FKK Artemis A³ II - Die XXL - Berichte starten endlich ...

Dieses Thema im Forum "Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin" wurde erstellt von Römer 24380, 26. Oktober 2020.

  1. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Ja, danke der Ergänzung Herrmann. Zu dem Thema könnte man auch erneut wiederholen, dass man über lyrischen Geschmack genauso wenig streiten kann wie über andere Dinge im Leben. Letztendlich gibt es ja auch eine recht einfache Lösung, indem man einfach den entsprechenden Text ignoriert :)
    Man muss es sich ja nicht schwerer machen als es sowieso schon ist.

    Was ich irgendwie noch wichtig finde und schon mal versucht habe anzudeuten:
    Wir lesen hier nicht exklusiv unter "uns" Gästen.
    Und seit Jahren hält sich die Mär, dass alle Schreiberlinge gleicher Natur sind. Idioten, Geschädigte, Soziopathen, Verlierer des Lebens, welche draußen keine Frau bekommen, Schmierlappen, Proleten, Männer - welche keinerlei Respekt vor einer Frau im Gewerbe aufweisen, Typen, die Mädchen nur zu Gegenständen degradieren.
    Entsprechend "beliebt" sind die Foren und deren User.
    Glaubt mir, man bekommt keinen "Punkt", wenn man sich outet - oder im Laufe der Jahre geoutet wird - wenn zu Tisch kommt, hier - oder woanders, ein bekanntes Mitglied zu sein.
    Automatisch fährt da die "Klischee.exe" hoch und man hat redlich Mühe, diese Mauer aus Vorurteilen einzureißen.

    Natürlich, ist das hier ein Pay6 - Forum, ABER - wir sind doch AUCH NORMALE MENSCHEN, außerhalb des Clubs.
    Selbst im Club, spielen manche von uns keine Rolle und würden sich auch so im Privatleben geben.
    Wie römische Soldaten, die innerhalb von Mutter Rom eben Bürger sind und nicht nur Legionäre.

    Mensch Jungs, es muss doch bei uns auch mal eine Art Entwicklung geben.
    Wer nur den reinen Faktencheck wie bei "Hart aber fair" möchte - was gut legitim ist - der kann doch ebenso bei anderen darauf zurück greifen.
    Ich kann das nur wieder erneuern - wir sind eben unterschiedlich gepolt und für mich ist das so kein rhetorisches Stilmittel, einfach nur die Abläufe beim Sex wiederzugeben ...
    Für mich wächst ein Berichteschreiber im Ganzen, ... und ich finde es gut, auch einen Menschen hinter dem Nicknamen zu erahnen.
    Daher vertrete ich einfach die Fraktion, welche sich dazu verschrieben hat, gerade auch mal in Pay6- freien Zeiten, eben ein solches Bild abzugeben, was entgegen dem ankämpft, was sonst so von "uns" durch die Hallen transportiert wird.

    Wie Sex geht, dass wissen wir hier alle und ich bin auch bei zum Beispiel Wolli, dass man, wenn man ein neues Abenteuer mit einer bisher unbekannten Dame angeht, da sicherlich auch gewisse Informationen teilen sollte.
    Nur sollte auch das ein bisschen respektvoll daherkommen und nicht, als würde man eine Kaffeemaschine beschreiben.

    Ich sehe mich hier nicht als Revolutionär, als etwas "Besseres" gegenüber anderen - überhaupt nicht - und wer mich kennt, der weiß, dass ich sicher einer der bodenständigsten und tolerantesten Personen bin, die man sich vorstellen kann.
    Aber ich schwimme auch immer etwas gegen den Strom, wenn ich es für nötig erachte und hier halte ich es für besonders nötig.
    Ich führte unzählige Gespräche mit Damen auch über die Internetaktiviäten mancher Gäste, von denen sie sich dann zurecht abwanden, wenn man sie im Netz präsentiert, als wären sie irgendeine Sexpuppe.
    Das gehört sich nicht - als bekannter Gast, der in jedweder Form ein Netzwerk zum Club erschlossen hat und auch versucht, die Dame nicht nur als zu funktionierende Dienstleisterin zu betrachten.

    Es ist für die Kollegen, welche live dabei waren, selbstredend auch viel viel besser nachzuvollziehen, diese Aura, dieses Feeling -
    in manchen Momenten ... ich liebe es!
    Diese Spannung, Tragik, Emotion, Hingabe - auch die Damen des Clubs mal in Situationen zu erleben, wo die viel zitierte Maske mal komplett vom Gesicht rutscht und man die "echte" Person da neben sich zu stehen/liegen/sitzen weiß, die genauso menschelt und sämtlichen Launen und Schwankungen unterliegt.
    Diese Atmosphäre im Saunaclub, die so unterschiedlich ist, diese feinen Details an Blicken, Unterhaltungen, an Gesten und "Verschwörungstheorien" -
    das ist das, was ich eigentlich in meinen Vielzeilern einzufangen versuche.
    Und da gehört für mich eben ein weitreichender Erschluss des Schreibers dazu, insofern er selbst einen Einblick in seinen Alltag gewähren möchte.

    Gut - genug davon, final dreht man sich ohnehin nur im Kreis, da eben, bei einer Abstimmung, die einen so - und die anderen so wählen würden.
    Ich betrachte meinen Text hier gerade auch nicht als Angriff gegenüber einer Person, oder als Rechtfertigung - oder als Scheiße irgendetwas anderes.
    Ich habe im Club viele tolle Menschen kennenlernen dürfen, welche eben genauso wenig in das Raster passen, in welches wir gezwängt wurden.
    Es wäre nur schön, wenn wir das nicht immer nur selbst unter uns wissen.

    Viele Grüße an alle! Wolli - wir trinken mal ein Bier in Thailand zusammen :) - wenn es wieder geht!
    Und an alle anderen, wir sehen uns im Club.
    Bleibt gesund!

    Euer Pharao
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 26. November 2020
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  2. Sveto

    Sveto Volkstribun

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    Zumal die Mädels ja sowieso keine Fick-Roboter_innen sind, bei denen jeder Hurenbock dieselbe Leistung abrufen kann. Das sind komplexe soziale Interaktionen. Des einen Granate kann sogar noch am selben Tag des anderen Superflop sein. Echte Abzockerinnen vor denen man warnen müsste findet man in den großen Clubs sowieso nicht, die inserieren eher unter wechselnden Namen auf einschlägigen Seiten im Internet.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. November 2020
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  3. Kamadeva

    Kamadeva Gesperrt

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    :haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha::haha:

    @Pharao

    Mär? der ist gut

    Kamadeva
     
  4. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Ich weiß ja nicht wen du so kennst, aber ich kenne genug Kollegen, die dieses Klischee nicht erfüllen.
     
  5. lulatsch

    lulatsch Bürger

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    Entschuldigung, daß ich hier so reinplatze und nicht mit einem Einstandsbericht anfange - aber es hat ja leider jetzt kein Club auf. :(
    Emilia hat entschieden, sich in ihrem ursprünglichen Beruf - den sie ja zu Hause neben dem Arte in Berlin auch weiterhin ausgeübt hatte - selbständig zu machen. Daher war sie dann schon längere Zeit nicht mehr im Artemis.

    Gruß von lulatsch :bye:
     
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  6. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Kein Problem - herzlich willkommen.

    Es sei ihr von Herzen gegönnt - wie jedem, der fernab "unserer" Welt einen neuen Weg findet.

    Viele Grüße in die Runde!
     
  7. Kamadeva

    Kamadeva Gesperrt

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    Also geht sie jetzt nur noch dort dem ehrenwerten Beruf einer Hure nach?
    Und im Arte war sie dann wohl nicht selbstständig?

    Kamdeva
    total verwirrt

     
  8. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Vermutlich ist es so gemeint, dass sie den "normalen" Job, den sie neben den Aktivitäten im Artemis bei sich zuhause ausübte, nun in Gänze auch in Selbstständigkeit zuhause ausübt. Gewerbegründung oder was weiß ich. Eben Fokussierung nur noch darauf. Vollzeit.
    Mal von der Tatsache abgesehen, dass das vollkommen egal ist.
     
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  9. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    Kaum ist man mal ein paar Tage nicht da... :cool: - aber offenbar habt ihr ja schon erfolgreich die Friedenspfeife geraucht, Glückwunsch!
    *** *** *** *** ***​
    In diesen Kontext passt eine kleine Begebenheit, entnommen dem Text "Ghosttown 2"- googeln zwecklos :cool: Die Protagonistin, mit der ich gleich durch eine Geisterstadt namens Berlin schlendern werde, ist meinen Stammlesern aus dem Lesebengel "Sealed with a kiss" bekannt - nachzulesen im hiesigen Forum.

    Wir gehen zurück ins Hotel. Eiligen Schrittes, versteht sich, damit unser Essen nachher wenigstens noch über einen Anklang von Wärme verfügt. Wir plappern, wir gehen eiligen Schrittes, aber deswegen kommen wir zwei nicht außer Atem. Ich erzähle die Story von Clementine*. Jene, eine langgediente Insassin des Artemis, hatte mich vor ein paar Tagen bei MSD angeschrieben. Kurioserweise hatte sich Clementine* anhand meiner Profilfotos an mich erinnert - obwohl wir nie ein Zimmer miteinander hatten.
    „Das wollte ich Dir sowieso sagen, dass ich das nicht glaube.“
    „Was?“
    „Dass Du zu Prostituierten gehst.“
    „Wieso? Bin ich so ungeschickt im Bett?“

    Sie lacht ein kurzes Lachen. Haha! würde sie schreiben, wenn das hier WhatsApp wäre und nicht das reale Leben. Haha!
    „Quatsch. Du bist so nett, höflich, immer freundlich. Du bist kein Mann, der zu Prostituierten geht.“

    Angesichts der Tatsache, dass böse Zungen mich Stammgast des Artemis schimpfen, dürfte ich wohl zu den weniger leichten Jungs der Szene gehören. Und ich treibe mich ja nicht nur im Artemis herum.
    „Oh doch.“
    „Kann ich das trotzdem nicht glauben. Diese Männer sind anders.“
    Will sagen: das Bild des Ottonormalfreiers, das zu zeichnen sich Presse, Funk und Fernsehen im Namen der Political Correctness offenbar mit großem Erfolg zur Aufgabe gemacht haben, ist verheerend. - Namen* selbstredend geändert.
     
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  10. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Natürlich haben wir das, es ist doch auch das gute Recht jeden Einzelnen, eine eigene Betrachtungsweise an den Tag zu legen.

    Danke für die sehr willkommene Anekdote, die ja auch in "meine" Sichtweise einschlägt, dass wir eben doch bei Weitem nicht alle gleich daher kommen und durchaus auch mal über die jeweiligen Schubladen hinaus schauen können, in die wir wie von dir erwähnt seitens Presse, Funk oder verhärteter Meinung gezwängt werden.

    Genauso, darf man aber auch andersrum mal folgende These erwähnen:

    Es ist auch be deni Damen dermaßen vielfältig, wo sich gleichum die Meinung geprägt hat, dass Mädchen, die dieser Berufung im Pay6 nachgehen, eben einfach "nichts anderes können". Die eben nur ihre Existenz sichern, indem sie ihren Körper feilbieten. Die im Kopf nichts haben, keinerlei Bildung aufweisen und selbst niedersten Gesprächen nicht folgen können.
    Sicher, mag auch das auf einige zutreffen, aber ich für meinen Teil, der wahrlich sehr viele Frauen aus dem Sektor "Käufliche Liebe" kennenlernte, darf attestieren, dass auch hier die Bandbreite an Persönlichkeit, Intellekt und Qualifizierungen jedweder Natur kaum bunter geschmückt sein konnte.

    Selbstredend, vor Einführung des Passes, die Insider wissen was ich meine, war die "Artenvielfalt" noch um Einiges größer und man traf selbst Studentinnen oder "Mädchen von Nebenan", welche eben gerade etwas Geld für eine Reise benötigten oder mal ein paar sündhaft teure Schuhe frohlockten.
    Es ist dementspreched beiweitem nicht so, dass alle Damen dieser Branche, nur das "Eine" können und selbst die Mädels aus dem Ostblock, die es wahrlich in Sachen Bildung nicht einfach haben, unterscheiden sich in großen Teilen voneinander.

    Ich war am Anfang auch der bekennende Optikbucher, der wirklich nur darauf geachtet hat:
    Eine schlanke, makellose Figur, am liebsten Skinny, ein hübsches, püppchenhaftes Gesicht, lange Nägel und lange Haare, gerne südländisch oder eben blond, in der Mitte der Zwanziger, gepflegt, etwas arrogant und unnahbar.
    Es war mir gleichgültig, ob sie Goethes Faust rezitieren konnte, solange die Aura und Prsönlichkeit wenigstens in einem Mindestmaß vorhanden warne.
    Im Laufe der Jahre hat sich das gewandelt -
    natürlich, wer mich kennt, der wird wissen, dass ich immer noch erheblich nach der Optik schaue - alles andere wäre doch gelogen - aber ich weitaus wählerisches geworden, was den Charakter betrifft.
    Es ist mir wichtig, irgendeine gemeinsame Ebene zu finden, zumindest, wenn man vorhat, über längere Zeit das Lager zu teilen.
    Und das geht nur, wenn man auch neben der Erotik eine Welle reitet.

    Ich kannte mal eine Dame, noch fast am Anfang meiner Artemis-Karriere, die wirklich rein des Aussehens betrachtet, gnadenlos attraktiv war.
    Als hätte man diese Lady via PC für mich zusammengebastelt und per 3D - Drucker in die Lounge gebeamt.
    Ich konnte mich an ihrem Körper erfreuen, aber, als ich sie ansprach und erhoffte, auch einen Menschen vorzufinden, welcher in Puncto Rhetorik, Witz und Charme auf einer Ebene entsprechend ihrer Ästhetik agierte, wurde ich bitter enttäuscht.
    Ich erwarte da keine Doktorantin der Germanistik, aber so ein bisschen Feeling und Hingabe geistiger Natur, in diesem schwammigen Organ, zwischen ihrer spektakulären Frisur, dass ist einfach Bedingung - zumindest für mich.

    Aber auch hier muss jeder seinen Weg finden und das ist einfach der springende Punkt in jeder Diskussion in der Welt des Pay6:
    Über Betrachtungsweisen kann man nicht streiten.
    Kann man schon, aber man wird zu keinem Nenner kommen - und das ist gut so.
    Es wäre furchtbar, wären alle Mädels und alle Gäste gleich und es wäre auch furchtbar - zumindest für mich - würde es beim Besuch im Club NUR um Sex gehen.
    Sicher, ist das Element der Erotik ein gewaltiges Argument, aber, es ist doch auch eine Art Flucht vor der Normalität, wo man sich gesellschaftlich und sozial von dem erholen möchte, was einem "hier" so im echten Freundeskreis wiederfährt.
    Das man Themen besprechen kann, welche für den Kumpel, welcher gesellschaftlich "korrekt" situiert, abends zu seiner kleinen Familie zurück kehrt und mit einem Leben im Kosmos "Beischlaf für Geld" überhaupt nichts anfangen kann, grundlegend gar keine Kommunikatonsbasis darstellen.

