“ für beide „Parteien“ oft wesentlich angenehmer, dass Eis ist gebrochen und man begegnet sich innerhalb des Love – Rooms doch zumeist auch auf einer ganz anderen Stufe von Lockerheit und Humor.

    Ich verstehe natürlich, dass, wenn man so oft im Club ist wie, oder andere Gäste „unserer Gruppe“, Damen, die man innerhalb der letzten Wochen oder Monate nicht unbedingt zwingend nach einem Zimmer gefragt hat, dann nicht mehr animieren und auch keinen großen Kontakt suchen.
    Logischerweise, nachvollziehbar.
    Ich erachte das als durchaus schwierig, eine Dame, welche man schon länger aus dem Club kennt, aber noch nie mit ihr in erotischer Darbietung interagierte, „jetzt“ anzusprechend und um eine gemeinsame Zeiteinheit zu bitten.
    Durchaus verständlich, dass dies sogar eher als beleidigend empfunden werden kann, in der Art, „Nun, nach all der langen Zeit, werde auch ich einmal angesprochen“.
    Ich kann aber versichern – und ich erlaube mir auch für andere Gäste zu sprechen, da ich ihre Meinung diesbezüglich kenne – dies oft keine Entscheidung gegen eine Dame war, aber es ergab sich eben oftmals vieles anders, man hatte geplante Dates, man vermochte manch süß vorgetragene Akquise nicht zu verneinen.

    Heute, da alles etwas familiärer wurde, hatte ich schon oft Gespräche mit Damen bezüglich dieses Themas, dankenswerter Weise seitens der Frauen oftmals sehr locker empfunden, man war eher überrascht, dass sich tatsächlich mitunter trotz einiger Jahre nicht einmal ein Gespräch ergeben hatte.
    Vielleicht bin ich heute oder generell auch als Gast gewachsen, habe mich verändert oder erwirke zumindest den Eindruck einer Veränderung in Bezug auf mein Buchungsverhalten innerhalb des Artemis.

    Ginger“,
    lautet der klare Wunsch des Clubfreundes, welcher sich das graue Textil um die Hüfte bindet und die Glastür der Sauna in den Gang drückt.
    Wir schmunzeln obgleich dieser doch sehr spontan vorgetragenen Äußerung, auch der Tatsache geschuldet, dass so früh wohl eher nicht mit diesem Geschöpf zu rechnen ist.
    Ein paar Minuten später, zollen auch wir der uns ummantelnden Wärme Tribut, kühlen uns ab und verteilen uns innerhalb der Räumlichkeiten.


    Fitness – Bereich …

    Es ist gegen 15 Uhr – und unsere kleine Kohorte wurde in alle Quadranten des Artemis verstreut.
    Während zwei Clubbrüder die Lage in der Lounge peilen, habe ich mich mit einem Freund in den Trimm-Dich-Sektor begeben, wo ich beim Cardio – Training seinen neuesten Ausführungen von Klatsch & Tratsch lausche.

    Drei indische Gäste, wohl zum ersten Mal im Club, durchlaufen das Sexkino und sind erstaunt, als sie auf einmal in einer verkleinerten Variante eines Gym landen, sie blicken sich um, stecken ihre Köpfe ins Solarium und drücken ihre Nasen beinahe gegen die Scheiben gen Außenterrasse.

    „Gills?“ - fragt einer der Neulinge und fixiert mich mit seinen Augen.

    „Bitte was?“ - erwidere ich und hebe die Augenbrauen.

    „GILLS!“ - wird er deutlicher und formt mit seinen Händen die Silhouette einer Dame.

    „Ach „Girls“, ...“ - schüttele ich den Kopf und zeige nach oben - „Upstairs, Club – Lounge.“

    „Hauhmenny?“

    „Ich habe sie nicht gezählt und bin auch nicht der Personalchef des Artemis. I don´t know, take a look by yourself.“ - erwidere ich amüsiert.

    „Cinnemah.“ - kontert er und nickt gen Leinwand, wo eine Dame in akustisch wahrnehmbarem Lustschrei von ihrem Duettpartner beglückt wird.

