FKK Artemis Any dream will do (Too many broken hearts)

Dieses Thema im Forum "Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin" wurde erstellt von Elskhuga, 4. November 2017.

  1. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    Vorbemerkung

    Muss sein. Sorry.

    Ab und an bekomme ich den Hinweis, ich möge doch, bittesehr, in den Texten Klarnamen verwenden. Ich sag dazu nur: Träum weiter, Schätzelein :D Und ich denke mir dazu: Schätzelein, niemand zwingt Dich, das Geschwurbel von mir zu lesen :cool:. Aber, ich will kein Unmensch sein: Dies ist mein letzter Bericht aus dem Artemis, Du musst Dich also nie wieder über diese blöden Pseudonyme ärgern, wenn Du diesen Text erst überstanden hast.

    Deal?

    Und noch eines: es kann ein bisschen dauern mit den Fortsetzungen. Das ist weder böser Wille noch der Versuch, Cliffhanger zu erzeugen. Ich hab schlicht im richtigen Leben nicht so viel Zeit übrig...

    Also: Vorhang auf. Drew back the curtain. Und: Namen von im Artemis arbeitenden Frauen sind wie stets geändert.


    Any dream will do (Too many broken hearts)

    Prolog
    Tja, da musste ich doch noch mal umdisponieren. Meine kleine Reise durch das künstlerische Schaffen von Mr. Jason Donovan sollte nicht unbedingt fröhlich oder optimistisch enden, aber wenigstens irgendwie versöhnlich. Ein Abschiedskuss, vielleicht ein paar zerdrückte Tränchen: echte, salzige von mir, die mit dem Geschmack vom Krokodil von ihr. Wir würden am Wertfach auseinandergehen, ein letztes Mal, und wir würden uns vielleicht *irgendwie-irgendwo-irgendwann* einmal wiedersehen, man soll ja bekanntlich niemals *nie* sagen. *Sealed with a kiss*, das hätte hervorragend gepasst, und ganz am Ende hätte es ein Bootleg Römerforum Exklusiv gegeben.

    Umsonst, umsonst. Allein, allein.

    Und dabei hatte ich mir im Sommer so sehr Mühe gegeben, das olle Handy ruhig zu halten…

    Statt dessen: *Any dream will do*. Selbsterklärend? Der wortgewaltige HRK hat das einst in die deutschen Worte *Wie vom Traum verführt* übertragen, ich belasse es beim Englischen. Denke sich jeder seinen Teil...

    Ich ziehe diesen einen roten Mantel an, von dem Männer träumen, in dem Männer träumen.

    Ich schließe die Augen, und der Traum kann beginnen, live und in Technicolor, feucht und heiss, ich höre ein Schluchzen, ein Weinen im Traum und frage mich im Halbschlaf, ob nicht ich es bin, der da voller Traurigkeit ist.



    Vorhang auf! Drew back the curtain!

    Sommer im Oktober
    Ein warmer Sommertag mitten im Herbst. Die Straßencafes dicht gepackt mit Menschen, Frauen in Sommertops, Männer in T-Shirts. Ich geh über den Parkplatz, bleib tatsächlich vor der verspiegelten Türe, durch die ich so oft gegangen bin, stehen, und hole tief Luft.

    Nein, ich muss nicht Mut sammeln wie bei meinem ersten Besuch hier. Oder vielleicht doch?

    I closed my eyes, drew back the curtain,

    to see for certain what I thought I knew.

    Far far away, someone was weeping,
    
but the world was sleeping.
    
Any dream will do.

    Ich hoffe auf Vanessa an der Rezi und werde enttäuscht. Vanessa würde mich eher kühl und unpersönlich willkommen heißen, anders als… Joanna. Ich weiß, was jetzt kommt. Nein, Joanna, sag’s nicht.
    „Ich hab Dich lange nicht gesehen!“

    I got my coat, blackberry lining,
    
bright colours shining, wonderful, not new.

    And in the east, the dawn was breaking,
    
and the world was waking.

    Any dream will do.

    Und so nimmt das Geschehen seinen Lauf…


    [Fortsetzung folgt]
     
  2. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    [1. Fortsetzung]

    Jaklin

    Sie hat mich gesehen, als ich in die Umkleide gestiefelt bin. Sie lauert mir auf, als ich nach draußen will: Dusche, Zähneputzen… Nein, Jaklin, sag’s nicht.
    „Ich hab Dich lange nicht mehr gesehen.“

    Wir haben schon Abschied voneinander genommen, vor Wochen oder Monaten, so genau weiß ich das nicht mehr. Ich könnte Dich jetzt einfach so hier stehen lassen, meine Halbwertzeit in diesem Laden ist eh mehr als abgelaufen, aber ich hab zu viel Kinderstube. Ich bin zu gut für dieses Geschäft.
    „Ja, ich bin nur noch selten hier.“
    
„Wieso?“

    „Alles ist anders jetzt.“

    Sie überlegt.
    „Oh, ich verstehe. Wir sehen uns später?“
    „Ich denk drüber nach. Jaklin, ich will erst mal…“,


    ich zeige unbestimmt in Richtung Kantine. Hygiene, Sauna, Pool, vielleicht noch ein paar Pigmente haschen, das ist der Plan.

    Mariza

    Ich schau nicht links, nicht rechts, als ich nach draußen gehe. Nicht noch eine dieser Begegnungen: *Ich hab Dich lange nicht mehr gesehen.*

    Ein paar Kollegen chillen draußen am Pool, das Wetter ist herrlich, auch wenn die jetzt schon tief stehende Sonne kaum noch wärmt. Hingebungsvoll schrubbe ich die Beißerchen…

    Hinter mir tockern Puffstelzen. Ungewöhnlich, dass sich mal eine der Huren in den Wellnessbereich draußen verirrt. Will die mit einem Kollegen in die Sauna? Das Tockern wird lauter und nähert sich. Hast Du Dich verlaufen, Mädchen, das Sanitärporzellan für Frauen ist doch ganz woanders?
    „Ich hab Dich lange nicht mehr gesehen!“

    Schockschwerenot: Mariza. Die muss mir aus dem Blauen Salon bis hierher nachgelaufen sein. Ich bin derart perplex, dass ich fleißig weiter Zähne putze, während sie mich volltextet. Seit Juni hätte sie mich nicht gesehen, wo ich denn gewesen wäre, und sie würde sich sehr freuen, mir zu begegnen.
    „Ich komme dann zu Dir!“

    Ich grunze irgendwas durch Zahnbürste und Mend-A-Bled-Schaum hindurch. Sieht so aus, als wär ich gebucht. Und ich bin nicht mal böse. Sie ist eine von denen, die ich ungern ohne Abschied verlassen würde.