    Es fährt sich viel besser, wenn man seinen Horizont zu erweitern bereit ist, die größere Runde läuft, die Extrameile angeht.
    So ist dies vielleicht auch ein kleines Puzzlestück dessen, warum man eben weniger Negativberichte zu vermelden hat und einem ehrlichere Emotionen im Club begegnen, die nicht nur aus Gründen der notwendigen Höflichkeit entgegen schwappen.

    Gleich und gleich gesellt sich gern und ich habe im Club ausschließlich mit Kollegen zu tun, welche sogar teilweise Freunde im realen Leben wurden, die auch meinem "Anspruch" genügen. Es ist mir dabei egal, ob sie den Job einen Paketzustellers ausüben, oder Luxus-Immobilien auf einer tropischen Insel verhökern, solange man sich auf einer Ebene begegnet, die angenehm und niveauvoll ist.
    Zu sich selbst - und zu anderen.

    Viele Grüße erstmal in die Runde.
    Am Montag geht es hier mit einem weiteren Erlebnisbericht weiter.

    Euer Pharao
     
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  11. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Update …

    Tag 29 im Lockdown und wäre ich nicht am Monats – Ersten, genauer gesagt zu Allerheiligen, in einer Nacht und Nebelaktion, noch einmal im Artemis eingerückt, so wäre der November gänzlich ohne persönlichen Besuch verstrichen.
    Vor exakt zwölf Monaten, war der elfte Monat des Jahres, einer meiner Hotspots bezogen auf die Besuchsdichte und beschämte 2020 diesbezüglich in der eigenen Anwesenheit im November.
    Schaut man jetzt in die deutsche Hauptstadt, so liegt die Inzidenz bei knapp 200 und lässt somit keinerlei Spielraum auf ein verspätet eintretendes Weihnachtswunder, sodass dieses doch recht abscheuliche Kalenderjahr ohne einen neuen Check – Inn im Stadtteil Halensee dahin zu siechen vermag.

    Möchte man sich zwingend etwas „Gutes“ einreden, dann eben, dass „wir“ dafür noch die beste Zeit erwischt haben. Ich selbst fand den Lockdown über den Sommer wesentlich schlimmer, als man öfter daran dachte, wie schön es doch wäre, jetzt am Pool im Außenbereich zu dösen, während die ellenlangen Tage einfach kein Ende zu nehmen drohten.
    Jetzt, in der dunklen Jahreszeit, ist es sicher auch nicht „einfach“, gerade, wo die Saunasaison so richtig startet und man eingehüllt, im warmen Bademantel, bei einem dampfenden Kaffee, auch ohne Zweifel gut und gesellig in vertrauter Kollegenrunde in der Lounge sitzen könnte.

    Für mich selbst habe ich den Vorteil, weiter regenerieren zu können, sodass ich beim nächsten Stelldichein, wieder in halbwegs fittem Zustand durch die Pforte schreiten könnte, ohne um Hilfe zu bitten, wenn ich meine Schuhe fest geschnürt haben möchte.
    Argumentieren wir einfach, dass auch jetzt der Außenbereich mit all seinen Vorzügen ohnehin geschlossen hätte und das manch An – und Abreise gen Club, welche mir bis heute im Gedächtnis blieb, doch bedingt der Witterungsverhältnisse alles andere als schön war.

    Ich erinnere mich des Morgens an eine spiegelglatte Fahrbahn, welche im Bereich Bestensee die wenigen Fahrer dazu zwang, fast in Schrittgeschwindigkeit über den Asphalt zu schleichen.
    Hinter dem Steuer meines Mercedes, welcher heck - angetrieben mehr Schlitten als Kraftfahrzeug darstellte, war die Rückfahrt wirklich beängstigend und sämtliche Kontrolllichter im Display des Boliden leuchteten auf, was aber nichts half, da trotz ESP und gefühlt zweitausend anderer Stabilisierungsprogramme die Kiste rutschte wie ein Schneemobil in den Revelation Mountains im tief – verschneiten Alaska.

    Selbstredend, … ich weiß, wäre das jetzt kein Hindernisgrund, um sich wieder pünktlich an den bevorzugten Stammtagen an der Türe des Artemis einzufinden, um für eine begrenzte Zeit die Last der alltäglichen Gewohnheit in den bereits allseits bekannten Spind zu sperren, so, als würde man einen bösen Djinn in eine Wunderlampe bannen, um ihn seiner Kraft und bedrohlichen Präsenz zu berauben.

    Da ich gefragt wurde – vielen Dank an dieser Stelle, auch ein gesundheitliches Update:

    Nun, … mühsam ernährt sich weiterhin das Sciurus, im Volksmund auch Eichhörnchen genannt, aber, wie schon einmal geschrieben, sollten hier Geduld und Zuversicht die besten Berater darstellen.
    Ich beginne ab morgen meine Physiotherapie und hoffe, eine gewisse Beweglichkeit in der Rotation des linken Armes wieder her zu stellen, da ich derzeit, ehrlicherweise, dieses Körperglied so gut als möglich aus jedweder Belastung heraus halte, was selbstverständlich nicht den Rätsels Lösung ist.
    Gestern habe ich meine Orthese probeweise abgelegt, um in ein Hemd zu schlüpfen und es war ein Gefühl, als erhalte man ein fantastisches Französisch einer wunderschönen Frau, während man vergnügt ein Eis schleckt und dabei das CL – Finale der Herren auf Großleinwand betrachtet.


    Zurück in den Club, … vor 36 Tagen, 24. 10. 2020 …

    Während einer kleinen Ruhephase, komme ich mit Aurelius ins Gespräch, welcher wie bekannt, sein Zimmer mit der DomRep - Dame Elisabeth beendet hatte.
    Unsere Kommunikation führt uns an den Zuckerhut und wir müssen attestieren, dass Damen aus Brasilien, welche früher wirklich in erhöhter Anzahl ihre Runden drehten, derzeit wahrlich wie aus dem Regal gefegt anmuten.

    Man erinnert sich an Luciana, Paola, Viagra, Tiana, Bruna und Co, aber auch an Talysa, möchte man ihr diese Staatsbürgerschaft „ankreiden“.
    Ich selbst habe – außer mit Bruna – mit allen genannten Ladys eigene Erfahrungen machen dürfen, wenngleich, offen geschrieben, die Mädchen dieses Landstrichs nicht in Gänze mein geliebtes Schema treffen.
    Dem entgegen, treten die zurecht genannten Meinungen anderer Clubbrüder, dass Damen, die der Copacabana „entflohen“, einfach ein anderes Körpergefühl und eine Art höchst – eigenen Rhythmus beim Liebesspiel zu entfachen vermögen.

    Ich gebe zu, auch in anderen Staaten Südamerikas schon Ladys nach oben gebeten zu haben, beispielsweise aus Kolumbien, wo Anita jedem bekannten Gast ein sicherer Begriff sein dürfte.
    Ein solcher „Exoten-Fan“, wie es mein Clubfreund seit jeher ist, werde ich aber wahrscheinlich nie, da ich die Damen aus Europa für die schönsten der Welt erachte.
    Hierbei darf selbstredend auch Deutschland genannt werden, aber auch Spanien und Italien, Frankreich und der Osten mit Russland und Bulgarien.
    Ohne Frage, weisen die Wurzeln jedes aller Herren Länder fantastische Frauen auf, wobei ich mich in der genannten Auswahl auf meinen persönlichen Geschmack nebst eigenen Erfahrungen beschränkt habe.

    Möchte man international buchen, so ist es ziemlich schwierig, gewissen Nationalitäten Herr zu werden, da einfach aus diversen Gründen, Dirnen dieser Herkunft, in keinen Saunaclub aufmarschieren.
    Vor allem Skandinavien, Schweden, Finnland und Norwegen, aber auch der Bereich Großbritannien und selbst Frankreich sind rar gesät.
    Ich habe hier im Forum gelesen, dass es wohl im Westen der Republik ab und an auch japanische Mädchen gibt, welche in den Clubs ihre Dienste feilbieten.
    Dennoch, ist man im Artemis in einem Zustand paradiesischer Vielfalt, wenngleich, wie alles, in früheren Jahren, noch weitaus unkomplizierter bezogen auf die geltenden Anmeldungen und Gesetzmäßigkeiten daher kam.

    „... wie hieß sie doch gleich? ...“ - fragt mich Aurelius und stößt mich in die Seite.

    „Wen meinst du? Wo ist eigentlich Petronius?“

    „Er sucht Gabriella.“

    „Da kann er lange suchen, die ist heute nicht da.“ - stelle ich fest.

    „Mein Kopf ist ein Sieb Pharao. Früher, da war ich hier ein wandelndes Wikipedia, ich konnte wie auf Knopfdruck alles abrufen. Jetzt, … Wüste.“

    „Gib mir mal ein paar Infos.“

    „Costa Rica. Dunkle Haut, dunkle Haare. Damals warst du auch mit ihr auf Zimmer.“

    „Fällt mir nur Bela ein?...“

    „JA! Richtig!“

    „Was ist mit ihr?“ - ergänze ich.

    „Auch nicht mehr da. Auch Valentina aus Kolumbien, seit dem ersten Lockdown, … fort und fort.“

    „Ja, allerdings. Du hast Recht, … für dich, … ist das heute nur das Triumvirat aus Elisabeth, Salomé oder dieser, … ich weiß gar nicht genau wie sie heißt … Melinda?“

    „Ja, aber ich kann doch nicht immer nur Linsensuppe essen. Irgendwann kommt einem ja der Essig hoch Pharao!“

    „So solltest du das nicht formulieren, ihnen gegenüber ...“ - ich muss lachen.

    Eine blonde Dame aus der Jessica und Elli – Gruppe, welche auf der ersten Couch unterhalb der Empore lagerten, sucht Blickkontakt und kommt zu uns beiden nach oben.
    Sie ist mir wohlbekannt, wenngleich ich weder mit einem Namen dienen, noch andere Informationen Kund tun könnte.
    Diese Lady ist eher die Abteilung „natürliche Dame“ und betreibt leider nicht dieses „Optik – Kino“, für das ich mir umgehend eine Jahresfilm – Karte kaufen würde.
    Sie ist freundlich und nett, versucht ihr Glück, findet in uns aber keine zu erlegende Beute.
    Mit Argusaugen beobachtet uns ein Mädchen mit schwarzer Bobfrisur, zu welcher ich ebenfalls nichts beitragen kann.

    Es ist schon erstaunlich, wie viele Stunden, Tage, Wochen, Monate und Jahre, teils Jahrzehnte, man gemeinsam in diesem doch dann recht kleinen Umfeld verbringt und einfach nebeneinander existiert.
    Auch andere Clubbrüder, die ebenfalls oft vor Ort sind, wissen nichts und so bleiben manche Dienstleisterinnen schlichtweg „offene Rätsel“, welche aber auch die Dringlichkeit einer Lösung beinhalten.

    Petronius kehrt zurück.

    „Keine Gabriella!“ - sagt er und lässt sein Lebendgewicht auf die Couch nieder.

    „Nein. Wenn dann sowieso erst abends.“ - äußere ich und nicke ihm zu.

    „Abends wartet Nana. Und bei Fabienne kann ich auch nie nein sagen.“

    „Dann wird das heute eine intensive Nacht.“ - lache ich.

    „Nein Pharao, da brauche ich die Kraft eines Jüngeren und eine andere Brieftasche.“

    „Was du brauchst, … du Sittenstrolch, … ist etwas Geduld und eine Konsequenz. Es muss ja erlaubt sein, hier auch mal „Nein“ sagen zu dürfen, höflich – und mit einer entsprechenden Begründung. Sonst spielen wir hier bald selbst Orgasmen vor...“ - artikuliere ich.

    „Ich bin da unruhig, wie ein alter Terrier, der anschlägt, wie, … wenn es auf Jagd geht.“

    „Ich würde ja sagen, so war ich auch, vor ein paar Jahren, aber, du bist leider fast 200 Jahre und solltest da eine gewisse Mäßigung erfahren haben ...“ - scherze ich.

    „Müsste man meinen. Iss aber nich so ...“ - beugt er sich vor.

    „Dann lege doch die liebe Fabienne auf den nächsten Besuch. Sie wird es dir sicher verzeihen.“

    „Und diese Dame da?“ - er schaut mich an.

    „Was ist mit ihr?“

    „Was meinst du Pharao?“

    „Keine Ahnung, ich bin nicht ihr Agent. Das wird mit mir und ihr in diesem Leben nichts mehr.“

    „Bisschen wie Schneewittchen.“ - meint er.

    „Ja, … wobei, besser, sie fragt im Zimmer keinen Spiegel …“ - scherze ich. - „Nein, im Ernst, … versuch dein Glück. Ich brauch da einfach etwas mehr Ausstrahlung. Irgendwie so ein „WOW – ich hier bin!“ … weißt du, was ich meine?“

    „Klar.“

    „... so eine Aura. Irgendwas wie ein Magnet, … was einen anzieht. Ein Blick, eine Geste. Aber so, … dass kann die netteste und beste Frau dieser Clubgeschichte sein, spreche ich ihr gar nicht ab, aber wenn man so wie zum Trocknen an der Reling hängt, dann ist das für mich unpassend.“

    „Du machst dir immer zu viele Gedanken.“ - stößt er aus.

    „Schon, … aber, … ich kann das nicht mehr – einfach irgendeine Frau nehmen, nur weil sie gerade hier arbeitet. Es muss mich faszinieren. Ansprechen. Mach mal, meinen Segen hast du.“

    Ein paar Sekunden später …

    Petronius erhebt sich und flaniert gen Barbereich, wo das „Objekt seiner Begierde“ gerade auf ein Getränk wartet, welches bei der fleißigen Lady geordert wurde.
    Er positioniert sich in ihrem Rücken, sodass sie dementsprechend keine Notiz seiner selbst nehmen konnte und im Drehmoment, nach Erhalt des Kaffees, mit dem wartenden Kollegen kollidiert.
    Wie die RMS Titanic, die einen Eisberg aus Wollust und Frivolität streift und wo es sämtlichen Inhalt der Tasse gen Boden zu bugsieren drohte.

    Wir sitzen auf der Empore und beobachten das Treiben.
    Wortlos huscht uns ein Lächeln über das Gesicht und wir schütteln instinktiv unsere Häupter.

    „Mein Gott ...“ - meint Aurelius.

    „Ja. Wie so ein Jaguar, der sich von hinten an die Beute ran schleicht. Warum stellt er sich nicht daneben …“ - lächele ich.