    Die drei Gesellen reihen sich auf das hintere Sofa,
    erneut befällt mich ein Flashback alter Tage, wo auch ich, der öffentlichen Aktion im Kino, alles andere als abgeneigt daher kam.
    Inzwischen, ist es doch eher selten geworden, die Gründe dafür dürften bekannt sein, dass sich Pärchen in leidenschaftlichem Einklang für ein Liebesspiel in diese Winkel des Artemis verirren, vielleicht als kleiner Anheizer, um anschließend schnell in eine der benachbarten Liebesgrotten zu entschwinden.
    Auch ich war oft in diesen Höhlen, natürlich angetörnt dessen, was man kurz zuvor noch im begehbaren Bereich unter den Augen sämtlicher Voyeure und Zufallsdurchläufer mit der Gespielin seiner Wahl erlebt hatte.


    Etwa 50 Minuten in der Zeit …

    Nachdem ich dreißig Minuten Rad gefahren bin – und etwa 3, 2 Erdbeerjoghurts bezüglich der mitgezählten Kalorien abtrainiert habe, wagen wir uns noch an ein paar Gewichte und sitzen nach weiteren 20 Minuten körperlicher Ertüchtigung zum vorerst letzten Mal in der Finnischen Sauna, wo nun auch der letzte Kamerad unserer Gruppe hinzugekommen war, aber niemanden von uns gefunden hatte.

    Der Wellness – Anwendung war damit Genüge getan,
    Körper und Geist erfrischt, die müden Knochen belebt und so mancher Muskel meldete sich obgleich der ungewohnten Belastung.

    Es galt, den Tag auch in erotischer Hinsicht zu begehen, ein Schauspiel für die Augen, ein Bankett des Virtuosen.



    Fortsetzung folgt ...
     
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  5. verweser

    verweser Volkstribun

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    Zumindest verbindet dies einen...!

    ein im sharks getroffener Wohltäter war auch voll des Lobes wegen dem Club in Berlin

    gr vw, dem die Berichtsvielfalt des Pharao doch sehr imponiert:bang:
    der sich allerdings dennoch niemals trauen würde deshalb zentnerschwere Weiber zu stemmen:biglaugh:

     
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  6. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Vielen Dank, verehrter Kollege verweser!

    Beste Grüße
     
  7. Hobbymoderator

    Hobbymoderator Volkstribun

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    Ist mit Chanel das Arte-Urgestein, also die ehemalige Pornoqueen, gemeint ?
    Oder ist das wieder eine Namensdopplung?
     
  8. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    In meinem Gedankenspiel als Rückblick auf früher war tatsächlich die Berliner Dame Chanel gemeint gewesen, soll aber nicht heißen, dass diese aktuell da wäre.
    ABER: Auch der Name Chanel wurde schon neu vergeben, letztes Jahr, hatte ich das Vergnügen mit "Chanel 2", einer ebenfalls blonden deutschen Dame.
    Auch sie ist aktuell nicht im Artemis zu finden. #chanelfrei

    Viele Grüße an alle!
     
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  9. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Am späten Nachmittag …

    Für einen Samstag ist es ungewöhnlich ruhig, wenngleich der Club wie bereits von mir erwähnt doch zwei vollkommen verschiedene Gesichter aufweist und erst des Nachts zu brachialem Leben erweckt wird.

    An der Bar ordere ich ein Getränk und lasse meine Augen durch die Lounge schweifen.
    Es sind nur wenige Sofas besetzt, zumeist mit Damen, teils allein, teils in den bekannten kleinen Grüppchen inniger Clubverbundenheit.

    Ein greiser Gast hält sich an der Theke fest, schlürft seinen naturbelassenen Kaffee und angelt nach dem Handtuch, welches ihn in der Bewegung von der Schulter gerutscht war.
    Er erkundigt sich nach einer Dame bei der Lady an der Bar, die diesbezüglich keine Auskunft geben konnte.