    Danke, Dicker, dass Du mir Mariza außerplanmäßig auf den Bauch, den feisten, gebunden hast.

    Wellness

    Ich verhole mich in die Panoramasauna und stutze: Unter einer Sauna verstehe ich etwas anderes als einen gerade mal auf 55 Grad erwärmten Raum.
    „Ist nicht in Ordnung, oder?“

    Ein Kollege, der sich auf der obersten Bank niedergelassen hat, spricht mich an.
    „Könnte wärmer sein.“
    
„Hm. Normal hat die Sauna 90 Grad und mehr. Da stimmt was nicht.“

    Und weil ich zu gut bin für dieses Geschäft, geh ich nach vorn zu Joanna und bitte sie, sich zu kümmern. Das verspricht sie mir, und ich mache statt Sauna ein paar Schwimmzüge im Pool. Der wenigstens ist korrekt temperiert.

    Jaklin 2

    Milchkaffee, Lieblingsplatz. Unten am Tresen Jaklin. Sie macht Zeichen: *Soll ich zu Dir kommen?*

    Wenn ich ehrlich sein soll: Nein. Ich hab schon Abschied genommen von Dir, und Du hast mir den Abschied leicht gemacht mit einer mittelmäßigen Nummer. Also schüttele ich den Kopf. Jaklin ignoriert das tapfer, und ich weiß auch, warum sie so drängelt: Sie weiß, dass Mariza die besseren Karten bei mir hat und will ihr unbedingt zuvorkommen…
    „Wir sehen uns später?“
    
„Vielleicht, Jaklin, vielleicht auch nicht.“
    
„Wir sehen uns!“

    Sie droht mir halb im Ernst, halb im Scherz, mit dem Zeigefinger.

    Und geht.

    Mariza 2

    Ich hab Zeit, mich hetzt niemand. Irgendwann gegen sechs wird Flavia auftauchen, wir werden einen Kaffee trinken oder zwei und dann auf Zimmer verschwinden. Bis dahin…

    Mariza hat irgendwann einen Gast und entschwindet. Jaklin schnappt sich einen Italiener und verschwindet ebenso.

    Nach einer guten halben Stunde ist Mariza zurück. Zielstrebig biegt sie in meine Richtung ab. Mein Eindruck, ich wäre gebucht, war wohl nicht so falsch. Sie schmiegt sich in meine Arme, legt meine linke Hand auf ihre Brust.
    „Ich hab Dich lange nicht mehr gesehen.“

    „Ich komm nur noch selten.“
    
„Warum?“

    Sie beantwortet sich die Frage selbst.
    „Wegen dem neuen Gesetz?“

    Ich nicke. Unter anderem, aber nicht nur.
    „Viele Stammgäste kommen nicht mehr.“

    Wir haben uns ein gutes Vierteljahr nicht gesehen, es gibt einiges zu erzählen…


    [Fortsetzung folgt]
     
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  3. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    [2. Fortsetzung]

    Zimmer 2

    Ein sehr ruhiger Nachmittag. Auswahl satt. Ich mag Nummer 2. Schnell noch zur Hygiene, und dann…

    I closed my eyes, drew back the curtain,
    
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Far far away, someone was weeping,
    
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    Any dream will do.

    Ich nehme sie in die Arme, stehend, vor dem Bett. Meine Latte an ihrem Rücken stört sie nicht. Meine Hände wandern, sanft gleiten meine Fingerspitzen über ihre Haut. Schon jetzt weiß ich: ich werde ein schönes, ein sehr schönes Zimmer von ihr bekommen. Ich lege meine Hände auf ihre Schultern, drücke die Daumen ein wenig in ihre Muskulatur
    „Oh. Möchtest Du mich massieren?“
    
„Wenn Du das möchtest?“
    
„Ja, das weißt Du doch!“

    Sie löst sich von mir, drapiert sich in atemberaubender Geschwindigkeit auf dem Bett. Wie achtlos dahingeworfen liegt das kleine Plastikfläschchen mit dem Öl ganz zufällig auf dem Bett, ich greife zu, verteile großzügig davon auf ihrem Rücken.

    Dann beginnt die Arbeit. Eine Arbeit, die ich sehr gerne tue, sehr gerne. Ihr Rücken zeigt mir: ihr Körper ist nicht für die Sillikonbrüste, die sie nun schon seit Ewigkeiten trägt, gemacht. Oberhalb der Schulterblätter fühle ich nicht nur Knoten, sondern komplett verhärtete Muskelstränge. Da sollten Profis ran, nicht ein Freier, der davon nicht wirklich Ahnung hat, das in der bezahlten Zeit tut und dabei auch noch ins Schwitzen kommt

    Oh ja, ich komme ins Schwitzen. Wenn ich das mache, will ich das richtig machen. Richtig? Okay, das sicher nicht, aber wenigstens so gut ich kann.
    Ihr Grunzen zeigt mir: ich mach es vielleicht nicht richtig, aber sie fühlt sich wohl dabei. Und darauf kommt es an.
    „Jetzt bist Du an der Reihe!“

    Wir wechseln die Position, jetzt liege ich, spüre, wie das Öl auf meinen Rücken rinnt, wie ihre kräftigen Hände meinen Rücken durchwalken. Jetzt grunze ich vor Vergnügen, denn ihre Massage ist vielleicht nicht richtig, aber sie fühlt sich gut an. Und darauf kommt es an.
    „Umdrehen!“

    Die ölige Hand stellt schnell die Erektion wieder her, ein öliger Daumen gleitet über die Eichel. Sie langt nach der Puffrolle, tupft flüchtig das Öl ab…
    „Ich massiere jetzt mit dem Mund!“,

    verkündet sie und hat sich auch schon den Prügel einverleibt. Sie liegt seitlich von mir, ich halte mit einer Hand Hautkontakt, die andere hab ich irgendwo geparkt. Ich konzentriere mich voll und ganz auf das Empfinden in meiner Körpermitte. Ihr Blowjob war schon immer einer der besseren, und vielleicht trügt mich ja auch meine Erinnerung, aber irgendwie ist mir so, als würde sie sich heute ganz besonders Mühe geben.