    „Wird wohl der heißeste Moment bei den beiden sein.“ - kontert er.

    „Vielleicht. Vielleicht auch überhaupt nicht. Glaub mir, ich hatte wesentlich schlimmere erste Kontaktaufnahmen – und, … daraus erblühte eine wirklich wirklich Geschichte. Allerdings, … wenn ich ihr Gesicht so sehe, vermute ich, dass hier nicht der Herzblatthubschrauber landet.“

    „Spricht sie deutsch?“

    „Glaube schon. Ich glaube eher, Petronius spricht kein deutsch mehr.“


    Fortsetzung folgt ...
     
  12. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Zurück in die Szene …

    Petronius bemüht sich redlich, den ungeschickten Gesprächsbeginn mit aller Macht zu retten.
    Unter Aufbietung all seiner rhetorischen und gestikulierenden Talente, gepaart mit situativem Witz und bis zur Empore dringenden Einfühlungsvermögen, spricht er auf die Dame ein, welche wie die Eismauer der Grenzer in „Game of Thrones“ ihre Frau steht.
    Es ist etwas peinlich, da wir bis zu unserem Platz spüren, dass diese Kombination wohl keine lohnenden Früchte davon tragen würde.
    Eine Minute später, bemerkt auch unser Clubbruder seinen vergeblichen Kampf, beendet die doch recht einseitige Kommunikation und trollt sich wie ein begossener Pudel zu unserer Gruppe.

    „Na Casanova, … das war wohl nichts.“ - spottet Aurelius.

    „Die Titanic muss auf sie aufgelaufen sein...“ - ulke ich und klopfe auf seine Schulter.

    „Puh, … dass war unangenehm. Klar, das war ungeschickt von mir, aber, … danach, nein. Das wurde nichts. Ich habe es versucht, … wie du Pharao, mit aller Sprachgewandtheit und Betonung...“ - lacht er.

    „Hm, … die Kopie ist nun mal nie so gut wie das Original.“ - scherze ich.

    „Mag sein.“

    „Im Ernst, man kann doch nicht einfach etwas kopieren. Jeder ist anders. Bei jedem kommen Ausdruck, Betonung und Körpersprache ganz anders rüber. Aber schön, dass man sich ermutigt fühlt, meinen „Slang“ zu übernehmen. Ich bin nicht sicher, ob ich hier so ein großes „Vorbild“ bin.“

    „Geh du mal zu ihr.“ - sagt er und boxt mir auf die Kniee.

    „Was? Nein.“

    „Bestimmt reagiert sie bei dir anders.“

    „Mein „Nein“ gefällt mir immer noch. Ich habe gar nicht vor, dort eine „Baustelle“ zu eröffnen. Alles, was sie mir antworten könnte, würde mir nicht gefallen. Manchmal passt es einfach nicht – und an der Front, … da passt es überhaupt nicht.“

    Petronius holt tief Luft.

    „Dann du Aurel!“ - meint er und schaut zu ihm hinüber.

    „Hm. Bezahlst du mir das Zimmer?“

    „Wie heißt das Zauberwort bei uns?“

    „Keine Ahnung, … Dispo – Kredit?“

    „Das ist bestimmt was für dich. Eher etwas spirituell angehaucht, du weißt schon … Mein Körper ist ein himmlisch – sinnlicher Tempel, der von Gott erbaut wurde ...“

    „Ich wusste gar nicht, dass Gott auch Sitzsäcke produziert ...“ - kontert Aurelius.

    Nach wie vor finde ich es nicht sehr zielführend, dass, wenn ein Kollege, ein schönes Zimmererlebnis mit einer Dame davon trug, dann auch automatisch der andere davon ausgeht, dass es bei ihm genauso wäre.
    Sicher kann man darüber eine Unterhaltung führen, aber, wie von manchen praktiziert, dann professionelle Analysen zur Übertragung auf die eigene Person vorgenommen werden, nun, dass könnte wohl falscher kaum anmuten.

    Wie oft musste ich „Kritik“ einstecken, nachdem ich voll des Lobes von der oberen Etage kam – oder aus dem Kino - und später, als ein Freund, berauscht von meiner Zufriedenheit, eine eigene Erfahrung machen wollte, dann aber traurigst zurück kehrte.

    Zeitsprung, vor einem Jahr, Ende November …

    Wie damals eigentlich immer, hatte ich mein Date bereits gesichert und wusste, was später auf mich zukommen würde.
    Bis zu ihrer Anwesenheit am Abend, war mein Aufenthalt im Club eher immer recht monogamer Natur und – wie in freier Wildbahn – hat man stets die größte Auswahl und Nachfrage, wenn man selbst eigentlich so gar nicht richtig möchte.

    Eine wirklich schöne Dame, mit Dreadlocks an den Seiten, flaniert auf mich zu, „rempelt“ mich ein wenig an und eröffnet sogleich das Gespräch.

    „Naaaa...“ - meint sie und lehnt sich an das Geländer.

    „Hallo.“ - entgegne ich.

    „Was machst du hier? Oder was macht ihr hier?“ - fragt sie und beinhaltet auch meinen Kollegen.

    „Das ist unser Jagdrevier. Wir spähen nach Wild.“ - scherze ich.

    „Nun, hier kannst du leicht Beute machen.“

    „Ich mache dich, insofern du möchtest, gern mit meinem Kollegen bekannt, ich bin, wie meistens, ausgebucht. Und, um ehrlich zu sein, … darum stehe ich auch hier, im Einflugbereich.“

    Die Dame wendet sich meinem Clubbruder zu und die nächste Dirne erscheint in meinem rechten Winkel.

    „Woh.“ - äußere ich, als sie mir beinahe ihre Tasche an den Kopf schlägt.

    „Hy. Alisia.“

    „Hallo. Pharao – das ist ja hier, … Scheiße ich brauche bald eine Assistentin, wenn das so weiter geht ...“ - scherze ich.

    „Wieso?“

    „Für den bürokratischen Aufwand. Ich mach nur Spaß. Um nicht deine Zeit zu stehlen, ich bin schon reserviert.“

    „Oh, dass ist schade. Mit wem?“

    „Mit … ach – wenn man vom Teufel spricht, mit der liebreizenden Dame, die gerade zur Tür herein kommt.“

    „Gut. Viel Spaß euch.“

    „Vielen Dank. Tut mir leid.“ - werfe ich noch hinterher.

    Ich begrüße mein Date.

    „Grad von dir gesprochen ...“ - ich muss lachen.

    „Was ist daran witzig?“

    „Weil ich sagte, … wenn man vom Teufel spricht. Eigentlich gar keine Redewendung, wenn ich so näher drüber nachdenke.“

    „Was hast du bis jetzt gemacht?“

    „Ich war in der Sauna, habe einen neuen Rekord im O-Saft-Trinken aufgestellt, mich ein bisschen mit meinen Freunden unterhalten, hatte Angebote für unverbindlichen Sex ...“

    „Auch von ihr?“ - sie deutet auf Valeska.

    „Wir haben mittags mal kurz gesprochen.“

    „Gesprochen?“

    „Ja, gesprochen.“

    „Sie sieht nicht aus wie Rihanna.“

    „Bisschen schon. Und – dir vertraue ich nie wieder was an.“ - ich muss lachen.

    „Und sie?“

    „Verarztet mein Kollege. Ich habe „nein“ sagen müssen – für dich.“

    „Sie hat dir nicht gefallen. Tu nicht so, als wärst du ein Engel...“

    „Hach, … Schatz. Da stehe ich drüber … Leck mich … oh, ich steh doch nicht drüber.“

    Wieder zurück in den Samstag und zum Gespräch mit meinen Freunden …

    „Pharao! … Pharao!“ - spricht mich ein weiterer Clubbruder an, welcher neu dazugekommen war.

    „Ja! … Ähm, … hallo.“ - ich reiche ihm die Hand.

    „Wo warst du denn? Geträumt?“ - lacht er.

    „Ja, … ich musste an ein paar Gespräche und Szenen denken, vor einem Jahr etwa.“

    „Dann komm mal wieder ins Hier & Heute.“

    „Bin ich. Ich höre ...“

    „Zimmer mit Lidia absolviert.“

    „Und DESWEGEN störst du mich?“

    „Ja.“

    „Und, … warst du wenigstens zufrieden?“

    „Alles in Butter.“

    „Prima. Tust du mir einen Gefallen?“

    „Klar. Welchen?“

    „Sprich mich heute nie wieder an.“ - lache ich.

    Ich erhebe mich vom Sofa und laufe die wenigen Treppen der Empore hinab gen Lounge.
    Petronius ruft meinen Namen und ich stoße beinahe mit Managerin Katharina zusammen, welche wie ein Wirbelwind durch die Halle zwiebelt.
    Im Umkleidesektor treffe ich auf einen schrulligen Gast gehobenen Alters, welcher mich am Waschbecken unbedarft anspricht.

    „Schön hier.“ - ulkt er.

    „Ja. Und wie schön es erst wird, wenn man aus der Toilette raus tritt.“

    „Was sagst du? Nimm doch mal den Lappen da weg. ICH SETZ SOWAS NICHT AUF.“

    „Nun, … lieben tut die Maske niemand, aber, du wirst das hier aufsetzen, weil hier keiner Lust hat, die Bude zuzumachen, nur weil einer denkt, er ist besser als die anderen.“

    „Alles Quatsch. Nur eine Erkältung.“

    „Darum geht es ja nicht. Es gibt hier ein paar Regeln und wir alle möchten, dass der Club so lang als möglich offen bleibt. Das muss wichtiger sein als persönliche Eitelkeiten.“

    „Die Merkel ist hier das Problem.“

    „Weißt du, was mir gerade auffällt?“

    „Wassen?“

    „Ich muss überhaupt nicht mit dir reden. Großartige Erkenntnis.“

    Ich lasse ihn stehen und laufe wieder in Richtung Hauptraum, wo ich erneut Katharina treffe.

    „Wir müssen aufhören, uns so zu treffen...“ - scherze ich und erhalte ein Lächeln.

    Ich mag Katharina, wenngleich ich zu Nadine eine wesentlich innigere Beziehung pflege und es ist ohne Zweifel so, dass beide Hausdamen, eine enorme Bereicherung darstellen und fleißig für unser aller Wohlbefinden sorgen.

    Einen kurzen Plausch mit dem Chef später, sitze ich wieder in unserer vertrauten Runde, wo gerade darüber diskutiert wird, was man machen soll, wenn einem beim Geschlechtsverkehr das Kondom reißt.

    „Was ist deine Meinung dazu?“ - werde ich gefragt.

    „Zum Glück noch nicht passiert. Und wenn, dann ist es eh zu spät. Muss man eben darüber nachdenken, wie dann die nächsten Schritte sind.“

    „Man stirbt.“ - meint einer.

    „Dein Gehirn ist schon gestorben. Ich bin gespannt, was du mit dem freien Platz anfängst.“

    „Stell dir mal vor, dir passiert das auf dem Straßenstrich.“

    „Das ist mein Stichwort.“ - sage ich und stehe wieder auf.

    „Der Straßenstrich ist dein Stichwort?“

    „Nein. Aber ich werde nie wieder eine Erektion bekommen, wenn ich euch zuhöre, wie ihr über geplatzte Gummis mit Frauen redet, die man mit Wechselgeld bezahlen kann.“

    Ich rutsche einen Satz nach links, wo Alina auf der Sofa – Lehne ruht wie einst die ägyptische Prinzessin Kleopatra.

    „Hey.“ - sage ich.

    „Hy.“ - grüßt sie locker zurück.

    „Entschuldige, ich will dich nicht stören, aber ich musste mal ein Stück aus diesem Irrenhaus da raus.“

    „Verständlich.“

    „Siehst du, … dass "liebe" ich an dir. Nicht nur attraktiv, auch noch verständnisvoll. Du bringst das ganze Paket mit.“


    Fortsetzung folgt ...
     
  13. Herrmann2020

    Herrmann2020 Römer

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    Moin,

    selten so gelacht! Und zwar über Deine Begegnung mit dem Maskenkritiker im Wachraum. Ich hatte bei meinem letzten Besuch vor der Schließung auch so eine Begegnung der dritten Art, War vielleicht der selbe Typ. Dieses Exemplar hat mir gefühlt stundenlang Vorträge über die "Coronalüge" gehalten, mir sogar irgendwelche Diagramme gezeigt. Schade nur , dass ich in solchen Situationen nie die richtigen Worte für einen stilvollen Abgang finde, wie Du. Aber das lerne ich sicher noch, bin ja noch jung! Bin irgendwann grußlos gegangen... Aber auch, oder gerade, für solche Situationen liebe ich diesen Club!

    Gruß aus dem kalten Norden!
    Herrmann
     
    Römer 24380 gefällt das.
  14. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Grüße!

    Vermutlich - oder sogar wahrscheinlich, wenngleich mehrere Hobbyvirologen dort ihre Runden gedreht haben.
    Es geht mir aber wie dir, ich könnte ein eigenes Buch nur über Begegnungen mit Gästen schreiben. Keine Ahnung, warum mich - oder auch uns - immer wieder diverse vollkommen fremde Männer in Gespräche verwickeln, wobei manche wirklich sehr angenehm und interessant anmuten.
    Aber, es gibt auch jene, die zum Beitrag einer eigens dafür gedachten Enzyklopädie taugen würden :)
    Es ist schon faszinierend, welche Bandbreite an menschlichen Charakteren man dort anzutreffen vermag, völlig unabhängig von Alter, Optik oder scheinbar "normalem" Ersteindruck.
    Mal sehen, vielleicht verfasse ich auch mal ein "Best Of" meiner skurilsten und besten Gäste-Begegnungen, von Anbeginn meiner "Artemis-Karriere" bis zum heutigen Tage ... ;)

    Viele Grüße in den kalten Norden, vom nicht minder kalten Osten.
    Die Malediven, dass wäre jetzt der "Place-to-be".
     
  15. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Update …

    Tag 32 im Lockdown und auch heute haben die Neuinfektionen wieder einen Wert von 22 000 überschritten. Erneut etwa 400 Tote und – wenn es auf diesem Level weitergeht, dann dürften über 8000 Menschen dieses Weihnachtsfest nicht mehr erleben.
    Meiner Meinung nach, verspielt die Politik mit voran schreitender Zeit so ziemlich jede Chance, von dem ein oder anderen noch ernst und relevant genommen zu werden.
    Die Neuinfektionen sinken kaum merklich, die Todesfälle steigen und der wirklich gewünschte Erfolg der Einschränkungen blieb bisher aus.
    Es ist für mich schwer zu ertragen, immer die gleiche Platte anzuhören und die halbherzigen Lockdowns werden scheinbar gefühlt wöchentlich verlängert, ohne ein klares Konzept zu erkennen.
    Nach wie vor finde ich es traurig, wie weltfremd da teilweise gedacht wird und würde persönlich eine härtere Gangart, welche dann zielführender und kürzer anmutet, deutlich begrüßen.
    Man hat jetzt über dreißig Tage verschenkt, die wieder viele Menschen und Unternehmen – einschließlich meiner Firmen, in erhöhte Alarmbereitschaft und gar Existenznöte gebracht haben, in Branchen, welche nie als Vorantreiber des Virus identifiziert wurden.