    Mit einem Cappuccino bewaffnet, entere ich die Empore und nehme an einem liebgewonnenen Sofa direkt am Geländer Platz, von einem Pfeiler sicht – geschützt und doch mit bestem Blick auf die Einflugschneise gen Innensektor.
    Ein Freund schart mit den Hufen, hofft auf die Anwesenheit der noch recht neuen Dame Nara, welche aber erst später erscheinen wird, im Fazit aber doch nicht zum Kader des Tages gehörte.
    Ein Weiterer erhofft sich eine erotische Darbietung mit der asiatischen Lady Rion, welche aber auch nur äußerst selten in der Tagschicht zugegen weilt und somit auch an dieser Stelle eine ordentliche Portion Geduld gefragt ist.

    Ich selbst befinde mich fern jeder Erwartung, ich habe kein Date ausgemacht und harre der Dinge, welche nun heute auf mich zukommen würden.
    Ich begrüße Anja, sicher meine Hauptbezugsperson innerhalb des Artemis in der neueren Vergangenheit der letzten Ära meiner Besuche seit 2020, wir verabreden ein späteres „Sehen“, ohne Verpflichtung oder genaueren Ablauf.

    Die Gruppe indisch oder pakistanisch anmutender Gäste aus dem Fitness – Bereich hat es tatsächlich in die Lounge geschafft, sie umrunden die Bar, gleich einer Gruppe von reitenden Sioux – Indianern, welche eine Wagenburg der weißen Soldaten in immer engeren Kreisen umschließen wollen.

    Man entdeckt vertraute Gesichter, weiblich wie männlich, ein in sich geschlossenes Biotop an Anwesenden, die alle aus verschiedenen Gründen hier anwesend daher kommen und doch im Grunde gemeinsame Nenner aufweisen.
    In der Sauna habe ich schon Gäste kennenlernen dürfen, welche sich quasi den Eintritt am Munde abgespart haben, auf andere Vergnügen verzichteten oder gar in Schulden gerieten, während andere die 500 – Euro – Scheine wie Toilettenpapier behandelten.
    Eine gewisse Form altrömischer Dekadenz, die mit dem wahren Leben außerhalb der Mauern nur wenig gemein hat.
    Für sechzehn Stunden entflieht man den geschäftlichen Verpflichtungen der Firma, den privaten Belangen des sozialen Umfelds und taucht ab in eine Welt fernab jeder Sorge, welche einen einlädt, sie vollends zu vereinnahmen.

    Weitere Damen kommen aus der Umkleide, belagern die Bar, ordern Getränke und postieren sich taktisch günstig mit leichter Drehung auf dem Stuhl mit Blick gen ankommende Herren.
    Ich entdecke eine dunkelhaarige Schönheit mit einer beneidenswerten Figur, sie ist mir fremd und scheint erst seit Kurzem Ihren Dienst in Halensee aufgenommen zu haben.
    Sie platziert sich neben der äußerst freundlichen Lady Jessika, gerät in eine Plauderei mit Selbiger und ich nehme an, dass beide zusammen gehören.
    Da sie sich angeregt unterhalten, muss die neue Dame der rumänischen Sprache mächtig sein, oder „wenigstens“ Englisch sprechen, ich komme nicht umhin, sie als interessant für mich einzustufen.

    Unsere Blicke treffen sich, sie lächelt kurz und wendet ihr Haupt wieder ihrer Clubfreundin zu.
    Bestimmt eines der Mädchen, die angesprochen werden möchten und nur selten oder gar nicht aktiv auf Akquiserunde gehen und sitzende Herrschaften ansprechen.
    Früher war dies oftmals anders, man wurde sehr oft in freundliche und witzige Gespräche verwickelt, teils so liebenswert und offen, dass man schlichtweg gar nicht „Nein“ zu einem Zimmer sagen konnte, obwohl man in manchen Fällen doch erst weniger als fünf Minuten vom letzten Abenteuer bei einem Wasser auf der Theke „lehnte“.
    Inzwischen ist es schon auch oft so, dass man selbst den Mut haben sollte, auf die Dame seines Wunsches zuzugehen.
    Ich bin nicht schüchtern, andere Kollegen haben da ein weitaus größeres Problem, da sie in der Annahme weilen, eventuell abgewiesen zu werden und vor allem in größeren Gruppen von Ladies dann als Lachnummer dazustehen.
    Es bleibt dann nur, einen günstigen Moment ab zu passen, wo das „Geschöpf der Begierde“ eventuell einmal allein anmutet oder an der Bar um ein Getränk bittet.