    Von mir aus kann das ewig so weitergehen, aber ich bin ja schließlich zum Ficken hier…
    „Weitermachen? Soll ich?“

    „Nein. Ich möchte jetzt Sex machen mit Dir.“
    
„War das etwa kein Sex?“,

    erwidert sie mit gespielter Empörung, gönnt sich selbst einen Tropfen Gel und steigt auf. Langsam und gemütlich ausreiten ist nicht ihr Ding, sie galoppiert mit Vorliebe zügig los und schont dabei weder sich noch mich. So auch heute. Ich lasse sie gewähren, ich hab gelernt, dass es keinen Zweck hat, sie irgendwie zu bremsen.

    Stellungswechsel. Blowjob und Ausritt haben mich einigermaßen vorwärts gebracht auf dem Weg zur Klippe. Ich muss mich also entscheiden… eine Stellung halte ich noch durch, mehr auf keinen Fall, es sei denn, wir betrieben den Stellungswechsel im Akkord.
    „Doggy?“

    Kein Problem. Sie bockt sich auf, hilft mir beim einfädeln, und dann hab ich das Heft des Handelns in der Hand. So halbwegs jedenfalls… denn Mariza wäre nicht sie selbst, würde sie nicht im Doggy versuchen, mich ihrerseits zu ficken.
    „Hey, Du bist nicht Nadea!“
    
„Ich bin nicht… Wer ist das? Nadea? Deine neue Freundin?“

    Nein, eine Kollegin, vielleicht unterdessen auch ex-Kollegin von Dir, mit der ich ein paar heftige Sportficks absolviert habe. Mariza knallt ihren Hintern gegen meine Hüften, dass es eine Freude ist.
    „Wer-ist-Nadea!“

    Erst meine sanft, aber mit Nachdruck eingesetzten Hände beruhigen die Lage…

    Unter derlei Spielchen rammele ich mich genußvoll und problemlos über die Klippe.

    Hinterher schwätzen wir noch ein bisschen.
    „Sehen wir uns noch einmal, bevor ich nach Hause fliege?“
    
„Nein, ich denke nicht.“
    
„Warum nicht?“

    Frag mich nicht, Mädchen.

    Ich verschweige ihr, dass ich morgen noch einmal im Laden sein werde, denn für morgen hab ich mich verabredet. Mit Lanica, von der ich Abschied nehmen möchte, und Lanica fordert mich üblicherweise bis an meine Grenzen. Mental, körperlich und materiell.

    Sie schaut auf die Uhr und zieht die Augenbrauen nach oben.
    
„Gehen wir?“
    
„Wenn Du das sagst, dann gehen wir.“
    
„Mit Dir vergeht die Zeit immer so schnell. Mit den meisten Gästen ist eine halbe Stunde viel länger als eine Stunde mit Dir.“

    Ein schönes Kompliment. Mit einem strahlenden Lächeln - so weit ich das denn hinbekomme - gehe ich neben ihr die Treppe hinunter.

    A crash of drums, a flash of light,
    
my reddish coat flew out of sight.
    
The colours faded into darkness.
    
I was left alone.

    Irgendetwas will sie mir plötzlich noch sagen, unten am Wertfach. Irgendetwas, und ich weiß nicht, was. Sie zögert, als wir uns voneinander trennen, einen winzigen Moment nur.

    Dann lösen sich unsere Körper, unsere Hände voneinander.

    Danke, Dicker, dass Du mir Mariza zum Abschied geschickt hast.


    [Fortsetzung folgt]
     
  4. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    [3. Fortsetzung]

    Irrtümer 1

    Für morgen bin ich verabredet, und für heute auch. Bei der Erinnerung an diese skurrile Szene an der Rezi, die letztlich zur Verabredung mit Flavia führte, muss ich immer noch schmunzeln…

    Zeit für Sauna. Die Panoramasauna hat es mittlerweile auf 62 Grad geschafft, immerhin. Egal, zum Schwitzen wird es reichen. Ein Kollege aus Sachsen leistet mir Gesellschaft, fragt mich während des Saunagang und beim gemeinsamen Planschen im Pool hinterher nach allen Regeln der Kunst aus und kommt zu der Feststellung:
    „So, wie Du Dich hier auskennst…“

    Nein, Kollege, sag es nicht!
    „… musst Du ein Stammgast sein.“

    Nein, Kollege, ich bin jemand der Abschied nimmt.

    Irrtümer 2

    Flavia wird gegen sechs Uhr am Tresen sitzen, wenn sie Spätschicht macht. Dass ich sie gegen halb sieben nicht sehe, macht mir weiter keinen Kummer, vielleicht hat sie ja schon einen Gast oder sie kann sich noch nicht vom Spiegel trennen.

    Zum Essen checke ich aus, der Spaziergang durch den milden Oktoberabend tut mir gut. Gegen acht bin ich wieder zurück, beziehe meinen Beobachtungsposten und schaue, ob ich Flavia erspähen kann. Fehlanzeige.

    Zwei Stunden später wird mir klar, dass mich Flavia versetzt hat. Zeit, mich darüber zu ärgern, verschwende ich nicht. Abschied hatten wir schon genommen. Okay, es wäre schön gewesen, noch ein weiteres Mal Abschied nehmen zu können, aber man kann nicht alles haben, nicht mal im Puff und nicht mal gegen Geld.
    Lass mich nicht einfach so in der Ecke liegen wie einen ausgelatschten, löchrigen Stiefel., waren meine Gedanken, als wir uns vor ein paar Tagen unter den Augen und Ohren von Jackie, Bea und einigen ihrer Kolleginnen verabredet hatten. Tja, da steh ich nun, zerknautscht im Gesicht wie ein ausgelatschter, löchriger Stiefel. Sei nicht wie das Miststück.