    Es ist ein blanker Aberglaube, anzunehmen, dass Personen, welchen das Fitnessstudio oder andere Freizeiteinrichtungen gestrichen werden, dann eben komplett isoliert zu hause hocken.
    Diese treffen sich dann eben in Einkaufszentren, auf öffentlichen Plätzen und vor allem in privaten Wohnungen, wo jede Nachverfolgung ad absurdum geführt wird.
    Gut – oder nicht gut, neuer Stichtag ist der 10. Januar und man wird sehen, was bis dahin passiert ist.

    Für unser geliebtes Hobby bedeutet das weiterhin Stillstand und man kann nur hoffen, dass Clubs, Personal, die Damen und „wir“ weiterhin das Gemüt aufweisen, bis dahin „durch zu halten.“
    Ich hatte ja bereits ein paar Punkte angesprochen, welche zumindest den Winter als derzeitigen Lockdown „begünstigen“, wenngleich mir auch postwendend 32 Argumente einfallen würden, gerade jetzt die Türe des Artemis zu passieren.
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    Noch ein schneller Schwank zu mir …

    Gestern mit einem nicht unwichtigen Test bezüglich des Mittelnervs im Arm, dessen finales Ergebnis noch aussteht.
    Inzwischen ist bei mir eine skurrile Form der Akzeptanz eingetreten, welche aber gepaart mit Wut, Aufbruchstimmung, Zuversicht und Unverständnis über den eigenen Zustand einen widerlich schmeckenden Cocktail bildet.
    Dank etwas Recherche, durfte ich bei einer tolle Physiotherapie – Praxis anbandeln, welche mich herzlich aufnahm und ich so dort auch dementsprechend jetzt meine Genesung schrittweise voran treibe.

    „Hallo Tina, … sag mal, kannst du mir eventuell eine gute Praxis für Physiotherapie empfehlen?“

    „Pharao! … Hm, … dein einziges Auswahlkriterium dürfte ja sein, dass die Mitarbeiterinnen gut aussehen … da kann ich dir helfen!“

    Keine Ahnung, wieso immer jeder das Schlechteste von mir denkt :)
    Ich kann es auch direkt aufklären, dass ich mich sowohl fachlich als auch ästhetisch gut aufgehoben fühle, wobei mir jetzt in meinem Falle, der Wichtigkeit der Wiederaufnahme einer Art „Betriebs“ des linken Armes auch egal wäre, würde mich selbst Hexe Baba Yaga behandeln, solange sie die entsprechende Qualifikation aufweist.

    Physiotherapie – Praxis, Behandlungszimmer …

    „Wollen wir direkt zum „Du“ gehen?“ - fragt mich meine Therapeutin.

    „Sehr gern. Pharao. Behalte ich dich denn? Woh – Moment, anders, Entschuldigung, dass klingt ja, als würde ich mir eine Katze aus dem Tierheim aussuchen.“

    Sie lacht.

    „Ich meine, … bei meinen nächsten Einheiten, arbeite ich dann immer mit dir zusammen? Oder kann das wechseln – rein personell gesehen?“

    „Also. Erstmal, von Anfang an: Ich bin Louisa, gern auch Lou. Und, wir bemühen uns, dass dies nicht wechselt, außer, es ist krankheitsbedingt einmal so, dass ein Ablauf nicht unterbrochen werden sollte.“

    „Super. Ich schätze, ich habe kann recht zufrieden sein.“ - lächle ich ein wenig.

    „Warte mal ab. Du wirst mich noch hassen, bei den Schmerzen, die du hier haben wirst.“

    „Prima. Ihr arbeitet hier also mit Motivation und Belohnungssystem. Ich fühle mich, als wäre ich wieder in einer Beziehung.“

    „Ich will gar nicht wissen, gut, lassen wir das. Ähm, du bringst mich aus dem Konzept.“

    „Ist das ein Kompliment? Entschuldige, weiter. Bitte.“

    „Wir machen ein paar Elektroanwendungen, Kälteanwendungen und vor allem manuelle Therapie. Ganz einfacher Start. Wir wollen ja vor allem die Grifftechnik verbessern – oder wieder herstellen und – noch wichtiger, die Rotationen und Mobilisierung des Ellenbogens, ohne dem Nerv zu schaden. Drück den kleinen Ball bitte so fest es geht.“

    Ich tue, wie mir befohlen.

    „Geht es noch fester?“

    „Ich bemühe mich. Gestaltet sich etwas schwierig.“

    „FESTER!“

    „Wow. Okay, jetzt fällt aber die Maske. Darf ich fragen, ob du vor deiner Ausbildung beruflich quer eingestiegen bist?“

    „Stell dir einfach vor, etwas, dass du hasst, liegt in diesem Ball.“

    „Habt ihr auch Medizinbälle? Ehrlich, ich versuche es wirklich.“

    „Ich weiß, dass das schwer ist, wenn man wenig Gefühl hat. Wie ist das überhaupt passiert?“

    „Ich bin nicht sicher, ob diese Story unsere zarte Bekanntschaft direkt verträgt.“

    „Ich habe hier schon alles gehört.“

    „Ich bin im Saunaclub ausgerutscht.“

    Sie schaut mich an.

    „Saunaclub? In einem Thermalbad?“

    „Ja, nennen wir es mal Thermalbad. Klingt ein bisschen besser.“

    „Wenigstens war es links.“

    „Ja. Hätte ich einen Cent für diesen Satz bekommen. Lou, eine Frage, kann ich diese kleine Skulptur da drüben mitnehmen? Die ist super. Ganz ehrlich, habt ihr hier einen Fanshop oder so? Ihr seid ja hervorragend eingerichtet. Nicht so ein Buddha-Scheiß aus dem Baumarkt oder so steril und kühl, dass man denkt, nebenan werden Schweinehälften abgehangen.“

    „Das Ambiente ist wichtig. Man soll sich wohlfühlen – und gern wieder kommen. Schließlich musst du es jetzt auch mindestens 8 Wochen aushalten – fürs Erste.“

    „Oh – glaub mir, mich lernt man zu lieben.“
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    Zurück in den Saunaclub …

    Ich schwatze ein bisschen mit der attraktiven Hamburgerin Alina, welche, ich werde nicht müde es zu erwähnen, wirklich sehr freundlich und witzig anmutet, sobald man eine kleine gemeinsame Welle reitet.
    Auch in meinem Kollegenkreis herrscht da teils noch pure Angst, was ihre Person betrifft, da sie in der Regel schon ein erhabenes und selbstbewusstes Wesen ausstrahlt.
    Dieses ist in diesen Gefilden auch irgendwie unerlässlich, da man sonst, als graues und schüchternes Mäuschen, wohl in diesem Haifischbecken nicht allzu lange überleben kann.

    Lucius, ein weiterer Clubbruder, gestikuliert in meine Richtung und deutet mir höflich, doch einmal zu ihm zu kommen.
    Ich entschuldige mich, erhebe mich und steuere auf ihn zu.

    „Ich wollte dich nicht abhalten, wenn du ...“ - beginnt er und wird sogleich von mir beruhigt.

    „Alles in Ordnung.“

    „Ich habe ein Problem.“

    „Ach, nur eins? Nein, im Ernst, was ist los.“

    „Ich gehe ja nun regelmäßig im Rhythmus mit einer Schönheit hier aufs Zimmer. Weißt du ja Pharao.“

    „Ja, … nun, anscheinend haben wir unterschiedliche Auffassungen von regelmäßig. Oder von Rhythmus. Oder von Schönheit.“ - entgegne ich lächelnd.

    „Mir geht es da wie Aurelius, ich habe das Gefühl, dass da ein bisschen die Luft raus ist.“

    „Wie oft warst du denn mit ihr? Aurel war sicher 100mal mit Salomé oben. Oder mit Belle sogar noch öfter und mit Elisabeth auch. Oder mit Bruna, … die haben früher Eilsendungen direkt an die Türe gekriegt.“

    „Es wäre heute das 4. Mal.“

    „Das doch nicht oft! Das ist Kennenlernphase. Wie lang bleibst du immer?“

    „So eine Stunde. Auch mal zwei.“

    „Naja, dass ist sicher länger als es andere praktizieren, aber so wirklich lang ist es auch nicht. Wenn da jetzt schon eine Art Langeweile aufkommt, nun, dann kannst du diese Romanze zu Grabe tragen.“

    „Aber wie sage ich ihr das? Ich meine, du kennst mich, ich bin höflich. Sie wird sicher denken, dass wir heute auch wieder hochgehen.“

    „Na freundlich. In der Art, dass es vielleicht gut ist, um die Vorfreude und Spannung aufrecht zu erhalten, nicht jedes Mal ins andere Stockwerk zu springen. Andererseits, nach 4 gemeinsamen Aktionen ist das schon auch eine mutige Aussage. Sorry.“ - ich muss lachen.

    „Wie hast du das denn gemacht? Damals und jetzt?“

    „Gar nicht. Das war eine recht exklusive Veranstaltung mit jemanden, der keiner normalen Logik unterliegt. Und jetzt, … sehe ich keinen Grund, da was zu beenden. Es ist frisch, erotisch und wir haben ein gemeinsames Level. Es gibt keine Langeweile, eher im Gegenteil. Ich könnte jedesmal kotzen, wenn es wieder früh ist. Wie eine gut geölte Maschine. Aber, völlig klar, bei deiner Madame vermag ich mir natürlich kein Urteil zu bilden.“

    Etwa zwölf Minuten später, sehe ich die beiden gemeinsam nach oben laufen.
    Wie schön, in welcher Konsequenz besprochene Thematiken umgehend fachpraktisch umgesetzt werden.

    Ich hole mir ein Kaltgetränk und warte neben Esra, welche einen ihrer Stammplätze bezogen hat.
    Wir quatschen ein wenig, ehe ich mir ein freies Plätzchen suche, da meine Freunde und Kollegen wieder einem Schwitzbad huldigen, an welchem ich bekanntermaßen keinen „Zutritt“ habe.
    Ich erwische einen Hocker, welcher verwaist im Raum steht und ziehe ihn mir an eine ruhige Seite, als sich Ranja neben mich setzt …

    Zeitsprung, vor einem Jahr … Spind …

    Ich stehe an den Wertschließfächern, wo ich mich mit meinem Date verabredet hatte.
    Managerin Nadine huscht aus der Umkleide der Damen hervor, entdeckt mich und bleibt bei mir stehen.

    „Was machst du hier?“

    „Ich warte auf mein Date. Was hast du denn gedacht? Das ich die Schließfächer aufbreche?“

    „Wer weiß, … vielleicht geht es ja beruflich bergab bei dir...“ - scherzt sie.

    „Und das von einer Frau, die vor gefühlt noch ein paar Stunden gerade Zitronen geschnitten hat, ...“ - kontere ich lachend.

    Nach einer Minute – und nachdem sie wieder ihrem Tagwerk nachging, überkommt mich das Gefühl, einem menschlichen Bedürfnis zu folgen.
    Da ich bereits zwei Getränke für die „Abreise“ nach oben – streng nach gewünschter Rezeptur – geholt hatte, frage ich die Dame von der Reinigung, ob ich diese kurz bei ihr an den Platz stellen könne, damit ich damit nicht in den Toilettenbereich zu laufen brauche.
    Sie nickt mir zu und ich kehre alsbald aus der Nassbereich zurück.

    „Ähm, … meine Getränke?“ - frage ich und deute auf die verwaiste Fläche.

    Sie schaut mich an.

    „Ich habe doch vor 42 Sekunden zwei Pepsi hier abgestellt. Ähm, … du warst dabei. Du hast genickt – und bist einen halben Zentimeter nach rechts gerückt.“

    „Ja, wurden mitgenommen.“

    „Okay. Darf ich fragen von wem?“

    „Barfrau.“

    „Die Barfrau nimmt mir meine Getränke weg? Ist Janine wieder da? Im Ernst, … wie bitte?“

    „Servicefrau hat mitgenommen.“

    „Alles klar. Danke für das gute Aufbewahren.“ - scherze ich und laufe wieder in Richtung Bar.

    Dort bestelle ich zwei neue Limonaden und erschrecke beinahe zu Tode, als ich mich, beim umdrehen, meinem Date gegenüber sehe.

    „Wir wollten uns doch vorn treffen!“

    „Da war ich. Ich war kurz auf Toilette, ich hatte sogar schon Getränke geholt, mit Strohhalm. Ich lerne dazu! Und als ich sie für eine Sekunde in Obhut gegeben habe, waren sie weg. Wieder ausgewildert sozusagen und jetzt habe ich Neue geholt.“

    „Wir wollten uns VORN treffen!“

    „Ähm, hast du meiner Geschichte ein bisschen gelauscht?“

    „Ich habe mich extra beeilt. Und muss dich dann suchen.“

    „Normalerweise wäre ich auch längst wieder zurück gewesen, aber, vor mir hat eine Dame eine Bestellung aufgegeben, als würde sie eine Familienfeier schmeißen!“

    „Die gute Nachricht ist, wir haben zwei neue Pepsi – und wir haben uns gefunden.“

    „Ich habe dich gefunden. Nicht schwer. Entweder bei deinen Freunden oder an der Bar.“

    „Das klingt, als wäre ich Alkoholiker.“


    Zurück zum Samstag im Oktober …

    Ranja beugt sich zu mir vor und erzählt mir etwas, zu dem ich jetzt hier öffentlich keine Angaben mache. Ich lausche ihren Ausführungen und stimme ihr zu, ehe ich mich wieder meines Platzes erhebe.
    Es ist wirklich interessant, im Artemis, in diesen Gefilden von Lust, Illusion und Leidenschaft, wo man teilweise nicht im geringsten erahnen kann, was einen als Nächstes erwartet.

    Ich liebe diese kleinen Zwischenfrequenzen, zwischen der Erotik, weil gerade das eine Menge für mich ausmacht.
    Diese dezenten Begebenheiten, Gespräche und Anekdoten, welche man so gar nicht planen kann und die diesen Ort, trotz aller Professionalität und Maskerade, doch auch wieder furchtbar menschlich und nahbar machen.
     
  16. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Zwei Kollegen älteren Baujahres, welche nicht zu unserer Gruppe gehören, aber rein der gemeinsamen Anwesenheit geschuldet doch auch visuell bekannt sind, unterhalten sich ein Stück weit entfernt über das Treiben im hiesigen Forum.
    Ich hatte es ja bereits erwähnt, dass „wir“ hier bei Weitem nicht so anonym daher kommen, wie manche es denken, oder es sich zumindest wünschen würden.
    Ist erst ein User zweifelsfrei identifiziert, erschließt sich anhand der von ihm verfassten Berichte auch der Kreis um ihn herum -
    und, einer Dominoreihe gleich, kippen die Steine, bis die Kettenreaktion vollendet wurde.