    Eine Stunde verrinnt, gleich eines rieselnden Bachlaufs, die Zeit ist nicht der Freund des Freiers, völlig gleich, ob auf Zimmer oder im blanken Aufenthalt innerhalb des Artemis.
    Abends, wird es deutlich voller werden, manche Damen werden in den verdienten Feierabend entschlüpfen und erwartete Frauen werden eventuell gar nicht erscheinen.
    Es ist schwierig, beinahe unmöglich, „Pläne“ zu schmieden, ich habe dies in der Vergangenheit auch oft versucht, habe mir einen Ablauf im Kopf erarbeitet, es wurde alles verworfen, der Club hat seine eigenen Gesetze.

    Ich erinnere mich, als ich einmal auf eine türkische Dame namens Hatice gewartet habe, am Geländer, im Treppenhaus, eine gefühlte Ewigkeit, die Stunden verrannen.
    Im Dialog erwies sie sich vorher als so sympathisch und freundlich, dass ich sicher in der Annahme weilte, dass ein erotisches Erlebnis mit ihr wohl eine wunderschöne Erfahrung werden würde.
    Sie erschien nicht, ich tigerte das Rundell auf und nieder, spielte am Automaten, trank die Bar leer.
    Eventuell hatte sie sich bereits für diesen Tag verabschiedet, ich lernte eine neue Lady kennen, bejahte ihre ebenfalls sehr charmante Anfrage und traf Hatice auf den Stufen gen obere Etage.
    Später in der Nacht stellte sich heraus, dass sie einfach eine "kleine" Pause gemacht hatte - es sei ihr von Herzen vergönnt gewesen.

    Es ist kurz vor 18 Uhr und ich beschließe, dass Abendessen einzunehmen.
    Noch immer bin ich nur vage verabredet, wenngleich ich doch recht sicher daher komme, dass ich auch dieses Mal nicht jungfräulich zurück auf die Stadtautobahn geschickt werden.
    Ich labe mich an einer Kreation vom Hühnchen, mit Ananas und Käse überbacken, im Stile von „Pizza Hawai“, nur eben als fleischige Variante vom Geflügelmetier.

    Es mundet gut, ich habe keinen großen Hunger, genehmige mir noch einen Pudding und löffele diesen gedankenversunken im Kreise meiner Kollegen bis auf den Boden.
    Petronius erstrahlt, hat er doch in Kürze ein Date mit „seiner“ Ginger ausmachen können, ich freue mich für ihn und wünsche ihm für das Kommende eine Menge Spaß.
    Auch mein zweiter Kollege hat in der rumänischen Lady Melanie eine Gespielin für eine schöne Stunde gefunden und macht sich ebenfalls auf den Weg gen Dusche, da die Zeit gekommen war, wo sich beide an der Umkleide der Herren verabredet hatten.

    „Wie ein früheres Leben“,
    so kommt es mir vor, als auch ich zu einer bestimmten Zeit an den Wertschließfächern gewartet habe, bewaffnet mit zwei Getränken, der Lounge für die gesamte Nacht den Rücken kehrend.
    Als ich wieder unten war, war die Nacht dahin, nur noch ganz wenige Gäste schlichen durch das Areal, bereit, die letzten Minuten in Anwesenheit innerhalb des Artemis für beendet zu erklären.

    Wie alles im Leben, so ändern sich eben doch auch die Zeiten in dieser besonderen Sphäre, auch „hier“ erlebt man persönliche Niederlagen, Streitigkeiten, emotionale Engpässe und menschliche Schicksale.
    Man unterliegt Schwankungen, Tagesformen, Launen und Eitelkeiten, man möchte die Welt umarmen und nur wenige Sekunden darauf alles opfern, eine Achterbahn der Gefühle, ein Cocktail menschlicher Emotionen.
    Charaktere, Persönlichkeiten, die zu sich duellieren, zusammenfinden, wieder trennen und final doch für den Augenblick der Momente leben.
    Nichts ist so flüchtig wie die Zeit im Bordell, eine Seifenblase, die jede Sekunde zu platzen bereit ist, dass Schwert des Damokles, welches über der verrinnenden Zeit wacht, bereit, einen jedweder Illusion zu berauben.