    Warum hab ich nur gedacht, sie wär anders als die anderen, anders als die eine von den anderen vor allem? Slowakisches Miststück, Rumänisches Miststück, wo ist der Unterschied?

    Gut, dass der Abschied nahe ist.

    Jaklin 3

    Noch eine Nummer? - Ja, bitte.
    Mit wem aufs Zimmer? - Öhm…

    Moment, hatte sich nicht Jaklin vorhin großzügig angeboten? Passenderweise lungert sie, eng in die Arme von Octavia geschmiegt, gerade am Tresen.

    Dicker, entscheide Du für mich.

    In bewährter Weise mach ich in aller Ruhe Zahn- und Körperpflege. Sitzt sie danach noch am Tresen, soll es halt sein. Ist sie hingegen verschwunden… Nun, dann will es der Dicke so, und er wird sich sicher etwas dabei denken.

    Jaklin ist noch da. Die Schwarzköpfe, die gerade mit Octavia schäkern, ignoriere ich, ich hab die älteren Rechte hier. Mit einer kurzen Handbewegung frage ich bei Jaklin wortlos ab, ob das eventuell ein Dreier werden soll, sie schüttelt den Kopf.
    „Möchtest Du auf Zimmer?“

    Die Frage kommt quasi sofort und derart erschreckend kalt und unpersönlich, dass ich mit der Antwort zögere. Irgendetwas ist mit Jaklin im letzten halben Jahr geschehen, irgendetwas hat sie sehr verändert…

    Ich verbiete mir, darüber nachzudenken. Wenn sie einen guten Tag hat, sollte ich auf meine Kosten kommen.
    „Ja, wenn Du möchtest?“


    [Fortsetzung folgt]
     
  5. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    [4. Fortsetzung]

    Zimmer 29

    Oben soll ich mir ein Zimmer aussuchen, ich entscheide mich für Nummer 29. Viele gute, viele schöne Erinnerungen…


    I closed my eyes, drew back the curtain,
    
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    Any dream will do.

    Jaklin hat nicht im mindesten abgenommen seit unserer letzten Begegnung. Anders als bei unserer letzten Begegnung hat sie offenbar aber richtig gute Laune. Ich versuche, mich zu erinnern… nein, ich hab sie nicht oft gesehen heute nachmittag, sie muss gut Geschäft gemacht haben.
    „Ich hab gedacht, Du bist schon gegangen.“
    
„Nein. Ich war zum Essen draußen.“
    
„Und warst Du schon auf Zimmer?“
    
„Ja.“
    
„Mit Mariza?“

    Wieso fragst Du, wenn Du es weißt?

    Sie präsentiert mir ihren Körper, mit dem ich mich ausgiebig beschäftige. Wir plappern belangloses Zeug dabei, sie streichelt zurück, und wenn sie das nicht nur gedankenlos macht, sondern sich bewusst darauf konzentriert, schafft sie sogar eine Gänsehaut bei mir. Ein bisschen ist es wie mit der alten Jaklin vor ein, zwei Jahren.

    Ich hab keine prachtvolle Erektion, aber ganz ohne Saft ist meine Nudel im Moment auch nicht.
    „Soll ich ihm mal Hallo! sagen?“

    Nur zu gern, Jaklin, mach das.

    Ihr Blowjob war immer sehr schön, und er ist auch heute sehr schön. Er ist sanft, fast zärtlich, eigentlich zu zärtlich für die zweite Nummer. Aber nicht nur Jaklin hat einen guten Tag, ich habe ihn offenbar auch. Es ist geil, ich kann genießen, ohne mich auf den Weg zur Klippe konzentrieren zu müssen: sie führt mich auf diesem Weg. Langsam, zielstrebig, mit kleinen Schritten.

    Irgendwann steigt sie auf, zu meiner Überraschung auch heute im Reverse Cowgirl. Ihr Wunsch, ihr Gesicht zu verbergen, muss sehr ausgeprägt sein. Davon mal abgesehen, haben wir einen schönen, langsamen Rhythmus und…

    Jetzt trickst Jaklin. Sie führt eine Hand zwischen ihre Beine. Nicht, um den Sitz des Gummis zu prüfen, nein: sie will, dass es schnell vorüber ist. Mädchen, Du kennst mich solange und solltest eigentlich wissen, dass ich das mitbekomme…

    Ich bin Gentleman und sage nichts. Sie hatte einen guten Tag, sie hat auch schon zehn oder zwölf Stunden Schicht hinter sich, vielleicht ist sie am Ende ihrer Kräfte, auch wenn sie mich das nicht spüren lässt. Trotzdem: schön ist was anderes.

    Das gleiche Bild im Doggy. Auch hier wandert ihre Hand zwischen ihre Beine. Ich bin und bleibe Gentleman. Immerhin: Heute gönnt sie mir wenigstens einige wenige Male Blickkontakt per Spiegel. Man ist ja heutzutage schon für Kleinigkeiten dankbar.

    Ich komm problemlos über die Klippe. Hinterher liegen wir verkehrtherum nebeneinander, das mach ich selten, ist aber ganz nett. Das böse: aus dieser Perspektive wirken ihre Oberschenkel noch mächtiger, als sie es ohnehin schon sind. Dennoch: das süße, kleine, glattrasierte Pfläumchen…

    Lange Zeit war’s schön mit ihr, aber die Nummer heute war ebenso wie die mit ihr davor nur Mittelmaß. Schade.
    „Wann bist Du wieder hier?“
    
„Morgen.“
    
„Morgen schon?“

    Ja, Jaklin. Ich bin verabredet. Mit einem guten alten Puffkumpel, und mit einer meiner Lieblingsfrauen.


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I was left alone.

    Und dann ist unsere Zeit vorbei.

    Irrtümer 3

    Wir gehen die Treppe hinunter, ich denke an das Schöne während unserer gemeinsamen Stunde und bekomme doch tatsächlich ein Lächeln in meine Mundwinkel gezaubert.