    Dennoch kann man das sicher diskreter handhaben als die beiden Gesellen, welche in einer Lautstärke miteinander sprachen, dass es teilweise selbst die Musik übertönte.
    Es mag nicht verwundern, dass auch andere, interessierte Ohren, dieser Unterhaltung beiwohnten und so manches hübsches Schmunzeln über nicht minder attraktive feminine Gesichter huschte.

    Es ist schon etwas witzig, wenn über einen gesprochen wird, ohne das diejenigen wissen, dass man selbst nur wenige Schritte entfernt sitzt.
    In letzter Zeit ist mir relativ oft passiert, dass ich sogar angesprochen wurde, ob ich derjenige sei, welchen man über einen Monitor oder ein Display gelesen hatte.
    Entgegen anderer Nutzer, habe ich damit kein Problem, solange es in einem angemessenen Ton und einer zivilisierten Art und Weise geschieht, ohne damit größeres Aufsehen zu erregen.

    Die Worte der hübschen Moldawierin Ranja wandern noch durch mein Verarbeitungszentrum, als ich an der Bar stehe und um einen Espresso bitte.
    Wenn auch nicht so geplant, so ist mir doch auch diese Dame ein wenig ans Herz gewachsen und hat mir bei ein oder zwei Begebenheiten erheblich geholfen, wo ich ihrer Hilfe alles andere als sicher sein durfte.

    So wie wir, im Club, untereinander, über die Damen des Hauses sprechen, so ist auch bei den Grazien der Venus die Männervielfalt ein reges Unterhaltungsthema.
    Es ist manchmal nicht so einfach, für sich einen Kompromiss zu schließen, wie man mit Informationen umgeht, welche einen aus diversen Lagern ereilen.
    Selbstredend ist es nun mal so, dass nicht jeder mit jedem sympathisiert und sich zweckmäßige Allianzen bilden, welche aber, könnte man dies anders beeinflussen, so nicht auf Dauer Bestand haben.

    Ich versuche mich da stets in einer gewissen Neutralität zu üben, wenngleich ich ehrlicherweise, auch zu denen gehöre, die kein Schauspielertum an den Tag legen und ich auch nur Zeit mit denen verbringe, welche ich auch menschlich für mich erschlossen habe.
    Ist man in größerer Gruppe anwesend, so ist es legitim, dass dann eben eine andere Grundstimmung vorherrscht und man als Mitglied der Gruppe eben in der Lounge andere Kontaktregeln gelten als wenn man lediglich allein wäre.

    So ist es sicher hilfreich, ab und an, eine Separierung seiner selbst vorzunehmen, da man nicht erwarten kann, dass einen vertraute Damen in diesen Pulk einmarschieren, was man eigens so denn man auch aufrichtig zu sich selbst sein möchte, andersrum wahrscheinlich auch nur in seltenen Fällen praktizieren würde – außer, wenn einem alle Damen in der Gruppe sympathisch erscheinen.

    Ich erhalte meinen Espresso und möchte zurück zu meinem Platz wandern, welchen die kleine Rumänin Gulia inzwischen besetzt hatte.
    Ein Gast, welcher ihr wohl vertraut war, hatte neben ihr Platz genommen und begann seinen Monolog.
    Ich verharre am Tresen, in der Annahme, dass beide wohl in naher Zukunft gen Dachschrägen aufbrechen, was aber so nicht eintrifft.
    Petronis entdeckt mich, steuert auf mich zu und bestellt sich ebenfalls eine Erfrischung.

    „Du wartest, dass ein Sofa frei wird.“ - meint er trocken.

    „Du hast es skalpell – artig analysiert.“

    „Valbus und Brutus sind auch gekommen. Ich habe sie gerade gesehen, in der Umkleide. Seit diese Billigbuden zuhaben, kommen die auch hier her. Keine Lust, dass die einen voll quatschen. Erst immer sagen, dass Artemis viel zu teuer ist, keine schöne Frauen und wie blöd wir sind, soviel Geld auszugeben und dann hier her kommen. Wie ein Fähnchen im Wind.“

    „Hm, auch wenn diese verlogenen Wendehälse aller zwei Minuten ihren Kurs wechseln, werden wir uns doch davon nicht die Stimmung vermiesen lassen. Schau mal, viel Geld geben die auch jetzt nicht aus, weil sie es nicht haben. Und – die Frauen hier sind wesentlich klüger als da, wo die sonst hingehen. Die werden denen ihren gefakten Malibu – Lifestyle nicht abnehmen, wenn die eine halbe Stunde ohne Extras in Fünfeuro-Scheinen bezahlen.“

    „Ich hasse solche Typen. Die sind älter als ich und benehmen sich als wären sie in einen Jungbrunnen gefallen.“

    „Die kennen nur die Brunnen im Einkaufszentrum, wo sie tauchen gehen, um Kindern ihre Wünsche zu klauen ...“

    Etwas später …

    Ich komme noch einmal mit Delia ins Gespräch, welche bereits wieder in gewohnter Art und Weise ihre Runden dreht.
    Jene, die ebenfalls zur Szene gehören und sich ein bisschen auskennen, werden direkt wissen, worauf ich dezent anspiele und es bedarf somit keiner weiteren Erläuterung.
    Delia ist nicht nur sehr attraktiv, sondern auch super freundlich und eine absolut angenehme Person.
    Trotz nur eines einzig „vollbrachten“ gemeinsamen Abenteuers, hat sich da irgendwie direkt eine Symbiose der Sympathie entwickelt und ich kann sehr gut verstehen, dass sie äußerst begehrt und verbucht ist.

    Würde man alles, was man so machen möchte, wirklich durchziehen, so müsste man bereits spätestens 12 Uhr, direkt nach dem Gabelfrühstück, gen obere Etage aufbrechen.
    „Leider“ neigt man dazu, den Nachmittag in Wellness – Einheiten zu verleben, oder im vertrauten Gespräch, mit den Clubbrüdern, bei Schalk und Witz auf einer Couch zu verlümmeln, sodass recht zügig der Abend heran rückt, welcher wie bekannt noch zehnmal schneller dahin sprintet als die ersten Clubstunden.

    Schlichtweg, … man hat einfach für einige Dates überhaupt keine Zeit, so denn man in den Abendstunden bereits eine Vereinbarung getroffen hat, welche selbstverständlich dann nicht mehr gecancelt wird.
    Der Club müsste 9 Uhr öffnen – und erst 7 Uhr schließen, wobei es sicher auch gut ist, unter den derzeitigen Gegebenheiten zu agieren, da jedes „Ding“ seine Grenzen aufweisen sollte.

    Ich erinnere mich an wirklich wüste und tabulose Zeiten, wo ich mit Clubfreund Wilhelm teilweise noch 4. 42 Uhr in der Lounge stand, um zu eruieren, ob man denn noch ein ganz kleines Abenteuer einbauen könnte.
    Inzwischen habe ich da meine Gewohnheiten, was eigentlich eher schlecht ist, da man deutlich berechenbarer daher kommt und nichts schlimmer ist, als eine stagnierende Routine, welche wie von selbst in den Autopilot schaltet.

    Die Dynamik einer Kollegengruppe spielt noch wesentlich mit ein, welche im Herdentrieb irgendwann eigene Gesetze entwickelt und man sich anpasst, indem man mehr oder weniger den Aktivitäten folgt, ohne die eigene Struktur des Tages zu beherzigen.
    Wie oft haben wir da stundenlang gemeinsam gesessen, gelacht, gescherzt und gefachsimpelt, um am Ende alle beim Blick auf die Uhren zu erstarren, dass der Gros des Clubtages bereits wieder wie triefender Wildbienenhonig dahin verlief.

    Auch wenn ich bei Weitem nicht mehr der Gast bin, der rein für die „Statistik“ bucht, so habe ich doch dennoch einige Damen in meinem Radius, bei welchen es nicht immer angenehm ist, einen Zimmergang mangels „Freizeit“ in den Abendstunden ablehnen zu müssen.
    So sehr man sich auch bemüht, dies rhetorisch mit Geschenkpapier und Schleifchen zu verpacken, so ist es dennoch nie ein schöner Abschluss einer Konversation, da das Fazit eben doch ist, dann man seine Entscheidung zugunsten einer anderen Dame getroffen hatte.
    Selbstverständlich, sollte man an diesem Ort nichts persönlich nehmen, aber, mit wachsender Vertrautheit durch gemeinsam verlebte Jahre, ist es eben doch bei einigen einfacher als bei anderen, sodass man vielleicht versuchen sollte, innerhalb eines selbst gesteckten Zeitfensters, möglichst „vielen“ Wünschen zu entsprechen.

    Vor einigen Jahren, hatte ich innerhalb des Clubs, mit einer Dame aus Italien angebandelt, welche, alleine durch mein privates Vorleben auf Sizilien, sofort eine Gemeinsamkeit heraus zu kristallisieren vermochte.
    Wir verstanden uns prima und auch die optischen Attribute waren vielversprechend, sodass irgendwann „klar war“, dass ich, bei ihrer Anwesenheit, auch mit ihr auf das Liebesnest entschwinde.
    In den damaligen Jahren, von denen ich spreche, war Monogamie für mich eher eine recht schwierige Veranstaltung und ich lernte natürlich auch andere Mädchen kennen, mit welchen ich dann eine erotische Zeit verleben durfte.
    Dies wurde mir seitens der Dame aus Südeuropa so übel genommen, dass ich trotz mehrfach geführter Gespräche da keine Befriedung erreichte und so diese Wege auseinander gingen.

    Das gebrannte Kind scheut das Feuer und es bedurfte schon eines besonderen Geschenks der Götter, dass ich wieder auf diesen Pfaden wandelte, da ich mir dort vorgenommen hatte, möglichst nie mehr ein Zimmer zu wiederholen ...


    Zeiten ändern sich – und Zeiten ändern einen auch selbst.
    Wer weiß, wie es „nach“ Corona wird und wie sich alles wieder finden muss, was erneut auseinander getrieben wurde.
    Der Pay6 ist wie ein gewaltiger Strom, der alles mitreißt, was sich ihm in den Weg zu stellen drohte.
    Es werden sicher wieder einige Damen nicht zurück kehren, neue Damen werden dazu kommen und die, die da waren, ablösen.
    Gäste werden fern bleiben, neue Gäste werden die Szene für sich entdecken und zu Stammgästen von morgen heran reifen.

    Eventuell werden wieder neue Preismodelle Einzug halten, neue Auflagen seitens der Behörden, zu beachtende Konzepte und vielleicht muss man sich auch nach dem Akt noch selbst aus dem Zimmer in die frische Luft hängen.
    Es werden sich neue Allianzen bilden, alte Gruppierungen werden aufbrechen oder erneut einer enormen Belastungsprobe unterzogen.
    Es wird sich herausstellen, wer wirklich eine Sympathie teilte und wo doch nur ein cleverer Geschäftsmove eine gern genommene Illusion bildete.

    Egal wie es kommt, wir werden unseren Weg finden.
    So oder so.
     
  17. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Update …


    Tag 35/36 im Lockdown und wir haben inzwischen den 2. Advent passiert, beziehungsweise verleben ihn aktuell.
    Eine idyllische und heimelige Zeit, welche zumindest mich immer wieder jedes Jahr aufs Neue zu ermahnen vermag, was man alles um sich weiß und welche Verluste oder Entbehrungen man nicht zu erleiden hatte.
    Die Weihnachtszeit besitzt einen eigenen Charme und es ist nicht nur die Kalenderphase, wo wieder täglich in den dritten Programmen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ hoch und runter läuft.
    Die Märchen, welche nun zu Hauf gesendet werden, erinnern an bessere und unbeschwerte Tage, wo die sieben Zwerge keinen Mindestabstand hielten und auch Väterchen Frost ohne Mundschutz durch den Schnee stampfte.

    Der Dezember war im Saunaclub auch stets ein Monat, wo alles irgendwie ein bisschen familiärer und gemütlicher anmutete.
    Wie ich, wiesen auch andere Kollegen ein melancholisches und nachdenkliches Gemüt auf und man besann sich im Gespräch manch gemeinsam erlebter Anekdote oder blickte auf das zurück, was einem lieb und teuer war.

    Heute, ist alles etwas anders und ich vermag mir kaum vorzustellen, wie es für die älteren Kollegen ist, welche alleine zuhause sitzen, da keine Familie mehr auf dieser Welt weilt.
    Beschränkt der Erlasse und Schließungen, fallen nun auch noch gern gepflegte Rituale wie ein Stollenessen im Club im Kollegenkreis oder die geliebte X-Mas-Party ins Wasser.
    Es sind entbehrungsreiche Zeiten und verlangen von allen eine Menge ab.
    Nach wie vor bleibt nur der Apell an die eigene Stärke, das Durchhaltevermögen und der Blick gen Zukunft, welche hoffentlich bald wieder Pfade aufweist, welche wir gemeinsam betreten können.

    Ich wünsche allen, die das lesen, eine schöne, besinnliche und vor allem gesunde Vor-Weihnachtszeit und hoffe, dass wir schon bald wieder anderweitig zueinander Kontakt finden!

    ******************************************************************************

    Auch wenn es auf der Welt gerade sicher auch weitaus größere Probleme gibt, als nicht in seinen Stammclub zu können, so wird man doch einer gewissen Form der Lebensqualität beraubt, welche man immer für selbstverständlich hielt.

    Es ist schwer, zuhause zu sitzen, während die Neuinfektionen trotz über 30 Tagen Lockdown selbst in verhältnismäßig „schwachen“ Zähltagen wie dem Sonntag beinahe 18 000 Nachweise zu präsentieren wissen.
    Die „Strategie“, welche man fahren wollte, war maximal ein Teilerfolg und hinterließ in vielen Bereichen des täglichen Lebens nur verbrannte Erde.
    Ich selbst leide beruflich auch enorm darunter, genau wie meine Kolleginnen und Kollegen aus der Projektentwicklung, dem Veranstaltungsgewerbe und der kompletten hiesigen Unterhaltungsbranche.

    Unterhält man sich mit Clubbrüdern, so schwingt da weiterhin ein großes Fragezeichen, dessen Enträtselung wohl erst im Frühjahr oder Sommer 2021 beginnen kann.
    Es darf sicher in Frage gestellt werden, ob alle Damen, die man im Laufe der Zeit zu schätzen lernte, auch zum zweiten Male den Weg zurück in die vertrauten Gefilde des Pay6 finden, oder ob diese, mittlerweile, aus der Not und Ernsthaftigkeit der Lage geboren, andere Wege erschlossen, welche das Überleben gesichert haben und Einblicke boten, welchen man eventuell nicht mehr den Rücken kehren möchte.