    Der Abend …

    Ich muss schmunzeln,
    befinde mich wieder auf der Empore und muss an alte Tage denken, vergangene Besuche, die so unterschiedlich und doch auch oft so gleich daher kamen.
    Diese kindliche Vorfreude, was einen erwartet, mit wem man intim werden könnte und wer es doch am Ende auch wird, oftmals durchleben wir Gäste den Besuch bereits auf der Anfahrt zum Freudenhaus.

    Man rekapituliert, wie die augenblickliche Lage doch anmutet, inwiefern man bereits wieder etwas verwerfen oder ändern musste, wie der neue „Schlachtplan“ aussieht und wie dessen Umsetzung funktionieren könnte.
    Delia huscht durch die Lounge, winkt mir freudig zu und ich erwidere ihren herzlichen Gruß.
    Wenig später finde ich sie am Automaten wieder, in Gesellschaft von Elli, welche wieder bemüht sind, diese Diamanten aus einer Kartenablegereihe als Schnellste heraus zu fischen.

    Gen Umkleide flanierend, treffe ich Gulia, reiche ihr ein frisches Handtuch, woraufhin wir beide lachen müssen, wir hatten uns bereits eine Woche zuvor an exakt gleicher Stelle getroffen.
    Kein Drehbuch mit zeitlichem Ablaufplan hätte das wahrscheinlich wieder so präzise hinbekommen.
    Die Komik einer banalen Szene.

    Am Waschbecken stoße ich auf einen gut genährten Kollegen, welchen ich von früher kenne.
    Er hat die 60 weit überschritten und war schon in ganz alten Tagen meiner Anfangszeiten im Artemis dabei, hatte dann pausiert, war ausgewandert und nun in Ermangelung guter Geschäfte durch Corona seit zwei Jahren wieder sein Obdach innerhalb des deutschen Landes aufgeschlagen.
    Er erkundigt sich bei mir nach einer Vielzahl an Damen früherer Erlebnisse, ich muss leider verneinen, keine der Grazien ist mehr im Tempel der Artemis anwesend.

    Ihre Pfeile treffen nun neue Ziele, neue Damen und auch eine Generation neuer Gäste.
    Die Zeiten sind passe, wo man mit 60 Euro eine Hochzeitsnacht nach der anderen erlebte, teils völlig berauscht, mit wackeligen Beinen.
    Er wundert sich über das neue Preismodell, es sind nur 10 Euro mehr als vor einigen Jahren, dennoch kann er sich nur schwerlich damit anfreunden.
    Ich habe aufgehört, mir darüber Gedanken zu machen, da am Ende immer die Frauen entscheiden, was sie für ihre Dienste feilbieten.
    Als Gast hat man die Möglichkeit, dies zu bejahen – und in freudiger Gesellschaft die Treppen zum Glück zu entern, oder, im anderen Falle, die Offerte freundlich abzulehnen und sich einer anderen Maid zuzuwenden.
    Ich halte dies für äußerst unkompliziert und bin wahrscheinlich einer der ganz wenigen Herren, die sich nicht eine Sekunde Gedanken über Preise oder Extras machen.
    Situativ pflege ich zu entscheiden, auch in Puncto Chemie und Sympathie gekoppelt, wie und was hinter der geschlossenen Pforte passiert und was auch die Damen des „Herzens“ für einen Service bereithalten.

    Es ist gegen 19. 30 Uhr, als ich bis auf einen Clubbruder völlig allein bin.

    Die anderen frönen ihren erotischen Wünschen, als auch mir die Glückgöttin Fortuna milde zulächelt …

    Fortsetzung folgt ...​
     
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  10. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Kleine Information

    Durch ein nicht mehr intaktes PC - Board verzögert sich hier alles, ich bitte entsprechend um Verständnis, da ich derartige Lyrik nicht über Handy schreiben und publizieren kann.

    Bis dahin, bleibt mir gesund und ich grüße herzlich in die erlauchte Runde!

    Euer Pharao
     
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