    Der Wellness-Sachse kommt mir, kommt uns entgegen. Mit einer jener für mich namenlosen blondierten Frauen vom Balkan steigt er die Treppe nach oben.
    „Hau rein, Meister!“
    
„Danke! Viel Spaß noch!“

    Mal unterstellt, an dem Gerede all der anderen im Puff wäre was dran und ich wär wirklich ein Stammgast. Wenn ich als… ihr wißt schon, derart mittelmäßigen Service bekomm, was erwartet dann die Laufkundschaft auf Zimmer? Oder sind meine Ansprüche nach all den Jahren einfach nur unerfüllbar hoch geworden?

    Die S-Bahnen fahren immer noch, als ich auschecke. Die Zeiten, wo die Bahnen schon wieder fuhren, wenn ich den Puff mit wackligen Knien verlassen habe, sind schon lange Geschichte.

    Sieben Jahre sind eben eine lange Zeit…


    [Fortsetzung folgt]
     
  6. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    [5. Fortsetzung]

    Irrtümer 4

    Fünfzehn Stunden später sag ich wieder meinen Spruch, bekomm Bändchen und Bademantel, erledige die Dinge, die erledigt werden müssen. Die Panoramasauna ist heute mit 88 Grad vernünftig temperiert… damit sich der zahlende Gast aber draußen nicht zu sehr wohlfühlt, sind zur Abwechslung heute die Duschen draußen außer Betrieb. Eine wie die andere, alle viere. Unglaublich :mad:. Methode, Absicht, oder beides?

    Ich stell mich drinnen an den Tresen, ordere einen Milchkaffee…

    Mariza 3

    … und eine Hand legt sich um meine Schulter.
    „Also doch! Jaklin hat mir gesagt, dass Du heute kommst!“

    Mariza! Ich dreh mich um.
    „Stimmt.“
    
„Wieso hast Du mir das nicht gesagt?“

    Die Frage ist berechtigt, und ich weiß keine Antwort. Vielmehr frage ich mich selbst gerade: warum hab ich es Jaklin gesagt?
    „Heute kommt ein guter alter Bekannter, mit dem hab ich mich verabredet.“

    Und heute reist eine Kollegin von Dir an, eine meiner Lieblingsfrauen, mit der werde ich heute Abend auf Zimmer gehen. Das allerletzte Mal. Mein letzter Fick im Artemis… wenn ich denn vor lauter heulendem Elend die Kraft aufbringen sollte, sie zu ficken.
    „Ach so.“

    Ich seh, wie es in ihr arbeitet. Vor ihr stehen - das ist unser üblicher Tarif - zwei oder drei CE plus eine Kleinigkeit Tip in Form eines älteren, adipösen und annähernd kahlköpfigen Herren. Das Geld lockt, keine Frage. Andererseits kennt sie uns Helden im Puff nur zu gut. Wer zweimal mit derselben pennt… :D
    „Es ist keine von Deinen Frauen da. Flavia ist auch nicht da.“

    Lass mich doch in Ruhe mit dem Rumänischen Miststück.
    „Sie war auch gestern nicht da.“

    Das ist mir selbst aufgefallen, Mädchen :mad:. Zum Heulen, jetzt muss ich die Miststücke schon nach Nationalität sortieren.
    
„Wenn Du also keine Frau findest… Du vergisst mich nicht?“

    Irrtümer 4

    Ich schlappe, endlich hab ich auch meinen Kaffee bekommen, zum Lieblingsplatz, sag kurz noch Jaklin Hallo!, die mich offenbar immer noch als ihren Gast betrachtet. Dann endlich hab ich Ruhe.

    Mein guter, alter Bekannter ist pünktlich. Wenigstens auf ihn ist Verlaß. Ich brauch frische Luft, meine Verabredung ist noch nicht am Start, auch dem Kollegen ist noch nichts Koitables ins Auge gestochen. Ich verpasse nichts im Blauen Salon, wir verpassen nichts im Blauen Salon.

    Sauna draußen, wir haben die Kammer für uns alleine, die Duschen sind immer noch außer Betrieb. Etliche Runden im Pool, auch den haben wir für uns allein. Und dann beginnt sie, die…

    Odyssee im Puff 1

    Getränke gibts nur drin. Völlig egal, ob draußen 25 Grad sind oder nicht: die Selbstbedienungsluke für Getränke bleibt verrammelt. Für ein Wasser nach der Sauna müssen wir also ins Haus. Nächstgelegene und einzige Zapfstelle: Blauer Salon.

    Den Kopf verschwitzt, ansonsten nach Chlor müffelnd, in den Blauen Salon? Nein, das verbieten Knigge und Kinderstube. Vorher wird geduscht! Die Duschen draußen trocken wie die Kalahari. Nächstgelegene Duschmöglichkeit: Wellnesskeller.

    Auf geht’s, zur…

    Odyssee im Puff 2

    Irgendwann sind wir geduscht. Ein Käffchen und vor allem ein Sprudel wären jetzt nett. Der Blaue Salon nur schwach besetzt, am Tresen null Andrang, aber die Thekenschlampe ist entweder überfordert oder sie verweigert die Arbeit… und vielleicht auch beides zugleich. Auch nach fünf Minuten Wartezeit bin ich nicht mal die Bestellung losgeworden :mad:.

    Mal unten schauen? Gestern war die Wellenessbar abgesperrt, vorhin war die große, schwarze Plane aber verschwunden.

    Der Trick, der sonst funktioniert, haut heute aber nicht hin. Ein kleines Schild informiert: Geöffnet ab 20 Uhr. Na entzückend :mad:.

    Als wir uns unverrichteterdinge wieder am Tresen aufbauen, grinst uns eine CDL an:
    „Unten gab’s wohl auch nichts zu trinken…“

    Jaja, Schadenfreude, schönste Freude :confused:. Immerhin bekommen wir unseren Kaffee, bevor es dunkel wird.