    Es kursieren Spekulationen, dass auch das Preisgefüge für die Servicedienstleistungen wieder angehoben oder präzisiert wird, sodass man, aus finanzieller Situierung heraus, eventuell auch im Buchungsspektrum nicht mehr so haushalten kann wie gewohnt.
    Selbst das sogenannte „Nordische Modell“, welches in den Foren quasi als Dauerbrenner durch die Threads huscht, weigert sich beharrlich, aus den Gedanken der Gäste zu entschwinden, da die Angst allgegenwärtig daher kommt, irgendwann dem Pay6 komplett entsagen zu müssen.
    Zumindest auf legaler Weise droht einem der Totalverlust, wenngleich ich weiterhin felsenfest davon überzeugt bin, dass dies in Deutschland so niemals passieren wird.

    Dennoch, sollten wir alle merken, dass das, was wir kannten, nicht mehr das ist, was wir einst erlebten.
    Die neue Generation, die erst 2020 in die Clubs strömte, kennt nur noch aus Lagerfeuergeschichten Zeiten von 2008, wo Französisch ohne Kondom, Zungenküsse und beinahe grenzenlos frivoler Beischlaf für den Standarttarif von 60 Euro geboten wurde.
    Eine derart internationale Auswahl von Damen, deren Servicegedanken und zwischenmenschliches Charakterbild teilweise auch noch anders geprägt war, was nicht heißen soll, dass die jetzigen Damen daran Mangel leiden würden.

    Ich persönlich, kann für jede Phase der Zeit meine Vorzüge ziehen und möchte, ehrlich gesagt, keine Ära meiner „Anwesenheitskarriere“ missen.
    Wie immer, sollte das Motto glänzen, aus allem das Beste heraus zu holen und sich dem Wandel der Zeit nicht in Frustration und wehmütige Gedanken an frühere Tage entgegen zu stellen.
    Wer weiß, wie sehr wir die Zeiten von „heute“ ( natürlich ohne Corona ) herbei sehnen, wenn wir in einigen Jahren später, im Club auf der Couch sitzen und ganz neue Herausforderungen bereit stehen.

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    Morgen dann ein neuer/ weiterer Teil!

    Viele Grüße
    Euer Pharao
     
  18. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Lockdown, Tag 36 und die 50. Kalenderwoche dieses eher mäßig guten Jahres nahm ihren Anfang.
    Ich fühle mich ein wenig an Defoe´s Robinson Crusoe erinnert, welcher in ähnlicher Manier seine Aufzeichnungen vornahm, wenngleich das Schicksal ihn wesentlich härter peinigte.
    Es ist nun mehr die längste Abstinenz vom Artemis, nimmt man die größere Zeitspanne heraus, welche ich aufgrund meiner privaten Beziehung selbstredend für mich entschieden hatte.

    Ich denke, dass zum Thema Corona bereits in den vorigen Teilen alles gesagt ist und der Siebentage – Inzidenz – Wert, welcher in Berlin noch immer bei fast 183 liegt, verheißt dementsprechend weiter nichts Gutes.
    Rein persönlich, schätze ich, dass bei unserem nächst – möglichen Besuch,wahrscheinlich schon wieder der Außenbereich seine Renaissance erfahren hat.
    Ich vermute ferner, dass nach Weihnachten und Silvester, der Geselligkeit geschuldet, die Fallzahlen nicht gerade nach unten schnellen werden und wir somit im Januar eventuell einen kompletten Lockdown erhalten, wo selbst der Einzelhandel bezüglich „entbehrlicher“ Konsumgüter wieder betroffen sein könnte.

    Aber, stellen wir die Glaskugel beiseite und harren der Dinge, die noch folgen werden.
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    Da ich gefragt wurde, anbei noch die Top 5 meiner „Verletzungen“ innerhalb des FKK Artemis, selbstverständlich nicht chronologisch geordnet.

    Platz 1 – ganz klar, da von größtem Ausmaß, die Fraktur des Ellenbogens und Radiusköpfchens nebst Medianus-Nerv-Dilemma im Oktober 2020.

    Platz 2 – auch schon erwähnt, meine Gesichtsprellung während eines Zimmergangs durch eine missglückte Kunstturnen – Einlage seitens der Dame, welche mich mit ihrem Fuß erwischte.

    Platz 3 – beim akrobatischen Liebesakt auf der Couch, ein unfreiwillig vollzogener Spagat meinerseits, welcher brannte, als diene man als menschliche Fackel im Garten des Nero bei der Christenverfolgung längst vergangener Tage.

    Platz 4 – der Bruch des kleinen Fingers im Jahre 2010, bedingt durch eine unglückliche Aktion auf den Liebeslaken des FKK Artemis.

    „Dein kleiner Finger steht ab.“ - sagt die Dame.

    „Was? Oh scheiße. Ich muss mich übergeben.“

    „Ich auch.“

    Platz 5 - Ein Fingernagel im Auge.

    „Ich verfluche dich.“

    „Kannst du bitte deine Teufelskrallen ein Stück weiter … ja, … SCHEISSE!“

    „Oh verdammt, habe ich dich getroffen?“

    „Nein, dass war so rührend, dass ich wie ein Baby weinen muss! Ich sehe nix mehr! Alles tränt und ist verschwommen!“

    „Ich habe das gar nicht gemerkt!“

    „Was noch? Willst du mich vielleicht noch anzünden? Leg das Feuerzeug weg!“

    „Ich denke, du siehst nichts!“

    „Das muss ich nicht sehen, du bist vorhersehbar wie das Wetter!“
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    Zurück in den Saunaclub, vor etwa einem Jahr, Ende November 2019 …
    … im Liebesspiel mit meinem damals einzig relevanten Date …


    Ich nehme vorweg, dass es sich bei dieser Anekdote um KEINEN Hinweis auf eine verbotene sexuelle Handlung im Sinne von Geschlechtspraktiken OHNE Schutz handelt!
    Ich werde die vielen kleinen Anekdoten im Schlussteil zum größten Teil auch noch auflösen.

    „Was? WAS? Wa – Warte mal!“ - sagt sie und entflieht meinem Kuss.

    „Hey!“

    „Das ist doch nicht dein Ernst! WAS hast du mich gerade gefragt?“

    „Du hast mich schon verstanden.“

    „Das ist doch, … wie kannst du mich das jetzt fragen? Und vor allem SO? Das ist doch total daneben, ...“

    „Nein. Daneben war, was wir 2012 so miteinander veranstaltet haben. Das hier, jetzt … berührt doch fast die Grenze der Entzückung! Also?“ - ich ziehe meine Augenbrauen verheißungsvoll nach oben.

    „Das ist wirklich ...“ - sie zögert.

    „... in Wahrheit gar nicht mehr so schlimm, je länger du darüber nachdenkst? Ich meine, woh, … irgendwie ist das doch, … logisch. Oder?“

    „Ja. Aber das ist kein ja. Noch kein ja.“ - meint sie.

    „Noch kein ja.“ - wiederhole ich und lächle.

    „Dein Timing ist eine Katastrophe.“

    „Mag sein, aber wenigstens sage ich es überhaupt. Nun, … meine Entscheidungstrefferin muss jetzt eine Entscheidung für mich treffen …“

    Zurück in den Samstag im Oktober 2020 …

    Kurz vor meinem Zimmergang, beschließe ich, eine reinigende Dusche zu vollziehen.
    Ich brauche durch den Gipsarm wesentlich länger und wollte eigentlich auch oben duschen, da bedingt der Prozedur natürlich alle darauf schauten und ich auf mögliche folgende Anfragen wenig Lust verspürte.
    Da aber meine Kollegen in der Sauna saßen und ich nichts Besseres zu tun hatte, vollzog ich mein Säuberungsritual im Wellnessbereich des Saunaclubs.

    Um den Gips nicht zu durchnässen, wickelte ich mir ein Handtuch über den Arm und trat in Richtung Brause, wo ein Gast in den 70 – er Jahren gerade mit der Waschung begonnen hatte.

    „Hallo.“ - grüße ich und stelle mich unter die linke Dusche.

    „Hallo. Fehlt dir ein Arm?“ - fragt er mich.

    „Nein. Sonst würde ich ja kein Frottee um die Luft binden. Oder meinst du, ich würde noch so eine Art Phantom – Arm besitzen? Davon mal abgesehen, dass es eine unmögliche Art ist, jemand Fremdes so danach zu fragen ...“ - stoße ich aus und muss dabei lachen.

    „Mein Großvater hat auch seinen Arm verloren.“

    „Haben die Gallier bestimmt behalten...“ - murmele ich.

    „Wie machst du das hier ohne Arm?“

    „Ich habe ihn ja noch. Ich improvisiere eben. Alles eine Übungssache.“

    „Soll ich dir Duschgel auf den Rücken tun?“

    „NEIN! Also danke, aber ich schaff das schon.“

    „Da kannst du ja gar nicht aufs Zimmer.“

    „Doch, na klar. Man muss eben ein bisschen mehr aufpassen als sonst.“

    Unsere Wege trennen sich und Petronius tritt aus der Schwitzstube, während ich mich vorsichtig abtrockne.

    „Brauchst du Hilfe?“ - fragt er mich.

    „Nein danke. Du bist der zweite Mann hier, der mich anfassen möchte.“ - lache ich.

    „Hast du die Frau gesehen, die gerade vorbei gelaufen ist?“

    „Nein, da war der Sichtschutz der Dusche dazwischen.“

    „Man Pharao! Wer war das? Bisschen fraulich, dunkelhaarig, schönes Gesicht.“

    „Keine Ahnung. Hatte hier eine Unterhaltung mit einem Veteran aus den Gallien – Feldzügen.“

    „So ein bisschen wie Funda, aber deutsch würde ich sagen.“ - erneuert er sein Anliegen.

    „Sie wird ja nicht über die Gleise Richtung Funkturm geflüchtet sein. Du wirst sie schon wieder entdecken.“

    „Auch so ein bisschen wie Heidi! Erinnerst du dich an Heidi?“

    „Tue ich.“

    „Vom Gesicht her auch bisschen wie Holly.“

    „Und ihre Wangenknochen waren eher wie von Zoey?“ - witzele ich.

    „Nein, im Ernst.“ - nickt er mir zu.

    „Vielleicht war es ja Tiffany. Die Lady für die Fährtensucher.“

    „Nein, ich kenne doch Tiffany!“

    „Kann ich dir nicht helfen.“

    „Ich weiß, warum frage ich dich auch. Bei dir müssen sie ja fast ausgemagert sein.“ - scherzt er.

    „Durchaus nicht, aber ja – schlank ist schon ein bisschen gewünscht.“

    Ich erinnere mich an ein Zimmer, welches ich vor ein paar Jahren mit einer Dame vollzog, die wie Mandy aus Österreich kam und sich Danni nannte, da der Name Daniela bereits vergriffen war.
    Sie war sehr freundlich, aber körperlich wirklich fraulich gebaut, fast stämmig und somit ehrlicherweise eigentlich nicht das, was meinem bevorzugten „Beuteschema“ zu entsprechen vermochte.

    Wer sich an Daisy erinnert, welche einen herausragenden Service bot, wird feststellen, dass auch diese Dame nicht den Begriff „skinny“ für sich beanspruchen durfte, was sie aber in jedweder zwischenmenschlicher und service- bezogener Hinsicht wettmachte.
    Danni hingegen, war schon fraulicher als Daisy und dennoch habe ich, der gemeinsamen Chemie und des doch nicht un – erotischen Dialekts geschuldet, den Mattengang gen Olymp angetreten.

    So freundlich und liebenswert die Lady auch anmutete, so habe ich doch gemerkt, dass dies für mich dann einfach nicht den Funken an Erotik zu entfachen vermochte, welchen ich sonst für mich fast „selbstverständlich“ auf eigene Ansprüche an mich selbst und meine sexuelle Schaffenskraft bezogen erwarte.
    Ihr Service war toll und bedurfte keinerlei Kritik, aber, für mich habe ich das Fazit ziehen müssen, dass ich diese Pfade wohl nicht mehr einschlagen werde.

    Auch hier gilt das Credo, dass es doch toll ist, dass wir alle so unterschiedliche Vorlieben und Wünsche aufweisen.
    Es wäre schrecklich, würden wir alle den gleichen Typ Dame bevorzugen und müssten uns sozusagen darum balgen, wer wann und wie lange mit einer Dame auf Zimmer verbleiben darf.
    Ich bin auch nicht so, wie andere mir vertraute Kollegen, welche im Privatleben den und den Damentyp hinter her stellen, während dies in den Jagsgründen des Clubs dann kaum unterschiedlicher daher kommen könnte.

    Authentizität – ein für mich sehr wichtiger Begriff, welchen ich schon für mich beanspruchen würde.
    Ich sehe mich auch nicht als der Typ Gast, der nur in den Club geht, weil er draußen, in freier Wildbahn, keine bessere Frau „bekommen“ würde.
    Ich wurde schon oft von Damen angesprochen, warum ich überhaupt „hier“ sei und das es doch nicht mein Lebensinhalt sein kann, auch noch in zehn Jahren in diesen Gefilden zu verweilen.

    Nun, ich denke, dass man Doktorarbeiten darüber schreiben kann, warum wir Männer in solche Etablissements steuern und nur wenige werden antworten, dass es nur des Sexes wegen daher kommt.
    Es ist ein Potpourri verschiedenster Motivationen, welche von der reinen Alltagsflucht bis hin zum Treffen Gleichgesinnter reichen, da man sein Hobby nun mal nur mit denen teilen kann, welche sich selbst innerhalb dieses Kosmos bewegen.

    Ob ich mir selbst zu schade dafür bin?

    Eine gewaltige Frage, die mir letztes Jahr gestellt wurde.
    So wie ich es fantastisch finde, wenn eine Dame Beruf und Privatleben strikt trennt – und alles nicht mit nach Hause mitnimmt, sobald sie den Parkplatz des Artemis verlassen hat, so würde ich auch für mich analysieren, dass ich schon der Typ Mensch bin, welcher bemerkt, wann ihm etwas nicht mehr gut tut.
    Man muss sich – die Damen und die Gäste – vielleicht schon ab und an mal die Frage stellen, wann diese Komponenten miteinander verschmelzen und wann eine Trennung dieser beider Welten immer schwerer zu fallen vermag.

    Ich für meinen Teil, kann im Club noch immer eine Menge an ehrlicher Freude empfinden und mag besonders diese kleinen zwischenmenschlichen Frequenzen, welche eine absolute Bereicherung darstellen.
    Genauso lebe ich aber auch mein Privatleben und bin nicht nur „DerPharao“ innerhalb bestimmter Zeiträume und würde jedem wünschen, dem es in ähnlicher Weise ergeht.