    Mariza 4

    Mariza wirft sich mir auf den Schoß.
    „Katastrophe!“
    „Wie bitte?“
    
„Sie ist immer so langsam. Auch bei uns Frauen. Sie arbeitet einfach nicht!“

    Mariza schimpft über die Thekenschlampe. In der Tat grenzt das, was sie Dame da abliefert, an Arbeitsverweigerung. Aber was kümmert es mich…
    „Hast Du es Dir überlegt?“

    Mariza, lass mich doch bitte in Ruhe mit meinem guten alten Kumpel unseren hart erkämpften Kaffee trinken und eine Runde klönen.
    „Ich komme wieder!“

    Drohung oder Versprechen?

    Mariza 5

    Eine halbe Stunde später schlappt sie wieder heran. Ihr Handtuch landet auf der Sofalehne, sie darauf. Wir beziehen sie in unser Gespräch ein, warum auch nicht, und als sich mein Kumpel verabschiedet, hab ich verloren.

    Täusche ich mich, oder zwinkert da mein alter Freund und Kupferstecher Mariza teuflisch grinsend zu?

    Geh ich halt mit Mariza auf Zimmer. Und hab ich da nicht schon eine halbe Erektion unter dem Handtuch?


    [Fortsetzung folgt]
     
    R.-heimer, Lupus vetus, Royalist und 2 anderen gefällt das.
  7. Lupus vetus

    Lupus vetus Optio

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    So etwas ähnliches hatte ich vor einigen Wochen auch mal erlebt:
    In früheren Jahren kamen in solchen Situationen die Frauen gleich im Doppelpack, um die Männergesprächsrunden zu "knacken". Aber vielleicht ist angesichts der nachlassenden Zahlen von regelmäßigen Gästen (mit oder ohne Stammgastbekenntnis) im Artemis die Konkurrenzsituation unter den Frauen inzwischen zu groß geworden.
    Trotzdem heben sich die Aktionen dieser beiden Grazien angenehm von dem ansonsten im Artemis immer schlimmer werdenden "Ey"-Ansprache der meisten anderen CDL ab. Für mich ist sind solche Akquisen immer noch ein Teil der Club-Atmosphäre, für welche ich diese "Tempel der römischen Sauna-, Bade- und Entspannungskultur" aufsuche. Deshalb habe ich bei meinem Erlebnis (und vielleicht auch der unbekannte Kollege, mit dem Du an jenem Abend den Kaffee trinken wolltest) der Frau den Erfolg dieser Aktion gegönnt.

    Jetzt hoffe ich und bin gespannt, ob sich das auch in Deinem Fall für Dich gelohnt hat.

    Salve aus der Brandenburger Wildnis

    Lupus vetus
     
    schneehase gefällt das.
  8. Royalist

    Royalist Optio

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    Schöner Neologismus! Die Möglichkeit, im Deutschen Komposita zu bilden, führt immer wieder zu amüsanten Begriffen. In Bezug auf einen gewissen Kollegen fällt mir spontan der Begriff "Stammgastbekenntnisphobie" ein :cool: .

    R.
     
  9. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    Ich weiß ja nicht, auf welchen Kollegen der geschätzte Optio Royalist hier anspielt...

    Letztens war ich in einem Laden, den ich - anders als das Artemis - uneingeschränkt empfehlen kann, wenn man natürliche, schlanke, junge Frauen mag und auf Silikon vor allem gut verzichten kann. In jenem Laden trägt man anders als im Artemis das Schlüsselbändchen um den Hals. Ich fühlte mich furchtbar unwohl, weil ich immer wieder Schrecksekunden beim Blick auf mein Handgelenk hatte: Where the fuck is my damned key? - Qualifiziert mich das zum Stammgast?

    Aber weiter im Text...


    [6. Fortsetzung]

    Zimmer 29

    Angeblich war sie noch nie in Nummer 29. Kaum zu glauben…

    I closed my eyes, drew back the curtain,
    
to see for certain what I thought I knew.
    
Far far away, someone was weeping,
    
but the world was sleeping.

    Any dream will do.

    Sie hat ihr eingefahrenes Programm, ich protestiere nicht. Massage, erst sie bei mir, dann ich bei ihr.
    „Fertig!“

    Sie bekommt einen leichten Klaps auf den Po, dann müh ich mich hoch, turne über ihre Schenkel.
    „Wohin willst Du?“

    „Nirgendwohin.“
    
„Doch. Du willst weg. Dann muss ich Dich festhalten.“

    Schon hat sie meinen Schwanz im Mund. Ich stöhne vor Geilheit und Vergnügen. Auf dem Bett kniend, hab ich eine Hand auf ihrer Schulter, ihren sich ein wenig krümmenden Körper vor Augen. Augen schließen und genießen oder Augen öffnen und zuschauen?

    Sie lässt die Latte ploppen, schaut mich schräg von unten an.
    „Du kannst ja gar nichts sehen! Komm!“

    Sie krabbelt ein Stück weg, zerrt an mir: Ich soll mich umdrehen. Mache ich… ah, der Spiegel! Die Augen zu schließen. ist jetzt keine Option mehr.

    Sie bläst wie immer sehr feucht, nutzt den Speichel, um mit ihren Fingern neckische Spielchen am Schaft, der Wurzel und an den Kronjuwelen zu spielen. Pancika beherrschte das dereinst in Perfektion, Mariza hier und heute macht das nicht viel schlechter.

    Kurze Pause. Bei der Gelegenheit mach ich mich gleich mal lang, bevor sie wieder ans Gerät geht. Herrlich. Himmlisch.
    „Möchtest Du jetzt Sex?“
    
„Hm. Nein. Mach mal weiter.“

    Lang darf ich sie aber nicht mehr blasen lassen. Richtig, sie arbeitet jetzt intensiver. Nicht grob, nicht hektisch, aber intensiver.
    „Okay. Jetzt hätte ich gern Sex.“
    