    Fortsetzung folgt ...
     
  19. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Update …

    So, bei „uns“, in Sachsen, ab Montag, jetzt auch harter Lockdown bis zum 10.01.2021 außer für Einzelhandel bezüglich Waren des täglichen Bedarfs.
    Meiner Meinung nach zwar ein paar Wochen zu spät, aber immerhin der richtige Entschluss.
    Ich finde das ja ferner durchaus auch ein wenig skurril, bezogen auf die, die sich seit ein paar Tagen an Bayerns Söder abarbeiten, weil er viel zu spät mit einem härteren Lockdown um die Ecke kam.
    Tendenziell ist es mehr als traurig und zutiefst bedenklich – und sagt meiner Meinung nach eine Menge über weite Teile der Gesellschaft aus, wenn man anscheinend warten muss, bis einem ein Minister sagt, was man tun soll, um dass eigene Verhalten selbst den Gegebenheiten anzupassen oder notfalls zu korrigieren.

    Es ist einfach nicht zielführend, diese soften Lockdowns beliebig zu verlängern.
    Das erinnert eher an alte Mobilfunkverträge, die sich bis ins Endlose erneuern und dann ein gewisses Eigenleben annehmen, weil man es einfach geschehen lässt.
    Ich glaube auch, dass die, die vehement nach immer härteren Lockdowns schreien, auch ein gewisses Problem mit Verantwortung aufweisen.
    Viele möchten oder können leider nicht selbst entscheiden, sondern fordern oder erhoffen, dass ihnen gesagt wird, was sie tun sollen, da dann der Glaube präsent ist, für das eigene Handeln keine Verantwortung übernehmen zu müssen.

    Betrachtet man die blanken Zahlen und das Geschehen der letzten Wochen, so muss man zu dem Entschluss kommen, dass so, in dieser Weise, Kultur, Sport und Gastronomie zu Unrecht leiden.
    Ich verstehe die Stimmen derer, die betroffen sind, während nebenan, in organisierter Manier, Glühweinführungen von Stand zu Stand angeboten werden, wo irgendwelche halb besoffenen Senfdosenlecker meinen, besonders intelligent zu sein.

    Mein Gott – wir sind doch in großen Teilen selbst – denkende, kultivierte und auch im Schnitt nicht völlig verblödete Menschen.
    Würde JEDER auch nur den Hauch einer gewissen Rationalität und Logik an den Tag legen, könnte man auch in Eigenregie eine Menge zur Eindämmung beitragen.
    Dieses stete neue minimale Verschärfen mit maximalem Kundgebungs – Prozedere schürt nur weiter Angst und nimmt jedweden Glauben an eine klare Strategie der Bekämpfung.

    Geht es so weiter, können wir bald in den Saunaclubs auf Webcam umsteigen, wo wir zuhause, selbstverständlich im Bademantel gekleidet, virtuell durch die heiligen Hallen wandern, wo man dann, bei Belieben, eventuell mit einer Dame ins „Zimmer“ entschwinden kann.
    Die Deluxe – Version wäre, sich selbst, nach „Gang“ ins Schwatzbad, mit Sprühnebel zu besprühen, um das eigene Erlebnis authentischer zu gestalten.
    Wäre nicht alles so traurig, so könnte man sich wenigstens noch mit einer gehörigen Portion Galgenhumor über die verschenkten Wochen und Monate retten.
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    Zurück in den Club ...

    Man will nicht nur glücklich sein, sondern glücklicher als die anderen.
    Und das ist deshalb so schwer, weil wir die anderen für glücklicher halten, als sie eigentlich sind.

    „Dein Leben möchte ich haben ...“ - meint ein Clubfreund und haut mir auf die Schultern.

    „Wie meinen?“ - reagiere ich und schaue zu ihm hinüber.

    „Du bist so oft hier, … ich hätte weder die Zeit wegen meiner beschissenen Arbeit, noch das Geld, noch das Netzwerk um hier immer wieder was zu erleben ...“

    „Es mag für manche hier vielleicht ein wenig überraschend kommen, aber , ich habe durchaus auch meine Sorgen und Probleme. Wenn ich nicht im Artemis bin, dann ...“ - er unterbricht mich.

    „Ja, aber du musst nicht jeden Tag dasselbe machen. Bei einer scheiß Bezahlung.“

    „Dafür habe ich Verantwortung. Wenn alles läuft, lebt man wie die Götter im Olymp, aber, sobald etwas nicht mehr so funktioniert, wie es eigentlich sollte, spürst du, was es heißt, Entscheidungen treffen zu müssen.“

    „Ja, Sorgen ...“ - murmelt er leise.

    „Sich Sorgen zu machen, ist wie im Schaukelstuhl zu sitzen. Es beschäftigt einen zwar, irgendwie, aber es bringt einen nicht voran. Und jetzt reden wir mal wieder über etwas Schönes. Also, wie war dein Erlebnis mit der fraulich gebauten Blondine?“

    „Gut.“

    „Du solltest Berichte im Forum schreiben. Deine Detailverliebtheit beschämt dort die besten Schreiber und erschüttert die Rubriken in ihren Grundfesten.“

    „Ich hätte gern mal Sex unter der Dusche.“

    „Verstehe ich. Dort hast du ja auch lange genug mit dir geübt.“

    Die sehr freundliche ungarische Dame Gabi „entdeckt“ unsere inzwischen wieder geschrumpfte Gruppe und beschließt, uns einen kleinen Besuch abzustatten.
    Es gibt glaube ich niemanden, der diese Lady nicht uneingeschränkt sympathisch findet und somit bedarf es keiner weiteren Lobhudelei gegenüber ihrer Person meinerseits.
    Wir schwatzen ein wenig und der Kollege Petronius, welcher diese Dirne durchaus als sehr reizvoll erachtet, scharrt mit den Hufen, kann sich aber einer „Zimmeranfrage“ nicht entschließen.

    „Die Gabi ist so nett!“ - wiederholt er seine Worte, die er schon im Wellnessbereich gesprochen hatte.

    „Ja. Du bist selbst schuld, frag sie doch endlich mal.“

    „Woher kennt ihr euch denn?“ - kontert er.

    „Von der Eislaufbahn. Na von hier natürlich! Draußen, vom Außenbereich im Sommer, vom Pool.“

    „Gut, ich geh mal hin.“ - meint er entschlossen, erhebt sich, richtet seinen Bademantel, nur um anschließend wieder Platz zu nehmen.

    „Beeindruckend.“ - lächle ich. - „Das nenne ich einen Erfolg. Du hast den Mut das Rückgrat eines Gummibärchens.“

    „Ich glaube, sie mag eher junge Männer.“

    Schwieriges Thema, durchaus, ohne Frage, kann man dieser These auf die Gänze bezogen zustimmen, ohne dies auf Gabi münzen zu wollen.
    Ich habe aber auch schon Damen kennenlernen dürfen, welche bevorzugt eher reifere Gäste ansprachen, der Tatsache geschuldet, dass diese sich zumeist besser zu benehmen wissen und die Zimmer oft auch „einfacher“ zu absolvieren sind als mit der Generation, welche noch kräftig im Saft steht.
    Oftmals ist da eben nur eine eingeschränktere Erotik möglich, eine Massage, etwas Zuwendung oder schlichtweg die reine Zuhörzeit in einem geschützten Ambiente.

    Ich finde das nicht verwerflich, da ich auch einen Clubbruder kannte, welcher es schon als sinnlich und anregend empfand, alleine mit einer schönen Dame, welcher er so nie hätte draußen dazu bewegen können, gemeinsame Zeit zu verleben, nach seinen Vorstellungen und Gesprächsthemen.
    Letztendlich obliegt es jedem selbst, was und wie er da oben veranstaltet, in jeweiligem Einvernehmen mit der Grazie seiner Wahl, selbstredend.

    „Glaub mir Petronius, nichts lähmt mehr die Kräfte und Entschlussfreudigkeit als der eigene Zweifel. Es gibt und gab hier auch Gäste, die noch wesentlich wesentlich älter waren als du. Und die haben hier auch ihre Zimmer gemacht. Mit Sandra zum Beispiel, … schade, ich hätte sie dir gern mal vorgestellt oder gezeigt.“

    „Beim nächsten Mal werde ich sie fragen, gleich mittags.“

    „Tu das. Vielleicht lässt du einfach mal diese „Ich muss jetzt was machen“ - Denkweise weg und buchst nicht einfach nur um des Buchens Willen. Ich meine, du siehst doch, es gibt auch Damen, die einen Zimmergang wesentlich mehr „verdient“ hätten – bezogen auf die Akquise, die Freundlichkeit, das höfliche und angenehme Wesen …“

    „Wenn es danach geht hättest du das ganze letzte Jahr nicht auf Zimmer gehen dürfen.“

    „Das kann man nicht vergleichen. Ich spreche auch von normalen Zuständen. Du siehst doch, … Gabi, zum Beispiel, immer lieb und aufmerksam. Oder Elina. Oder Delia. „Das“ ist das, was ich meine, wenn ich sage, dass man da fast sicher sein kann, dass das Zimmer grundlegend eine schöne Zeit wird – für beide Seiten, was nicht unwichtig ist, wenn man wirklich von Service und Chemie spricht.“

    „Dann solltest du doch selbst nur nach diesen Maßstäben buchen.“

    „Eigentlich schon. Aber ich bin leider alles andere als normal. Es ist wie immer: Man ist der beste Ratgeber für andere, aber, bezogen auf einen selbst, … unterliegt man irgendwie ganz anderen Bedürfnissen. Aber – vertrau mir, man fährt immer besser, wenn man das ein wenig beherzigt.“

    Vor einem Jahr, … 9 – Stunden – Date, Minute 11 …

    Ich schaue auf die Uhr.

    „Hm, schon wieder fast alles vergangen, nur noch 8 Stunden und 49 Minuten. Oh – 48 Minuten!“

    „Ja, wir können uns direkt wieder anziehen. Was machen wir heute? Hast du dir etwas überlegt? Warum schaust du so zufrieden?“

    „Ich bin gerade glücklich, … damit provoziere ich dich am meisten.“ - lächele ich.

    „Es ist meine Aufgabe dich glücklich zu machen!“

    „Seit wann denn das?“

    „Seit eben.“ - lacht sie.

    „Sei vorsichtig, nicht, dass ich mich noch verliebe und komplett dem Wahnsinn verfalle!“ - erwidere ich ihr Lachen.

    „Dann bleibt nur die Frage zu klären, wer zuerst stirbt. Außerdem bist du ein kaltes Arschloch. Das wäre wirklich Wahnsinn.“

    „Lass mich dir eine Geschichte erzählen, mein attraktives Zuckerstück .“

    „Oh nein, alles, … nur das nicht. Das Ende ist immer pervers oder tot-traurig!“

    „Das stimmt doch gar nicht!“ - erwehre ich mich.

    „Doch! WAS war das mit der Schule bei dir damals?“

    „Das war doch ein rührendes Ende! Ich wurde danach nie wieder mit Turnbeuteln verhauen!“

    „Und das mit der Katze?“

    „Gut, dass war tot-traurig. Aber, dass hier wird fast poetisch. Du wirst begeistert sein. Mein Opa hat mir das erzählt. Danach können wir miteinander schlafen. Unmittelbar.“

    Sie boxt mich.

    „Also. Eines Tages, mein Sonnenschein und hör auf die Augen zu verdrehen, entschloss sich der Wahnsinn, seine Freunde zu einer Party einzuladen. Eine richtig schöne Party, keine Sorge, alle sind angezogen und planen nichts perverses.“ - beginne ich.

    „Und weiter?“

    „Sei mal nicht so ungeduldig! Als sie alle hübsch beisammen waren, schlug die Lust vor, Verstecken zu spielen.“

    „Siehst du, es wird pervers.“

    „Wird es NICHT! Und hör auf mich zu unterbrechen. Und mach vor allem mal bitte einen Schneidersitz. Das hält ja so kein Mensch aus, in dieser Position von dir ...“

    „Beachte mich einfach nicht. Weiter!“

    „Ich wünschte, ich könnte... Gut, weiter ..."Verstecken? Was ist das?" fragte die Unwissenheit, weil sie es eben einfach nicht wusste."Verstecken ist ein Spiel, wo einer bis 100 zählt und der Rest versteckt sich und wird dann gesucht" erklärte die Schlauheit. Alle willigten ein, bis auf die Furcht und die Faulheit. Der Wahnsinn war wahnsinnig begeistert und erklärte sich bereit zu zählen. Das Durcheinander begann, denn jeder lief durch den Garten, wo die Party stattfand, auf der Suche nach einem richtig richtig guten Versteck.“

    „Worauf willst du hinaus?“

    „Die Sicherheit lief ins Nachbarhaus auf den Dachboden. Die Sorglosigkeit wählte das ganz nahe gelegene Gemüsebeet. Die Traurigkeit weinte einfach so drauf los, wie du, wenn du auch Gefühle hättest. Die Verzweiflung auch, denn sie wusste nicht, ob es besser war sich hinter oder vor der Mauer zu verstecken.“

    Kurze Pause …

    "...98, 99, 100!" zählte der Wahnsinn. "Ich komme euch jetzt suchen!" rief er voller Vorfreude. Die Erste, die gefunden wurde, war die Neugier, denn sie wollte wissen, wer als Erster geschnappt wird und lehnte sich zu weit heraus aus ihrem Versteck. Auch die Freude wurde schnell gefunden, denn man konnte ihr scheiße gut – gelauntes Kichern nicht überhören. Mit der Zeit fand der Wahnsinn all seine Freunde und selbst die Sicherheit war wieder da. Hörst du mir noch zu?“

    JA! Weiter!“

    „Doch dann fragte die Skepsis: "Wo ist denn die Liebe?" Diese beschissene Liebe. Also das hat sie nicht gesagt, dass habe ich jetzt eingebaut. Alle zuckten mit der Schulter, denn keiner hatte sie gesehen. Dieses Luder war weg. Also gingen sie alle zusammen suchen. Sie schauten unter Steinen, hinterm Regenbogen, auf den Bäumen und sogar in der Panorama – Sauna.“

    „Pharao! Die ist nicht im Puff! Also die Liebe.“

    „Du hattest noch nie so recht. Das ist auch kein Puff Herzchen, diese Sauna war nur in dem Garten wo die Party war. Also … Der Wahnsinn suchte in einem dornigen Gebüsch mit Hilfe eines Stöckchens. Und plötzlich gab es einen Schrei! EINEN SCHREI!“

    „SPINNST DU? ERSCHRECK MICH NICHT SO!“

    „Entschuldige! Es war die Liebe. Der Wahnsinn hatte ihr aus Versehen das Auge ausgestochen!“

    „Das ist ja eklig!“

    „Dürfte ich meine Geschichte beenden?“

    „Ja, entschuldige.“

    „Ich verzeihe dir. Der Wahnsinn bat um Vergebung, flehte um Verzeihung und bot der Liebe an, sie für immer und überall zu begleiten und ihre Sehkraft zu werden. Die Liebe, blöd wie sie war, akzeptierte diese Entschuldigung natürlich. Seitdem ist die Liebe blind und wird vom Wahnsinn begleitet...“ - führe ich aus und schaue sie an.

    Sie betrachtet mich.

    „Hm, schöner als erwartet. Aber – was weißt du schon von Gefühlen! Oder Liebe!“

    „Das trifft mich jetzt aber. Da dachte ich, ich überzeuge mal mit einem Thema, was nicht dazu führt, dass sich einer von uns beiden direkt übergeben möchte und dann reagierst du wie ein tollwütiger Waschbär.“

    „Dachtest du, ich sage, „ohhh – sweet“, da müsstest du mir schon was Besseres erzählen.“

    „Wart mal ab, der Abend ist ja noch jung. Ich bin heute ziemlich charmant gestimmt, aber ich …“

    „Nein! Ich nehme das erst einmal so. Du machst es mit Weiterreden nur schlechter.“

    „Du weißt doch gar nicht, was ich sagen wollte ...“

    „Na?“

    „Ich wollte fragen, ob du eventuell ...“ - weiter komme ich nicht.

    „Siehst du! Nach diesem Anfang war alles, was dann folgte, nichts als SÜNDE!“

    „Ich will dir ja nicht diesen Traum nehmen Herzchen, aber wir spielen sowieso eher im Team Unterwelt und auch wenn du heute aussiehst, als würdest du Menschen über eine Himmelsbrücke leiten, mit deinen Löckchen, wissen die doch da oben, wie du wirklich bist.“

    Wieder zurück in den letzten Samstag im Oktober …

    „Pharao, warst du schon mal mit Cynthia auf Zimmer?“ - fragt mich Aurelius.

    „Mit dieser Cynthia, die du meinst, nicht. Wieso?“

    „Na wir werden ja gleich sehen, wenn unser Spezi wieder da ist ...“

    Fortsetzung folgt ...
     
  20. Römer 24380

    Römer 24380 Guest

    Update …

    Was mir an mir selbst aufgefallen ist, ist die Tatsache, wie unehrlich man teilweise im Umgang mit der eigenen Person in der Problematik des derzeit einzig dauer – präsenten Themas daher kommt.
    Ich habe mir sicher schon 20mal vorgenommen, zum Thema „Corona“, nichts mehr zu schreiben, aber, man kommt nicht umhin, doch wieder, entgegen jeden guten Vorsatzes, eine erneute Äußerung zu vollziehen.

    „Gestern ist ein vollbesetzter A380 abgestürzt, aber die Passagiere waren ohnehin fast alle alt oder hatten gesundheitliche Probleme.“

    Irgendwie, würde das, würde es so passieren, so, in dieser Art und Weise, niemand halbwegs Ernstzunehmendes behaupten.
    Werden aber 590 Covid-19-Tote gemeldet, die ähnlicher Anamnese anmuten, so gilt bei einigen diese Logik. Finde ich interessant. Und mit interessant meine ich schon ziemlich gestört.

    In Bayern gilt der Katastrophenfall und das Verlassen der eigenen Wohnung ist nur noch aus triftigem Grunde zulässig.
    Derweil bietet die Stadt kostenloses Parken, bunt geschmückte Imbissbuden und verlockende Verkaufsstände, sowie attraktive Shoppingangebote um die Innenstadt zu beleben. Ich denke, dazu bedarf es keiner Erläuterung.
    Ferner bringt der Lockdown gar nichts, wenn bei positiv getesteten Schülern nur die Sitznachbarn nach Hause geschickt werden.
    Der Rest der Klasse lernt weiter und wird nicht getestet.
    Vielleicht wären schärfere Corona-Maßnahmen allgemein akzeptierter, wenn sie in der Tagesschau nicht an der Börse, sondern in einem Krankenhaus oder auf der Intensivstation nach der Stimmung fragen würden.

    Auch, wenn der gesellschaftliche Umgang mit der Pandemie nur noch traurig macht:
    Eigentlich kaum verwunderlich, dass Menschen, die schon als Kind eine Ellenbogen und "Das steht dir aber zu!"- Mentalität eingetrichtert bekommen, mit Solidarität und Rücksicht überfordert sind.

    Wenn die Titanic-Katastrophe mitsamt Untergang 2020 passiert wäre, könnte ich mir folgendes Szenario vorstellen.
    Während das Schiff immer schneller mit Wasser voll läuft und die Rettungsboote fast komplett belegt sind, diskutiert die Crew, wie viele Passagiere im Casino weiter Roulette spielen dürfen und ob man im Bordrestaurant Rettungsweste tragen muss oder nicht.

    Fast 30 000 Neuinfektionen und die Dreyer meint auf ZDF, dass es auf 3 Tage nicht drauf ankommt. Da fehlen selbst mir die Worte.
    Alles in allem, verheerend und wir werden wohl deutlich länger als gedacht mit unseren eigenen vier Wänden vorlieb nehmen müssen
    – vom offiziell gestatteten Pay6 in offiziell betriebenen Wirkungsstätten ganz zu schweigen.
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    Doch genug davon … zurück in den Club ...

    Wir werden geformt durch unsere Gedanken und werden schließlich zu dem, was wir denken.
    Wenn der eigene Verstand klar ist – oder wird, folgt Freude wie ein Schatten, der einen stetig zu begleiten vermag.

    Und genau das, … was ich hier mit dem zarten Hauch eines Rhetorik – Poeten zu übermitteln versuche, ist das, was ich seit Wiedereröffnung im September in den Gefilden des Artemis am meisten beobachten durfte – bei meinen Clubfreunden und vor allem mir selbst.
    Es funktioniert nicht, den Frust des Alltags, sei es aus privatem oder beruflichen Anlass, an der Schwelle, bei Nadine abzugeben, um dann, befreit des mächtigen, auf den Schultern lastenden Felsbrockens, in Richtung Umkleide zu flanieren.
    Wenn mich eines richtig gestört hat, dann dass, dass Kollegen immer wieder über alles zu meckern wussten, was die Umsetzung sämtlicher Hygienekonzepte oder Auflagen innerhalb der erotischen Räumlichkeiten anbelangt.

    Kommt man bereits mit schlechter Laune in den Laden, bereit alles zu zerreden, was ohnehin schon draußen nicht guten Anklang findet, so beraubt man sich nicht nur selbst einer schönen Zeit, sondern vermiest dies auch den Clubbrüdern, welche sich mit der Lage arrangiert haben.
    Es sollte einem klar werden, WAS man will – und ob man das SO, unter den derzeit herrschenden Umständen, auch in die Praxis übertragen kann.

    Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, mich zu mäßigen und mein zugegebener Maßen recht aufflammendes emotionales und leidenschaftliches Gemüt zu bremsen.
    Es ist aber nervig, immer wieder zu hören, wie blöd die Maske ist und das man die Damen in manchen Sequenzen nun mal nur mit „halben Gesicht“ sieht.
    ES IST DOCH DEUTLICH BESSER, SIE SO ZU SEHEN, ALS GAR NICHT.

    Während Aurelius die Frage nach Cynthia gestellt hatte, wanderte eben wieder jenes, gerade von erwähntes Thema über das lederne Sofa und ich war froh, dass es diesmal recht zeitnah verstummte.

    „Valbus ist mit Cynthia auf Zimmer gewesen? Oder Toralf ?“ - frage ich erstaunt.

    „Valbus. Das muss wohl passiert sein, als wir gerade an der Bar waren.“

    „Immerhin besser als Toralf. Noch einen Schlag verkraftet er nicht. Bei so vielen Verlobungsanträgen sollten wir darüber nachdenken, ob wir ihn „Der Herr der Ringe“ nennen.“ - scherze ich.

    „Dein Charakter ist auch eher so wie indisches Trinkwasser. Äußerst dreckig und macht einen auf Dauer ziemlich krank. Ich frage mich ja, wie die Frauen das mit dir aushalten.“ - ulkt er in meine Richtung.

    „Eigentlich bin ich ziemlich charmant ...“ - möchte ich ausführen, werde aber vom zurück kehrenden Valbus unterbrochen.

    „Willkommen!“ - ruft Aurel.

    „Das wollte ich auch ...“

    Es herrscht kurz Stille, ehe alle aufgrund des gelungenen spontanen Wortwitzes zu lachen beginnen.

    „Sag mal Pharao, dass hat mich ein bisschen an deinen Dreier damals erinnert. Mit Mio und wie hieß sie gleich nochmal ...“ - schaut er mich an.

    „Ähm, Aylin?“

    „Nicht die Britney Spears!“

    „Die Britney Spears war Zayda. Aylin war doch nicht blond.“

    „Und wie hieß die, mit der du über Kastration gesprochen hast?“

    „WAS?“

    „Die damals mit Arielle bei uns in der Sauna war.“

    „Adriana? Und sie hat das erwähnt, warum auch immer.“

    „Die aus Hamburg?“ - fragt er.

    „ALLE Damen, die wir jetzt aufgezählt haben, kommen oder kamen aus Hamburg! Wieso erinnert dich mein Dreier an dein Zimmer?“

    „Nicht das Zimmer an sich, aber der Abend, dass war wie heute. Da war es genauso, du hattest die Nacht deines Lebens und meine Lunte kannste nicht mal mit einem Flammenwerfer zünden. Cynthia konnte nichts dafür. Es hat nichts funktioniert.“

    „Wieso nicht?“

    „Hab die ganze Zeit eine andere im Kopf. Weißt schon.“

    „Vergiss sie.“ - sage ich.

    „Das ist alles, was du über dieses Problem weißt?“ - fragt er mich.

    „DAS IST ALLES, WAS DU VERSTEHST.“ - finalisiere ich.

    In der Lounge …

    Auf dem Rundell, an der Wand in Richtung Parkplatz, sitzt ein Clubfreund und hat Mühe, seine halb gestreckte Fanta in der Hand zu halten.
    Auf dem Sofa links daneben, haben Sonia und Lidia ihr Lager bezogen und die Hamburger Gang verweilt wie stets an ihrem Stammplatz an der Glasvitrine.
    Alina streckt sich und ich kann mich eines Blickes nicht erwehren.
    Als ich kurz zu ihr schaue, muss ich über mich selbst lachen und auch sie lächelt.
    Ich hoffe, sie konnte deuten, was ich mit diesem „Ausbruch“ ausdrücken wollte und ich setze mich zu Lepidus auf die weiche Liege.

    „Das war früher einer meiner Lieblingsplätze. Perfekt, direkt am Laufsteg gelegen und man hat die Chance, einen Platz anzubieten, falls es sich ergeben sollte. Es ist aber zugleich auch nicht sonderlich bequem, weil man keine Lehne hat, sodass man recht schnell eine Entscheidung treffen kann. Was ich aber eigentlich sagen wollte, … was ist mit dir? Du siehst aus, als wärst du von der Dialyse gekommen.“ - äußere ich.

    „Hach Pharao, … weißt du noch, als wir 20 waren ...“ - seufzt er.

    „Ja, was die anderen 18 Club - Brüder wohl inzwischen so machen ...“ - scherze ich und wir lachen.

    „Seit Martha nicht mehr kommt, muss ich mich erstmal um – gewöhnen. Es hatte schon auch was Gutes, wenn man seine Stammdame hatte. Es war vertraut. Und Loira ist auch wech. Und das scheiß Corona. Man ist ja froh, wenn man mal ausser Bude kommt!“

    „Ja, dass Motto „Nur Putzen wenn Besuch kommt“ weist seit dem Virus seine Schwächen auf. Martha und Loira, dass wird nichts mehr. Hast du da Koks unter der Nase?“

    „Nein, Raffaello. Ich fress auch nur noch Süßkram. Ich bin froh, dass die im Restaurant inzwischen die Bank quer haben, dass es mir zu blöd ist, da 20mal nachzuholen.“

    „Ich vermisse die alten Tage auch etwas. Mit Walther, Wilhelm, Joe, Bobby, Stevan und den anderen. Irgendwie muss man sich eben anpassen. Waren witzige Zeiten, aber, man sollte nicht in der Vergangenheit leben.“

    „Allerdings Pharao. Erinnerst du dich noch an die Späße mit Arielle?“

    „Na klar.“

    „Was hast du gesagt, wo sie fast die halbe Bar voll gespuckt hat?“ - fragt er mich.

    „Ich weiß nicht mehr, wir haben soviel blödes Zeug gequatscht.“

    „Ach ja … sie hat dich nach Anal gefragt, einen Scherz gemacht und dich prüde genannt. Und du hast todernst geantwortet, dass du über manche Praktiken keine Scherze mehr machst, seit du beim Fisten deine neue Armbanduhr verloren hast.“ - er beginnt zu lachen.

    „Ja.“ - ich lache ebenfalls - „...stimmt, da konnte man so etwas bringen und jeder konnte noch darüber lachen. Manchmal muss man schon aufpassen, was man so sagt.“

    „Weißt du noch, mal Sonntags, … draußen, im Außenbereich, wo gegrillt wurde … die hübsche Blondine, die sich dreimal Fleisch geholt hat, wie haben wir die genannt?“

    „Barbie Q natürlich! Scheiße, so etwas vergisst man wirklich nicht mehr! Ich muss mal Richtung Umkleide, wie du siehst, … ich brauche etwas länger.“

    „Was ist mit deinem Arm passiert?“

    „Hab versucht, die Armbanduhr zurück zu holen ...“ - zwinkere ich und laufe gen vordere Tür.


    Es ist schön – immer mal wieder, während des Aufenthalts im Club, mit einigen vertrauten Kollegen ins Gespräch zu kommen und sich gemeinsamer „Schlachten“ zu erinnern.
    Dennoch sollte man nicht nur Bestandteil einer Vergangenheit sein, sondern das Jetzt und Heute leben, wissend, vielleicht gravierender als jemals davor, wie endlich die Zeiten im Saunaclub doch inzwischen daher kommen können.

    Unter dem Motto, dass früher als besser als heute war, begehen viele den Clubtag und sind entsprechend enttäuscht, wenn eine „neue“ Dame, die man zum ersten Mal auf die obere Etage gebeten hat, dem imaginären „Vergleich“ zu manch vergangenem Erotik - Erlebnis in dieser Weise gar nicht entsprechen kann.
    Es empfiehlt sich, nicht bereits das gesamte Zimmer vorab gedanklich zu durchleben, sodass man am Ende der vielleicht viel zu hoch angesetzten Erwartungen eher enttäuscht nach unten segelt, obwohl, würde man dies realistisch einordnen, doch im Grunde kaum eine Beanstandung an den Tag gelegt werden könnte.

    Fortsetzung folgt ...
     
    Marc Aurel, schneehase und meretrix vivat gefällt das.

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