„Wirklich?“

    Sie grinst mich an.
    „Welche Position?“

    Ich bin schon auf den Knien.
    „Ich oben. Okay?“

    Natürlich ist das okay für sie. Schon liegt sie vor mir, die Schenkel weit geöffnet und nach oben gereckt. Vorsichtig dringe ich ein, schnell habe ich einen passenden Winkel und einen guten Rhythmus. Sie treibt mich an, ohne Worte, sie feuert mich an, allein mit ihren Hüften und ihren Schenkeln. Fick mich, fick mich härter! Sie hat die Augen nicht geschlossen, sie schaut auch nicht auf irgendeinen imaginären Punkt an der Decke, sie schaut mich direkt an. Ich sehe, wie sich die Stöße meiner Hüften in ihren Augen spiegeln. Fick mich, fick mich härter! Ich komm langsam ins Schwitzen, meine Blicke wandern vom fickenden Pärchen im Spiegel vor mir zu ihr unter mir, immer wieder hin und her. So schön kann Sex mit der richtigen Frau sein. Fick mich, fick mich härter! Die Klippe ist bedrohlich nahe, wenn ich jetzt nicht das Tempo herausnehme, ist es schnell vorbei, zu schnell vorbei. Ich drossele Tempo und Intensität.
    „Was ist?“

    „Doggy? Bitte?“

    Ich stöpsele aus, sie dreht sich fix um, schiebt sich wie immer ein Kissen unter ihre Brüste und reckt mir dann ihr Hinterteil entgegen. Ihre Hand wartet schon darauf, meinem Schwanz den rechten Weg zu weisen.

    Wir stehen nicht perfekt, es braucht ein bisschen, bis es für mich passt. Aber dann…

    Unglaublich. Fick mich, fick mich härter! Sie steht nicht einfach nur so aufgebockt da und hält aus und dagegen, nein. Sie fordert mich. Sie fickt mich. Ihr Steiß klatscht gegen meine Hüften. Uralte, fast verschüttete Erinnerungen drängen mit Macht nach vorn. Fick mich, fick mich härter! Ihr Hintern hämmert im Rhythmus der Silben gegen meine Lenden. Ich spüre ihre Fersen an meinem Hintern. Fick mich, fick mich härter! Die Klippe rast auf mich zu. Ich kann und ich will mich nicht bremsen. Was für ein Fick!

    Sie hat hinterher keine Eile mit dem Aufbruch. Umständlich legt sie sich zurecht. Irgendetwas will sie mir jetzt sagen. Irgendetwas, das ihr wichtig ist.
    „Ich mache diese Arbeit schon so lange.“

    Sie muss nicht weiterreden. Ich weiß auch so, was jetzt kommt. Das wollte sie mir gestern nachmittag noch sagen.
    „Ich mache diesen Schein nicht. Ich komme nicht zurück.“

    Verdammte Hacke, dieses Gespräch hab ich in diesem Jahr schon so oft geführt. So oft, zu oft.

    A crash of drums, a flash of light,
    
my reddish coat flew out of sight.
    
The colours faded into darkness.

    
I was left alone.

    Sie schaut mich an.
    „Kommst Du noch einmal, bevor ich nach Hause fahre?“

    Ich bringe es nicht übers Herz. Ich kann ihr nicht die Wahrheit sagen.
    „Ja.“

    Um die Lüge perfekt zu machen, phantasiere ich ein paar Daten dazu. Freitag, Samstag, Sonntag, Montag... aber am Freitag wahrscheinlich nicht... Irgendwie fühle ich mich mies, als wir uns verabschieden.

    Ich bin zu weich für dieses Geschäft.


    [Fortsetzung folgt]
     
  10. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    [7. Fortsetzung]

    Irrtümer 5

    Eine Runde durchs Haus. Von Lanica noch immer keine Spur. Langsam könnte sie auf der Bildfläche erscheinen…

    Noch eine Runde durchs Haus. Auch vom Kollegen keine Spur. Wird auf Zimmer sein.

    Gut. Geh ich halt essen. Mariza wollte auch an den Futtertrog, aber sie wird vermutlich mit Kolleginnen essen gehen. Schützt mich vor der Versuchung, noch einmal mit einer Hure zu Abend zu essen. Ich tu mir auf: vom Salatbuffet, das ist heute gut sortiert, dazu Hähnchenbrust, die als knusprig angepriesen wird. Von Knusprigkeit keine Spur, aber alles gut essbar.
    „Guten Appetit!“

    Mariza, mit Kolleginnen. Wunderbar. Keine Versuchung für mich.

    Noch einen Apfel vom Buffett.

    Ein Gast mit Gespielin kommt von draußen herein. Ohne Glotzkorken bin ich de facto blind, aber dass mir der Kollege zuwinkt, erkenne ich trotzdem: Mein alter Freund und Kupferstecher. Und die Frau, die er im Gefolge hat, kommt mir auch bekannt vor. Moment mal…

    Flavia?

    Hinterher! Das muss ich wissen, und zwar sofort.

    Als ich durch die Tür zum Blauen Salon will, hält mich Mariza auf. Ich versuche, dem ausgestrecktem Arm, der nach mir angelt, auszuweichen…
    „Hast Du gesehen?“
    
„Was, Mariza?“
    
„Flavia. Das kann sie nicht machen!“
    
„Was? Mariza, lass mich bitte…“
    
„Sie kann nicht mit Deinem Freund auf Zimmer gehen. Das geht nicht.“

    Hab ich mich also doch nicht geirrt. Die Frau an der Seite des Kollegen war tatsächlich Flavia. Dieses Rumänische Miststück…

    Irrtümer 6

    Von einem Moment zum anderen steh ich komplett neben mir. Kollege Kupferstecher läuft mir im Blauen Salon über den Weg, brabbelt mich frisch gefickt grinsend voll, ich nicke und erwidere irgendetwas.

    Mein Lieblingsplatz ist frei. Ich muss das erst mal sacken lassen.

    Unten dreht Mariza eine Runde. Sie erspäht mich und dreht in meine Richtung ab.
    „Bist Du jetzt böse auf sie?“
    
„Böse?“
    
„Sie ist doch Deine Lieblingsfrau.“

    Habe ich eine Lieblingsfrau?
    „Nein, sie ist nicht meine Lieblingsfrau.“

    Ist sie nicht, war sie nicht. Es gibt sie schlicht nicht, die eine Lieblingsfrau. Jede Frau ist anders, ich mag einige von ihnen sehr. Jede von ihnen, weil sie genau so ist, wie sie ist.
    „Jetzt nicht mehr?“

    „Ach Mariza…“

    „Was hast Du?“
    
„Nichts.“

    Sie glaubt mir nicht, so weit kennt sie mich dann doch, aber sie fragt nicht weiter nach.
    „Ich mache dann Feierabend. Wir sehen uns?“

    Ich nicke, mit einem Kloß im Hals. Bussi-Bussi. Mariza, ich werde Dich vermissen.

    Irrtümer 7

    Irgendwann wird mir klar, dass mich Lanica versetzt hat. Zeit, mich darüber zu ärgern, verschwende ich nicht. Okay, es wäre schön gewesen, Abschied nehmen zu können, aber man kann nicht alles haben, nicht mal im Puff und nicht mal gegen Geld. Lass mich nicht einfach so in der Ecke liegen wie einen ausgelatschten, löchrigen Stiefel., waren meine Gedanken, als wir uns vor ein paar Tagen verabschiedet und verabredet hatten. Tja, da sitze ich nun, zerknautscht im Gesicht wie ein ausgelatschter, löchriger Stiefel. Sei nicht wie das Miststück. Warum hab ich nur gedacht, sie wär anders als die anderen, als die eine von den anderen vor allem? Slowakisches Miststück, Rumänisches Miststück, Ukrainisches Miststück, wo ist der Unterschied?

    Gut, dass der Abschied nahe ist.

    Irrtümer 8

    Gigi schlappt heran - Sag, hab ich heute Chancen bei Dir? - und lässt es sich nicht nehmen, gemütlichen Smalltalk zu betreiben. Sie glaubt zu wissen, dass wir irgendwann auch wieder auf Zimmer gehen werden.
    „Nein. Ich bin heute zum letzten Mal hier.“

    „Das glaub ich Dir nicht.“

    Irrtümer 9

    Irgendwann winkt mir Flavia strahlend, fröhlich von unten im Vorbeieilen zu, ich winke zurück, gleichgültig, desinteressiert. Sie hat einen Kunden, irgendwann, und ich schlage die Minuten tot auf meinem Platz. Irgendwie… ich hab Lust, ihr eine Szene zu machen. Was kümmert mich mein Ruf im Laden, ich bin heute eh das letzte Mal hier.

    Die Minuten rinnen, sie taucht nicht wieder auf, vielleicht erkenne ich sie aber auch einfach mal wieder nicht, es wäre nicht das erste Mal. Ich behalte ihren Stammplatz im Auge… nichts.

    Der Dicke hält seine Hand ein weiteres Mal schützend über mich. Er schützt mich vor einem hässlichen Auftritt. Er lässt es nicht so zu Ende gehen. Einen letzten Kaffee trinke ich noch, dann stemme mich hoch.

    Der perfekte Abschluss nach sieben Jahren. Ganz sicher hat der Dicke seine Hand im Spiel. Er will mir den Abschied leicht machen. Kein Irrtum möglich.

    Epilog

    Ich ziehe diesen einen roten Mantel aus, von dem Männer träumen, in dem Männer träumen.

    Ich öffne die Augen, und ich weiß: der Traum ist vorbei. Er war höchst real, der Traum, und seine Farben herbstlich gedämpft statt frühlingshaft fröhlich.

    Ich hoffe auf Vanessa an der Rezi und werde enttäuscht. Vanessa würde mich eher kühl und unpersönlich verabschieden, anders als… Jackie. Ich weiß, was jetzt kommt. Nein, Jackie, sag’s nicht.
    „Bis zum nächsten Mal!“

    Mein Ich komme nicht wieder! schlucke ich hinunter. Ich krächze einen heiseren Gruss und gehe durch die verspiegelte Tür. Man kann nicht hineinsehen durch diese Tür, sehr wohl aber von drinnen ins Freie blicken. Hinaus ins Freie, dorthin, wo nur Traumfetzen noch wehen, an den Rädern häßlich zerfasernd, auseinandertreibend im trüben, dunstigen Licht der herbstlichen Großstadtnacht.

    Der Vorhang fällt. Es ist vorbei.

    May I return to the beginning:

    The light is dimming, and the dream is too.
    
The world and I, we are still waiting,
    
still hesitating.
    
Any dream will do.

    Der Vorhang ist gefallen.

    Too many broken hearts

    Ich hab umdisponiert, umdisponieren müssen. Seal it with a kiss, das hätte nicht gepasst. Da war keine, die ich hätte zum Abschied küssen mögen. Die beiden Miststücke nicht, weil sie mich versetzt haben, und Mariza nicht, weil ich mich ihr gegenüber nicht besser verhalten habe als die Miststücke mir gegenüber.

    Gebrochene Versprechen, gebrochenes Herz.



    Vielleicht habt ihr ja ganz am Ende ja mitgesummt, mitgebrummt, mitgesungen, mitgegröhlt…

    Too many broken hearts in the world,

    there's to many dreams can be broken in two.

    Too many broken hearts in the world,
    
so I want give up the figth for you.

    Gebrochene Versprechen, gebrochenes Herz. Und kein Kuss wird die Wunden versiegeln.


    [Ende]
     
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  11. Royalist

    Royalist Optio

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    Schnief... Jason Donovan ist nicht so mein Genre, stattdessen fällt mir Katja Ebstein ein:



    Kopf hoch: auch andere Clubs haben schöne CDLs!

    R.
     
  12. Marc Aurel

    Marc Aurel Senator

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    Danke für die Berichte, aber was ist der Grund für den „endgültigen“ Abschied vom Artemis?
     
  13. Elskhuga

    Elskhuga Präfect

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    Ich könnte dazu ein längeres Traktat verfassen... aber ich will ja niemanden langweilen :cool: Es gibt ihn nicht, den_einen_Grund. Trotzdem zitiere ich mich der Einfachheit halber mal selber:

    Das bringt es - verkürzt, verknappt - auf den Punkt.
     
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  14. R.-heimer

    R.-heimer Zenturio

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    Das gefällt mir, kann es nachvollziehen und doch nicht recht begreifen.
     
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  15. Sveto

    Sveto Volkstribun

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    Es gibt dort doch seit Jahren nur noch Silikon, großflächige Tätowierungen, Übergewicht, Schlechtes Altern... Nichts, was mich geil machen würde...
     

Sextreffen-sofort

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